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Mai-Botschaft des BN-Vorsitzenden Richard Mergner - Solidarisch ist man nicht alleine

Der Austausch zwischen dem BUND Naturschutz und dem DGB hat eine lange Tradition. In Krisenzeiten wie diesen bedeutet Solidarität, zunächst Existenzen zu schützen und soziale Härten abzufedern. Solidarität bedeutet aber auch und besonders in Krisenzeiten, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft in intakter Umwelt zu ermöglichen.

30.04.2020

Der Austausch zwischen dem BUND Naturschutz und dem DGB hat eine lange Tradition. Wir stehen zusammen beim Einsatz für die Demokratie oder dem Kampf gegen ihre Feinde und beim Kampf gegen die Ausbeutung von Natur und Mensch.

DGB und BUND Naturschutz engagieren sich in Bayern seit Jahren für ein Abschalten der lebensgefährlichen Atomkraftwerke und für die Energiewende, für Einspartechnik, für die Nutzung von Wind und Sonne. Zusammen mit der IG Metall setzt der BN auf den sozial-ökologischen Umbau unserer Industriegesellschaft. Dazu wurden gemeinsam konkrete Projekte angestoßen, auch für eine zukunftsfähige Mobilität.

Im Rahmen des Netz-Protestes zum 1. Mai, stellt der DGB die Frage: Was bedeutet Solidarität für jede*n Einzelne*n?

In Krisenzeiten wie diesen bedeutet Solidarität zunächst Existenzen zu schützen und soziale Härten abzufedern. Solidarität bedeutet aber auch und besonders in Krisenzeiten, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Dafür muss die Basis allen Wirtschaftens eine intakte Natur und Umwelt, gesunde Lebensmittel, sauberes Wasser, gute Luft und ein intaktes Klima sein.

Die Klimakrise und der Schwund natürlicher Ökosysteme müssen ebenso ernst genommen werden wie die Covid-19-Pandemie, denn es gibt gemeinsame Ursachen und Wechselwirkungen zwischen diesen drei Krisen. Alle drei Krisen bedrohen unsere Gesundheit und das Überleben der Menschheit.

Dabei brauchen wir auch innereuropäische und internationale Solidarität. Wir müssen wegkommen von der Ökonomie der Gier, des grenzenlosen Wachstums, des Wettbewerbs, der Gewalt und des Raubbaus, hin zu einer „Ökonomie der Fürsorge“ und Gemeinwohl-Orientierung für die Erde, die Menschen und alle lebenden Arten.

 

Statement und Videobotschaft zum 1. Mai 2020

„Solidarisch ist man nicht alleine“

Richard Mergner, Vorsitzender BN

Nürnberg, 29.04. 2020

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

liebe Gewerkschaftsmitglieder,

ein erster Mai ohne gemeinsam mit vielen Menschen auf der Straße zu sein ist traurig aber in Corona-Zeiten müssen wir eben leider auf anderem Weg zusammenrücken und Solidarität zeigen.

Ich freue mich daher, dass ich als Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern und Mitglied bei der EVG eingeladen wurde, per Video zu Euch zu sprechen. Der Austausch zwischen dem DGB und uns hat zum Glück schon lange Tradition. Uns verbinden viele gemeinsame Positionen: Der Einsatz für die Demokratie und gegen Ihre Feinde. Der Kampf gegen die Ausbeutung von Natur und Mensch. DGB und BUND Naturschutz engagieren sich in Bayern seit Jahren für ein Abschalten der lebensgefährlichen Atomkraftwerke und für die Energiewende, für Einspartechnik, für die Nutzung von Wind und Sonne. Mit der IG Metall setzen wir auf den sozial-ökologischen Umbau unserer Industriegesellschaft und haben dazu konkrete Projekte angestoßen auch für eine zukunftsfähige Mobilität.

Solidarität bedeutet für mich jetzt im Moment erst einmal Existenzen zu schützen und soziale Härten abzufedern. Es wäre aber skandalös, wenn Autokonzerne, die Milliardengewinne machen nun schon wieder Steuergeschenke bekommen, das Fahrradgeschäft um die Ecke oder der Handwerksbetrieb für moderne erneuerbare Strom- und Heiztechnik aber vor dem Aus steht.

Solidarität heißt auch ganz konkret: Wie können wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft ermöglichen? Das geht nur, wenn die Basis allen Wirtschaftens, eine intakte Natur und Umwelt, gesunde Lebensmittel, sauberes Wasser, gute Luft und vor allem das Klima geschützt werden.

Der BUND Naturschutz fordert daher, wirtschaftliche Aktivitäten zu stoppen, die weltweit für Hunger, Krankheiten und Tote ursächlich sind und auf Raubbau an der Natur wie Ausbeutung der Ärmsten der Armen basieren. Sei es durch den Einsatz krankmachender Pestizide, Luftverschmutzung durch das Verbrennen von Öl und Kohle oder radioaktive Emissionen.

Wir müssen die Klimakrise und den Schwund natürlicher Ökosysteme ebenso ernst nehmen wie die Covid-19-Pandemie, denn es gibt gemeinsame Ursachen und Wechselwirkungen zwischen diesen drei Krisen. Denn alle drei Krisen bedrohen unsere Gesundheit und das Überleben der Menschheit.

Gerade die Klimakrise wird von Jahr zu Jahr auch bei uns spürbarer. Nach dem Ausfall des letzten Winters erleben wir derzeit eine besorgniserregende Frühjahrstrockenheit.

Deshalb fordern wir von Staatsregierung und Landtagspolitik endlich solidarisches Handeln für den Klimaschutz, für Energieeinsparung und ein Bayern, das sich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt.

Die angekündigten Corona-Konjunkturprogramme müssen als Chance für einen solidarischen sozial-ökologischen Umbau aller Wirtschaftsbereiche hin zu mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Krisenfestigkeit genutzt werden.

Wir brauchen dabei auch innereuropäische und internationale Solidarität.

In unserer Demokratie können wir die Leitplanken des Wirtschaftens verändern:

Von der Ökonomie der Gier und des grenzenlosen Wachstums, des Wettbewerbs und der Gewalt, die uns in eine existenzielle Krise getrieben haben, zu einer „Ökonomie der Fürsorge" und Gemeinwohl-Orientierung für die Erde, für die Menschen und für alle lebenden Arten.

Solidarisch ist man nicht allein. Stärken wir in diesem Sinne auch in schwierigen Zeiten unsere Zusammenarbeit für eine bessere Welt.