Igel-Challenge
Igel werden in vielen Gegenden immer seltener. Deshalb brauchen wir dich: Werde Igelforscher*in und finde mit uns heraus, wie häufig Igel regional noch vorkommen und wo Gefahrenquellen lauern. Mach mit und melde uns mit der App ObsIdentify zufällig gesichtete Igel!
Mit deiner Teilnahme leistest du einen wertvollen Beitrag zum Igelschutz: Je mehr Menschen bei der Igel-Challenge mitmachen und gesichtete Igel melden, umso mehr finden wir über die stacheligen Gesellen heraus und umso besser können wir ihnen dann helfen. Wir werten die Daten aus, ziehen Rückschlüsse daraus und starten konkrete Schutzprojekte, zum Beispiel um besonders gefährliche Straßenpassagen zu entschärfen.
Die Challenge läuft ein Jahr lang, von 1. Oktober 2024 bis 30. September 2025. Jede*r kann mitmachen! Alles, was du brauchst, ist ein Smartphone und die App ObsIdentify. Ziel der Challenge ist es, möglichst viele zufällig gesichtete Igel an unterschiedlichen Orten zu melden.
So funktioniert die Igel-Challenge
Die Challenge läuft vom 1. Oktober 2024 bis 30. September 2025.
1. Registriere dich bei observation.org: Konto erstellen
2. Lade dir die kostenlose App ObsIdentify herunter.
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3. Gehe raus und begib dich auf Igelsuche.
4. Mach mit der App ein Foto von dem Igel
5. Lade deine Beobachtung über ObsIdentify in dein Konto hoch. Fertig!
Unter den Top 10 Teilnehmer*innen verlosen wir tolle Preise: Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten, und für besonders viele Meldungen an unterschiedlichen Orten kann man Igelhäuser zum selber bauen gewinnen.
Der BUND Naturschutz richtet die Igel-Challenge gemeinsam mit dem Verein Pro Igel aus. Die Igel-Challenge findet deutschlandweit statt, in Bayern ist der BUND Naturschutz der Projektpartner von Pro Igel.
Fragen und Antworten zur Igel-Challenge
Bei mehreren Igeln in Bayern ist das Bornavirus nachgewiesen worden; aktuell handelt es sich um sieben Fälle. Der Erreger löst bei den Igeln eine Hirnhautentzündung aus, die bei den Tieren meist tödlich endet. Eine Infizierung des Menschen mit dem Virus ist sehr selten. Das Robert-Koch-Institut geht von fünf bis zehn Erkrankungen in Deutschland pro Jahr aus.
Merkblatt des RKI zum Borna-Virus
Ursprünglicher Träger des Bornavirus ist die Feldspitzmaus. Infizierte Spitzmäuse scheiden das Virus aus, worüber sich andere Säugetiere – wie auch Igel – anstecken können. Ob angesteckte Igel das Virus tatsächlich weiterverbreiten oder als sogenannte „Sackgassenwirte“ fungieren, wird derzeit untersucht. Hinweise auf die Virusausscheidung beim Igel hat es bei den bisher untersuchten Fällen nicht gegeben. Allerdings ist die Datenlage noch sehr dünn. Nach Aussagen des Tiergesundheitsdienstes Bayern braucht es für eine korrekte Auskunft mehr Daten. Eine Übertragung vom Igel auf den Menschen ist deshalb nicht hundertprozentig auszuschließen.
Grundsätzliche Verhaltensweisen
- Sorgfaltspflicht: Alle Igelfinder*innen sollten achtsam sein und Igel nur dann aufnehmen, wenn sie verletzt, unterernährt oder eindeutig hilfsbedürftig erscheinen.
- Schutzhandschuhe: Tragen Sie bei jedem Kontakt mit Igeln Schutzhandschuhe, um direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten zu vermeiden und sich sowie andere Tiere zu schützen.
- Hygiene: Nach jedem Kontakt, bzw. bei der Reinigung von Igelbehausungen gründlich Hände waschen und Desinfektionsmittel verwenden, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
- Im Rahmen der Igel-Challenge gilt grundsätzlich, dass Igel nicht gestört oder angefasst werden sollten!
Gesunderhaltung der Igel-Population
- Keine unnötigen Eingriffe: Wildlebende Igel sollten möglichst in ihrer natürlichen Umgebung belassen werden. Nur verletzte oder eindeutig geschwächte Tiere sollten zur Pflege aufgenommen werden.
- Füttern in der nahrungsarmen Zeit: Wer jetzt draußen füttern möchte, kann das weiterhin tun. Der Futterplatz ist stets sauber zu halten und auch die Futter- und Wasserschüsseln sind täglich zu reinigen. Nach dem Reinigen gründlich Hände waschen oder Wegwerf-Handschuhe benutzen.
- Kontakt mit Haus- und Nutztieren vermeiden: Um eine mögliche Übertragung des Bornavirus zu verhindern, sollte der Kontakt zwischen Igeln und anderen Tieren (z.B. Katzen, Hunden) vermieden werden.
Umgang mit Verdachtsfällen
- Beobachtungspflicht: Beobachten Sie Igel in Pflege genau auf Krankheitssymptome. Symptome des Bornavirus (neurologische Auffälligkeiten) können unter anderem zentralnervöse Störungen/Bewegungsstörungen, Kopf-Zittern, Kopf-Schiefhaltung sein. Ist dies der Fall, verständigen Sie bitte einen Tierarzt oder das zuständige Veterinäramt. Untersuchungen auf das Virus sind derzeit kostenpflichtig (ca. 60 Euro pro Igel). Ab 2025 wird sich dies wahrscheinlich ändern (Aussage TGD). Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.
- Isolation: Igel mit verdächtigen Symptomen sollten sofort von anderen Tieren isoliert und unter Quarantänebedingungen gehalten werden.
- Dokumentation und Meldung: Notieren Sie alle Beobachtungen und Maßnahmen im Umgang mit Igeln. Bei bestätigten Fällen von Bornavirus ist dies an die zuständigen Behörden weiterzuleiten.
Observation.org ist eine europäische Naturmeldeplattform zum Sammeln von internationalen Biodiversitätsdaten. Durch das Sammeln von Daten verschiedener Arten in nur noch einer Datenbank wird die Verwaltung und Analyse sehr erleichtert. Dadurch können wir den Zustand der Natur und Umwelt besser überwachen und darüber informieren. Mehr Informationen zu Observation.org
Observation.org ist die größte Naturbeobachtungsplattform Europas mit Sitz in den Niederlanden. Sie ermöglicht die weltweite Erfassung von Flora, Fauna und Pilzen über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe verschiedener Smartphone-Apps. Das Ziel dabei ist, Beobachtungsdaten zu sammeln, um die globale Biodiversität zu überwachen.
Der BUND Naturschutz ist bayerischer Kooperationspartner von observation.org. Damit sind wir Teil eines deutschlandweiten Expertenteams, dass sich um die Validation der Daten kümmert und bestimmte Art-Erfassungen projektbezogen auswertet. So können wir noch besser über den Zustand der Natur und Umwelt informieren und gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen.
Mit Hilfe der Naturmeldeplattform observation.org kannst du Naturbeobachtungen sammeln, verwalten und an Citizen-Science-Projekten teilnehmen. Registriere dich jetzt bei observation.org!
Die Registrierung ist notwendig, da die Expert*innen Ihre Beobachtungen nur auf diesem Wege validieren und für wissenschaftliche Zwecke verwenden können. Die Erfassung von Arten kann direkt über die Webseite von Observation.org erfolgen oder noch einfacher über verschiede Apps wie ObsIdentify, iObs oder ObsMapp.
App ObsIdentify für Android-Smartphone im Google Play Store herunterladen
App ObsIdentify für Apple iPhone im Apple App Store herunterladen
ObsIdentify ist eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Mit Hilfe dieser App können Sie Pflanzen, Tiere und sogar Pilze fotografieren, bestimmen, die Beobachtung mit uns teilen und dadurch unsere Biodiversität schützen.
Fragen und Antworten zu observation.org
Warum haben wir uns für eine Partnerschaft mit Observation.org entschieden und nicht für die Nutzung von z.B. iNaturalist?
Observation.org ist eine EU-basierte Naturbeobachtungsplattform mit Sitz in den Niederlanden. Es gilt die europäische Datenschutzverordnung. Die verwendete Bestimmungssoftware NIA ist bereits sehr gut auf europäische Arten trainiert. Die Validation der Daten wird trotz Künstlicher Intelligenz (KI) konsequent von echten Experten übernommen. Alle Daten, die für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, wurden überprüft und freigegeben.
iNaturalist ist ein amerikanisches Produkt. Damit die Daten für Forschungszwecke verwendet werden, findet eine Validierung durch Mehrheitsentscheidung statt. D.h. es müssen mindestens drei Bestimmungen für eine Beobachtung vorliegen und davon müssen mindestens zwei Bestimmungen identisch sein, was die Identifizierung der Art betrifft. Die Beobachtung bekommt dann den Status „research-grade“.
Was uns bei der Entscheidung wichtig war:
- Ein zukunftsfähiges System muss das Erfassen weltweiter Beobachtungsdaten vieler Artengruppen ermöglichen.
- Die Verwaltung persönlicher Daten und gesammelter Beobachtungen muss für die Nutzer*innen individuell möglich sein.
- Bürgerforscher*innen und Experten müssen sich länderübergreifend vernetzen können.
- Es muss eine sehr gute Validierung der Daten stattfinden, damit eine hervorragende Datenqualität gewährleistet wird.
- Der Einsatz gut trainierter künstlicher Intelligenz ist sehr vorteilhaft, da es den Prozess der Artbestimmung wesentlich erleichtern kann.
Die Plattform Observation.org gewährleistetet unsere hohen Anforderungen.
Ist ein Benutzerkonto auf Observation.org erforderlich?
Die Bilderkennung funktioniert auch ohne Konto. Das Speichern ist jedoch nur mit einem Benutzeraccount möglich. Du kannst deine Beobachtungen dann individuell bearbeiten. Nur gespeicherte Daten können validiert und wissenschaftlich weiterverwendet werden.
Woher bezieht die App ObsIdentify die GPS-Daten?
Zum Bestimmen einer Art und zum Speichern des Datensatzes ist eine genaue Standortangabe notwendig. Die App bittet daher um Erlaubnis, Standortdaten verwenden zu dürfen. Du kannst diese Berechtigung jederzeit in den Einstellungen ändern. Wenn du Fotos aus deiner Galerie verwendest, werden dort vorhandene GPS- und Datumsinformationen aus dem Foto extrahiert.
Wie kann ich ein Foto speichern, dass keine Koordinaten besitzt?
Über ObsIdentify ist das leider nicht möglich, dafür aber über die Webseite Observation.org. Zum Speichern des Datensatzes muss dann per Mausklick auf der Karte ein Fundort ausgewählt werden. Am besten zoomt man dazu weit in die Karte hinein.
Mein Telefon fügt den Fotos keine GPS-Daten hinzu. Was kann ich tun?
In der Kameraeinstellung des Telefons müssen die Ortungsdienste aktiviert werden.
Wenn ich im Urlaub Beobachtungen melden möchte, weiß jeder wo ich gerade bin. Wie kann ich das verhindern?
Wenn du eine Sichtung gleich im Urlaub speichern möchtest, kannst du deine Daten verstecken. Diese Funktion kannst du individuell für jeden Datensatz auswählen oder auch dauerhaft einstellen. Nur die Validatoren können deine Beobachtungen sehen.
Hast du weitere Fragen zu Observation.org in Bayern? Schreibe unserer Expertin Martina Gehret: martina.gehret@bund-naturschutz.de
Nein, das ist nicht nötig. Sollte sich jedoch die Anzahl der Tiere im Garten verändern oder du bist dir sicher, verschiedene Tiere zu beobachten, dann kannst du das gerne melden.
Nein, bitte nicht. Wir wissen, dass eine Unterscheidung der Tiere oft schwer ist. Markieren ohne behördliche Genehmigung ist aber verboten. In unseren Auswertungen werden wir Doppelmeldungen berücksichtigen.
Manche Igel sind nicht glücklich darüber und auch das Klickgeräusch kann sie erschrecken. Anderen Igeln ist es egal. Grundsätzlich ist das Fotografieren von Igeln in der Natur erlaubt. Bitte beachte dabei, den Igel nicht zu stören oder zu gefährden. Besonders beim Winterschlaf oder während der Jungenaufzucht darf man Igel keinesfalls stören. Igel stehen unter Naturschutz. Das bedeutet, man darf sie nicht fangen, verletzen, aus ihrer natürlichen Umgebung entnehmen oder für Fotos besonders positionieren. Die Tiere dürfen auch nicht absichtlich aus ihren Verstecken gelockt oder in unnatürliche Situationen gebracht werden.
Ja! So können wir eventuelle Problemregionen identifizieren. In der App kannst du deshalb angeben, ob der gesichtete Igel lebendig oder tot ist.
Über die App ObsIdentify kann man Beobachtungen nur mit Foto melden. Wenn du dich aber auf observation.org in dein Konto einloggst, kannst du dort auch ohne Foto einen Igel melden.
Nachdem du das Foto hochgeladen und die Meldung gespeichert hast, klickst du „auf Webseite ansehen“. So wirst du zu deinem Datensatz auf observation.org weitergeleitet. Dort wählst du unter „Optionen“ den Menüpunkt „Bearbeiten“ aus. Jetzt kannst du der Meldung weitere Informationen zufügen.
Damit dein Name angezeigt wird, musst du in den Benutzereinstellungen unter „Privatsphäre“ die Auswahl „Zeige meinen Namen in Rankings“ bestätigen.
Für die erste Projekt-Auswertung und die Auslosung der Gewinner ist Meldeschluss am 30. September 2025.
Unter www.pro-igel.de kannst du dich umfassend über Igel informieren und die Fachzeitschrift „Igel-Bulletin“ abonnieren.
Wende dich gerne an igel-challenge@pro-igel.de oder naturschutz@bund-naturschutz.de.
Schreibe an igelhilfe@pro-igel.de! Hier kannst du sich zum Beispiel zu hilfsbedürftigen Igeln beraten lassen.
Ja das geht. Das ist über die App möglich, aber einfacher ist es direkt über die Naturmeldeplattform Observation.org. Dort können Pflegestationen jeden Igel protokollieren, den Datensätzen Informationen oder auch mehrere Bilder zufügen. Es ist sogar möglich, die Meldungen für die allgemeine Öffentlichkeit zu verbergen. Wichtig für das Citizen Science Projekt ist allerdings, dass der genau Fundort des Tieres angegeben wird und nicht der Standort der Igelstation. Wenn die Tiere in der Einrichtung mit dem Smartphone fotografiert werden, dann wird mit dem Foto der falsche Fundort übermittelt. Das kann leicht korrigiert werden, in dem man den Standort auf der Karte verändert. Wer hierfür Unterstützung braucht, meldet sich gerne bei naturschutz@bund-naturschutz.de
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