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- Ergebnisse des Jahres 2024
Ergebnisse der Hummel-Challenges 2024
Im Jahr 2024 liefen gleich zwei Hummel-Challenges: eine im März und April, eine im Juni und Juli. Dabei haben jeweils tausende von Hummelfreundinnen und -freunden mitgemacht und über 10.000 Hummeln gemeldet. Bei der zweiten Challenge gab es sogar den ersten Nachweis für eine Hummelart in Deutschland! Das zeigt, wie hilfreich Citizen-Science-Projekte wie die Hummel-Challenge für die Wissenschaft sind. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken wir von Herzen!
- document.getElementById('c226925').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">1 Ergebnisse der zweiten Challenge im Juni und Juli
- document.getElementById('c226926').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">2 Erstnachweis der Tonerdhummel in Deutschland
- document.getElementById('c226927').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">3 Ergebnisse der ersten Challenge im März und April
Ergebnisse der zweiten Challenge im Juni und Juli
Von 20. Juni bis 3. Juli 2024 lief die zweite Hummel-Challenge des Jahres 2024. Wieder haben tausende Menschen mitgemacht und deutschlandweit knapp 20.000 Hummeln gemeldet. Herzlichen Dank dafür! Dabei wurde auch erstmals eine Tonerdhummel in Deutschland entdeckt.
Prozentuale Anteile der gemeldeten Hummelarten:
- Erdhummel 31%
- Ackerhummel 20%
- Unbestimmte Hummeln 13%
- Wiesenhummel 8%
- Baumhummel 7%
- Gartenhummel 4%
- Acker-, Moos- oder Veränderliche Hummel 4%**
- Steinhummel 3%
- Garten-, Tonerde- oder Feldhummel 3%**
- Veränderliche Hummel 1%
- Keusche oder Böhmische Kuckuckshummel 1%**
Einen Anteil von unter einem Prozent hatten:
- Wald- oder Norwegische Kuckuckshummel
- Keusche Kuckuckshummel
- Bunthummel
- unbestimmte Kuckuckshummeln, Feld- oder Felsen-Kuckuckshummel
- Helle Erdhummel
- Garten-, Feld- oder Heidehummel**
- Bärtige Kuckuckshummel
- Berglandhummel
- Tonerdehummel
** Hier war nicht eindeutig zu erkennen, um welche Hummelart es sich handelte.
Besonders in Bayern wurden aber auch fehlende Hummeln beklagt. Die Gründe dafür sind vielfältig, ein Grund könnte das letzte Hochwasser sein. Viele Teilnehmer*innen meldeten, dass sie trotz Blütenpracht in ihren Gärten nur Honigbienen beobachten konnten. Der Grund dafür könnte imDauerregen und den Überschwemmungen während der Challenge liegen: Zwar kommen Hummeln mit einem verregneten Sommer gut zurecht, indem die Tiere ihre Aktivität und damit den Energieverbrauch herunterfahren. Stellenweise war der Dauerregen in diesem Frühjahr jedoch ungewöhnlich stark und die Überschwemmungen haben Hummelnester überflutet, so dass die Insekten darin ertrunken sind.
Das zeigt, wie sich die Veränderung des Klimas neben dem Nahrungs- und Nistplatzmangel durch Lebensraumverlust und dem Einsatz von Pestiziden negativ auf die Hummeln auswirkt. Tatsächliche Entwicklungstendenzen lassen sich aber erst anhand langfristiger Daten erkennen, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren erhoben werden. Deshalb werden wir auch die kommenden Jahre wieder Hummel-Challenges starten und hoffen erneut auf eure rege Teilnahme. Die nächste Hummel-Challenge folgt im Frühling 2025.
Erstnachweis der Tonerdhummel in Deutschland
![Erstnachweis der Tonerdhummel in Deutschland: Das langjährige BN-Mitglied Thomas Guggemoos hatte sie in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen fotografiert und im Rahmen der Hummel-Challenge gemeldet (Foto: Thomas Guggemoos). Tonerdhummel](/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Presse_und_Aktuelles/2024/Tiere_und_Pflanzen/PM_105_24_Bombus_argillaceus_Erstnachweis_Thomas_Guggemoos__1_.jpg)
Während der zweiten Challenge im Juni und Juli 2024 wurde erstmals eine Tonerdhummel (Bombus argillaceus) in Deutschland nachgewiesen. Die Tonerdhummel ist eine wärmeliebende Hummelart. Das bisherige Verbreitungsgebiet der Tonerdhummel erstreckt sich über die Mittelmeerländer und Schwarzmeeranrainerstaaten wie der Ukraine bis hin zum Iran. Bereits seit längerem wurde aufgrund von Sichtungen in den Nachbarländern Österreich und Schweiz vermutet, dass die Tonerdhummel den Sprung über die Alpen nach Deutschland machen könnte.
„Die Entdeckung könnte auf eine Veränderung des Verbreitungsgebietes über die Alpen infolge des Klimawandels hinweisen. Das Gebirge ist für viele Arten eine natürliche Barriere. Dauerhafte Zuwanderungen von Arten aus wärmeren Regionen können mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen“, erklärt Dr. Sophie Ogan, Projektverantwortliche am Thünen-Institut. Obwohl der Nachweis der Tonerdhummel-Königin ein erster Hinweis auf eine mögliche Ausbreitung ist, bleibt abzuwarten, ob sich die Art dauerhaft in Deutschland etabliert.
„Dass durch die Hummel-Challenge 2024 ein Erstnachweis gelungen ist, zeigt einmal mehr die Relevanz von Citizen-Science-Projekten für die Wissenschaft. Die Wahrscheinlichkeit für solche Funde erhöht sich, je mehr Menschen mitmachen. Deshalb freuen wir uns, dass bei der Hummel-Challenge im Sommer dieses Jahr etwa 3.500 Teilnehmer*innen Hummeln gemeldet haben“, erklärt Martina Gehret, Projektverantwortliche des BUND Naturschutz.
Die Königin wurde von Thomas Guggemoos, einem langjährigen BN-Mitglied, in Ohlstadt im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen fotografiert. Bombus argillaceus zeichnet sich durch zwei auffällig gelbe Querbinden auf dem Thorax und ein vollständig schwarzes Abdomen (Hinterleib) bei den Königinnen aus. Diese Eigenschaften unterscheiden sich deutlich von den Merkmalen ähnlicher Arten wie der Garten-, Feld- oder Unterirdischen Hummel.
Ergebnisse der ersten Challenge im März und April
Von 20. März bis 9. April 2024 lief die erste deutschlandweite Hummel-Challenge in diesem Jahr. Über 3.000 Hummelfreunde haben mitgemacht und mehr als 10.000 Beobachtungen gemeldet. Herzlichen Dank dafür!
Prozentuale Anteile der gemeldeten Hummelarten:
- Erdhummel 48%
- Wiesenhummel 24%
- Ackerhummel 11%
- Steinhummel 4%
- Baumhummel 3%
- Gartenhummel 3%
- Garten-, Feld- oder Heidehummel 3%*
- Acker-, Moos- oder Veränderliche Hummel 1%*
- Bunthummel 1%
Einen Anteil von unter einem Prozent hatten:
- Keusche Kuckucks- oder Böhmische Kuckuckshummel 0,9%*
- Garten-, Tonerde- oder Feldhummel 0,6%*
- Wald-Kuckucks- oder Norwegische Kuckuckshummel 0,5%*
- Keusche Kuckuckshummel 0,4%
- Veränderliche Hummel 0,07%
- Baum- oder Ackerhummel 0,07%*
- Felsen-Kuckuckshummel 0,04%
- Bunt- oder Sandhummel 0,03%*
* Hier war nicht eindeutig zu erkennen, um welche Hummelart es sich handelte.
Trotz des wechselhaften Wetters im Projektzeitraum war das Interesse an der Hummel-Challenge insbesondere in Bayern groß: Knapp die Hälfte der deutschlandweiten Meldungen kamen aus dem Freistaat. Die Teilnehmer entdeckten dabei 17 verschiedene Hummelarten.
Am häufigsten waren die Erdhummeln. Danach folgen in der Rangliste Wiesenhummel, Ackerhummel, Steinhummel, Baumhummel, Gartenhummel und verschiedene Kuckuckshummel-Arten.
„Besonders gefreut haben uns die Funde der Bunten Hummel und der Veränderlichen Hummel. Beide Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten – wie fast die Hälfte aller heimischen Hummelarten“, erklärt die Projektleiterin Martina Gehret.