ADEBAR Brutvogelatlas: Mitmachen und Vögel kartieren!
Wie steht es um die Brutvögel Bayerns und Deutschlands? Wo kommen welche Arten vor und wie ist es um deren Bestand bestellt? Das wollen wir mit Ihrer Hilfe herausfinden. Machen Sie mit beim Kartierungsprojekt „ADEBAR“!

Wie ist der aktuelle Zustand der deutschen Vogelwelt? Wie haben sich die Bestände und Verbreitungsgebiete der Vogelarten in den letzten Jahren entwickelt? Erst wenn man das weiß, kann man die Vögel auch wirksam schützen.
Um das herauszufinden, gilt es, Daten über Verbreitung und Häufigkeit von Brutvögeln zu sammeln. Das geschieht durch eine flächendeckende Kartierung. Dabei ziehen tausende Ehrenamtliche über einen Zeitraum von fünf Jahren los, um im Gelände Brutvögel zu sichten und zu erfassen.
Als Kartierer*innen sind Menschen mit ornithologischen Grundkenntnissen gesucht, die Zeit und Lust haben, die Vogelarten eines festgelegten Gebietes ehrenamtlich zu erfassen. Jede*r Kartierer*in übernimmt dabei ein bestimmtes Gebiet, einen sogenannten Quadranten. Die Dateneingabe läuft über eine App oder alternativ über eine Webseite. Das Projekt läuft von 2025 bis 2029.
So nehmen Sie an ADEBAR teil
- Registrieren Sie sich bei ornitho.de, der Meldeplattform für Vogelbeobachtungen: Hier registrieren
- Melden Sie sich bei ADEBAR für ein Kartierungsgebiet an: Hier anmelden
- Sie erhalten eine Bestätigungsmail mit einem Link zur Aktivierung Ihres Accounts.
- Nach der Freischaltung erhalten Sie eine Willkommensmail mit allen wichtigen Informationen zu Kartierung und Projektablauf. In der Folgezeit bekommen Sie regelmäßig Tipps und Hinweise zum Kartieren zugeschickt.
- Jetzt geht´s los: Beginnen Sie, in Ihrem Quadranten zu kartieren. Ihre Beobachtungen tragen Sie unterwegs in der App NaturaList oder zuhause auf ornitho.de ein.
- Bei Fragen zur Kartierung wenden Sie sich an den Verantwortlichen für Ihren Quadranten oder den übergeordneten Regionalkoordinator. Die Kontaktdaten erhalten Sie mit den Willkommens- und Informationsmails (siehe Punkt 4).
Die gesammelten Daten werden im Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) gebündelt. Der Atlas ist eine der wichtigsten Grundlagen für den Schutz gefährdeter Vogelarten hierzulande – sei es bei der Erstellung von Roten Listen, bei der Ausweisung von Natur- und Vogelschutzgebieten oder bei der Umsetzung von Artenhilfsprogrammen.
ADEBAR ist eines der bedeutendsten Naturschutzprojekte in Deutschland. Der erste ADEBAR erschien 2014 und zeigte erstmals die bundesweite Verbreitung und Häufigkeit von Brutvögeln. ADEBAR wurde damit zum essenziellen und vielfältig eingesetzten Standardwerk in der Forschung und im praktischen Naturschutz.
Jetzt wollen wir den Brutvogelatlas aktualisieren, nachdem seit der letzten „Inventur der Vogelwelt“ 15 Jahre vergangen sind. Dafür brauchen wir Sie!

Kartierungsapp NaturaList herunterladen
› Google Play Store: App für Android-Geräte › Apple App Store: App für iOS-GeräteFragen und Antworten zu ADEBAR
Jede*r Naturinteressierte mit ornithologischen Grundkenntnissen ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.
Das sollten Sie an Kenntnissen mitbringen:
- Sichere optische und akustische Bestimmung der Brutvogelarten.
- Fähigkeit, die Umgebung entlang einer Zählroute konzentriert zu prüfen.
- Kenntnis der Brutzeitcodes und ihrer richtigen Anwendung.
- An zusätzlichen Erfassungen kann man sich auch ohne umfangreiche Artenkenntnis beteiligen, zum Beispiel Schwalbennester zählen.
Für jedes Kartierungsgebiet (Quadranten) gibt es einen oder mehrere Kartierer*innen sowie einen Verantwortlichen, der die Kartierung in dem Gebiet koordiniert.
Als Ansprechpartner für Kartierer*innen und Gebietsverantwortliche dienen die Regionalkkordinator*innen: Sie beantworten Fragen zu Kartierprozess und Dateneingabe, und helfen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Die Regionalkoordinatoren sind auch dafür verantwortlich, die Qualität der Kartierungen in ihrer Region zu sichern und den Austausch zwischen den Kartierern zu fördern.
Die Kontaktdaten zu Ihrem Verantwortlichen und Ihrem Regionalkoordinator erhalten Sie mit den Willkommens- und Informationsmails.
Folgende Ausrüstungsgegenstände müssten Sie selbst mitbringen:
- Fernglas
- Mobiles Endgerät wie Smartphone oder Tablet (alternativ Klemmbrett und Schreibzeug)
In jedem Quadranten gibt es circa 20 verschiedene Routen von jeweils einem bis zwei Kilometern Länge zu begehen. Die Routen wählen die Kartierer*innen selbst aus und sollten einen bis maximal zwei Hauptlebensraumtypen des jeweiligen Quadranten repräsentieren.
Im Prinzip reicht es, jede Route einmal zu begehen, Mehrfachbegehungen können aber sinnvoll sein. Dafür hat man mindestens ein Jahr Zeit.
Bei jeder Begehung werden alle dort vorkommenden Vogelarten und die Anzahl der Individuen geographisch genau erfasst. Diese Begehungen heißen bei ADEBAR „vollständige Listen“.
Im Unterschied dazu gibt es außerdem auch sogenannte unvollständige Listen: Dabei geht es um gesondert zu erfassende Vogelarten. Die Kartiererin sucht das jeweilige Habitat zu diesem Zweck gezielt auf, zum Beispiel Schwalben in Siedlungen oder Eulen und Rallen in den Abendstunden. Diese Kartierungen werden von den Gebietsverantwortlichen koordiniert.
Eine genaue Anleitung zum Kartieren erhält jede*r Teilnehmer*in mit den Informationsmails.
Die Begehung für eine vollständige ADEBAR-Liste sollte bei Sonnenaufgang beginnen, und spätestens dann enden, wenn der Vogelgesang abnimmt (ca. vier Stunden nach Sonnenaufgang). In der Regel beträgt die Dauer pro Route etwa eine Stunde.
Bei den unvollständigen ADEBAR-Listen gelten artspezifische Erfassungszeiten, die von den Gebietsverantwortlichen koordiniert werden. Die Dauer beträgt hier eine oder mehrere Stunden.
Für die Kartierungen sind die Monate Februar bis Juli, wenn die Vögel brüten, geeignet.
Die Kartierung und Erstellung des Brutvogelatlasses wird zentral von der Vogelschutzwarte des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) koordiniert und durch das Bayerische Umweltministerium finanziert. Neben dem BUND Naturschutz (BN) zählen der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), die Ornithologische Gesellschaft in Bayern (OG) sowie verschiedene ornithologische Arbeitsgruppen und -gemeinschaften zu den Projektpartnern.