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Tiere und Pflanzen

Hummel-Hotline: Ergebnisse des Jahres 2023

In Deutschland gibt es 41 Arten von Hummeln - aber welche habe ich gerade vor mir? Von 20. März bis 10. April 2023 haben wieder hunderte Naturbegeisterte unsere Hummel-Hotline genutzt und uns per Whatsapp tausende Fotos von Hummeln zum Bestimmen der Art geschickt. Damit haben die Teilnehmer auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz der dicken Brummer geleistet. Herzlichen Dank fürs Mitmachen!

Über 1.700 Teilnehmer*innen haben 4.300 Fotos von insgesamt 2.770 Hummeln geschickt. Das ist noch einmal deutlich mehr als im Vorjahr, wo 3.200 Bilder von 1.200 Teilnehmern bei uns eingingen. Durch die Hummel-Meldungen erhalten wir wertvolle Infos über die Verbreitung bestimmter Hummelarten und ihre Flugzeiten – wichtige Informationen für den Schutz der Hummeln.

Die Aktion startet jährlich ab Frühlingsbeginn bis einschließlich Ostern. In dieser Zeit zwischen Mitte März und Mitte April werden zu einer hohen Wahrscheinlichkeit Hummelköniginnen fotografiert. Diese sind größer, haben die für ihre Art typischen Farben und auch deutlichere Farbübergänge als Arbeiterinnen oder männliche Drohnen. Dadurch lassen sich die Tiere besser bestimmen.

Die am häufigsten gesichtete Hummelart war mit großem Abstand die Erdhummel. Danach folgten Wiesenhummel, Steinhummel, Baumhummel, Gartenhummel, Ackerhummel und Kuckuckshummel. Über zwölf gemeldete Bunte Hummeln und acht entdeckte Veränderliche Hummeln haben wir uns besonders gefreut. Beide Arten stehen in Bayern auf der Roten Liste. Einige Hummeln konnten wir leider nicht bestimmen, da die Qualität der Fotos für eine einwandfreie Zuordnung nicht ausreichte.

  1. Erdhummel: 1.062 Tiere
  2. Wiesenhummel: 320 Tiere
  3. Steinhummel: 121 Tiere
  4. Baumhummel: 77 Tiere
  5. Gartenhummel: 72 Tiere
  6. Ackerhummel: 49 Tiere
  7. Kuckuckshummel: 23 Tiere
  8. Bunte Hummel: 5 Tiere
  9. Veränderliche Hummel: 3 Tiere

Einfluss des Wetters

Die Meldungen und Häufigkeiten der unterschiedlichen Hummelarten zeigen die wenigen milderen Temperaturen und Sonnentage in Bayern während des Projektzeitraums 2023.

Das Wetter während des Projektzeitraums 2023 von Frühlingsbeginn bis Ostermontag war in diesem Jahr überwiegend kalt und nass. Auch das Blühpflanzenangebot war noch recht überschaubar. Dadurch begann die Hummelsaison später als gewöhnlich und spiegelt sich in den Meldezahlen wider. Die einzelnen Spitzen zeigen dabei die Schönwettertage. Das sehr frühe Erscheinen der Erdhummel auch bei kalten Temperaturen zeigt einmal mehr, dass diese Art besonders widerstandsfähig und kälteresistent ist. 

Bewusstsein schaffen und Hummeln helfen

Die Hummel-Hotline ist ein Gemeinschaftsprojekt des BUND Naturschutz (BN) und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI). Gemeinsam wollen die Partner ein Bewusstsein für die dicken Brummer schaffen und das Wissen über unsere häufigsten Hummel-Arten fördern. 

Über WhatsApp oder Mail konnten deshalb Interessierte vom 20. März bis 10. April Hummeln fotografieren und an die Hummel-Hotline zum Bestimmen schicken. Ein Experten-Team sah sich die Fotos an und gab Bescheid, welche Art genau fotografiert wurde.

Helfen Sie den Hummeln mit einer Spende!

54 Prozent der Hummelarten stehen auf der Roten Liste.

Die Lebensräume der Hummeln stehen unter Druck, ihre Nahrungsgrundlage schrumpft - und damit auch unsere eigene, denn Hummeln sind wichtige Bestäuber von Pflanzen. Mit Ihrer Spende schützen wir die vielfältigen Lebensräume von Hummeln in Feld und Flur und unserer direkten Nachbarschaft. Und wir bringen die Hummel-Hotline zu Ihnen. Denn was wir kennen, können wir auch schützen. 

Jetzt spenden

Zudem gab es im WhatsApp-Status der Hotline täglich Bestimmungstipps und Interessantes rund um Hummeln und ihre Lebensweise. Zwar startet die nächste Hummel-Hotline erst im nächsten Jahr wieder, aber mit unserem Bestimmungsschlüssel kann man die Hummelarten auch gut selbst bestimmen. Viel Spaß!

In Deutschland stehen 54 Prozent aller Hummelarten auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Der Mensch gefährdet die Hummeln durch Gifteinsatz in der konventionellen Landwirtschaft, den Anbau von riesigen Monokulturen und die Vernichtung der Hummel-Lebensräume. Auch in den heimischen Gärten sind immer weniger Hummeln und andere Wildbienen zu finden. Mit der Hummel-Hotline wollen wir deshalb auf das Insektensterben aufmerksam machen und die Menschen für die pelzigen Flieger begeistern.