Neues Energiekonzept Strom für Deutschland und Bayern statt sturem Festhalten an Stromautobahnen
Sie fordern gemeinsam: Atomausstieg sofort - ohne schuldhaftes Zögern, konsequenten Klimaschutz jetzt - mit verbindlichem Fahrplan für einen zügigen Ausstieg aus der Verstromung fossiler Brennstoffe, vor allem aus der Kohleverstromung und eine dezentrale Energiewende, mit Energiesparen und Energieeffizienz, mit dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung für die Versorgungssicherheit mit Strom und mit dynamischem Ausbau der Erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne, vor allem auch in Süddeutschland.
Sie kritisieren gemeinsam das aktuelle Energiekonzept Strom für Deutschland der Bundesregierung von 2010 / 2011, das beim Atomausstieg bis 2022 den Fokus setzt auf zentrale Strukturen wie Kohleverstromung und off-shore Windenergie.
Sie fordern gemeinsam eine Überarbeitung des Energiekonzepts Strom für Deutschland mit Prüfung der Alternative einer dezentralen Energiewende, mittels einer Strategischen Umweltprüfung, wie von EU-Richtlinien gefordert. Ein dezentrales Energiekonzept für Strom in Deutschland muss die Potentiale einer dezentralen Energiewende berücksichtigen, und ambitioniert Stromsparen, Energieeffizienz, dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbare Energien vorantreiben. Ein dezentrales Energiekonzept für Strom in Deutschland muss Basis für einen neuen Szenariorahmen und neue Netzentwicklungspläne werden.
Die Planungsvorgaben für ein neues deutsches dezentrales Energiekonzept, für einen dezentralen Szenariorahmen und dezentrale Netzentwicklungspläne müssen transparent und zugänglich für die interessierte Öffentlichkeit dargelegt werden. Das Energiekonzept muss klare Ziele und Vorgaben für Energie- und Stromsparen beinhalten, die Atomausstieg und Klimaschutz zum Ziel haben. Die fluktuierenden erneuerbaren Stromquellen Wind und Sonne benötigen zur Ergänzung flexible Ersatzkraftwerke, innovative neue Speichertechnologien für Kurz- und Langzeitspeicher, sowie effektives Last-/Leistungsmanagement. Für die Übergangstechnologie flexibler Verbrennungskraftwerke ist der Klimaschutz zu beachten mit Fokus auf dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung, um eine optimale und sinnvolle Nutzung der anfallenden Abwärme zu erreichen. Energieträger sind Erdgas, aus Einsparungen durch energetische Gebäudesanierung, Biogas, v.a. aus Abfallbiomasse, und Holzgas. Der Ausbau von Windstrom und Sonnenstrom muss natur- und landschaftsverträglich erfolgen, muss sich aber auch am Gesamtenergiebedarf der Gesellschaft orientieren. Der Ausbau von Windstrom und Sonnenstrom erfolgt dezentral und erfordert die Optimierung und den Ausbau der dezentralen Netzinfrastruktur im Bereich der Verteilernetze - hier ist Erdverkabelung vorzuziehen. Der dezentrale Ausbau von Wind- und Sonnenstrom erfordert langfristig den Ausbau einer dezentralen Infrastruktur neuer Speichertechnologien.
BUND Naturschutz in Bayern e.V., das Energiebündel Eichstätt e.V., das Energiebündel Roth-Schwabach e.V. und die Aktionsbündnisse gegen die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen fordern, dass ein dezentrales Energiekonzept mit Energiesparen, dezentraler Kraftwärmekopplung und Ausbau der Erneuerbaren Energien, auch in Süddeutschland, gemeinsam mit optimierter Nutzung bereits vorhandener Übertragungsnetze, den Neubau großer Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen ersetzen kann und muss.
Für Rückfragen:
Richard Mergner, Landesbeauftragter BUND Naturschutz
Tel: 0171-6394370
Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz, BUND Naturschutz
Tel: 0151-50489963