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- 2025 Ruiko Muto
Bayerischer Naturschutzpreis für Ruiko Muto
Mit der Verleihung des Bayerischen Naturschutzpreises an die japanische Atomkraftgegnerin Ruiko Muto würdigt der BUND Naturschutz deren große Verdienste für den Widerstand gegen die Atomkraft und die Bewältigung der Folgen der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Der Bayerische Naturschutzpreis ist die höchste Auszeichnung des BUND Naturschutz in Bayern.

Bei einer feierlichen Preisverleihung hat der BUND Naturschutz in Bayern (BN) am 9. März 2025 die online aus Japan zugeschaltete Ruiko Muto mit dem Naturschutzpreis ausgezeichnet. Sie ist die Leiterin der „Beschwerdegruppe für die strafrechtliche Verfolgung der Atomkatastrophe von Fukushima“, die den einzigen Prozess führt, in dem der Atomkraftwerksbetreiber TEPCO (Tokyo Electric Power Company) strafrechtlich für den Unfall vom 11. März 2011 verantwortlich gemacht wird.
Der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger würdigte die Muto mit den Worten: „Frau Ruiko Muto ist eine mutige, standhafte und unbestechliche Frau im Einsatz für die Menschenwürde und für eine AKW-freie Zukunft. Ihre Arbeit verdeutlicht, dass im Falle eines GAUs selbst in demokratischen Ländern wie Japan der eigenen Bevölkerung letztlich aus Kostengründen nicht die Wahrheit gesagt und ihre Gesundheit skrupellos preisgegeben wird.“
„Ich bin sehr dankbar für die Auszeichnung mit dem Bayerischen Naturschutzpreis, denn wir haben eine sehr konservative Regierung in Japan und die Gerichte, die noch über unsere Klage entscheiden müssen, sind nicht unabhängig. Da ist es gut zu wissen, dass weltweit die Augen auf uns gerichtet sind“, bedankte sich die Preisträgerin Ruiko Muto. In bewegenden Worten schilderte sie die Auswirkung der Katastrophe bis heute: „Auch 14 Jahre nach dem schrecklichen Atomunfall ist die Katastrophe nicht vorüber. Weite Landstriche sind noch verseucht und unbewohnt. Seit August 2023 wird kontaminiertes Wasser ins Meer abgelassen. Der Unfall hat auch gezeigt, dass man bei Weitem nicht alle Menschen evakuieren konnte, die evakuiert hätten werden müssen. Stattdessen hat die Regierung die Grenzwerte aufgeweicht und die Katastrophe verharmlost. Das Leid und der Schmerz sind so groß.
Ich kann immer noch nicht verstehen, warum man sich für die Atomenergie als Energiequelle entscheidet.“
Der BUND Naturschutz hat eine bereits seit den 1990er Jahren gewachsene Verbindung zu Japan, die sich nach dem GAU in Fukushima noch vertieft hat. Beate Rutkowski, stellvertretende BN-Landesvorsitzende, stellte fest: „Wenn Atomkraftlobbyisten und Atomkonzerne weltweit vernetzt sind, dann müssen auch wir uns in unserem Widerstand weltweit vernetzen.“ Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter, unterstreicht: „Das Herbeireden der Atomkraft-Renaissance muss endlich aufhören. Die Wahrheit ist: Weltweit ist die Atomkraft auf dem Rückzug und Deutschland als drittstärkste Wirtschaftsnation hat gezeigt, dass der Atomausstieg möglich ist. Ich wünsche mir, dass Japan als viertstärkste Kraft nachzieht – deshalb kämpfen wir gemeinsam mit unseren japanischen Freunden für den Atomausstieg.“
Im Laufe der abwechslungsreichen Veranstaltung kamen auch Wegbegleiter Mutos und Antiatomkraft-Aktivisten aus beiden Ländern zu Wort.
Der Bayerische Naturschutzpreis wird auf Beschluss der Delegiertenversammlung verliehen und ist die höchste Auszeichnung des BN, dem größten und ältesten Natur- und Umweltschutzverband in Bayern. Damit ist der Preis die bedeutendste Naturschutz-Auszeichnung Bayerns, verbunden mit der Ehrenmitgliedschaft im Verband.