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Keine Gasbohrungen in Bayern!

In dem Naturidyll zwischen Lech und Ammersee hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger das Bohren nach Gas erlaubt. Dabei ist fossiles Erdgas extrem klimaschädlich, das Projekt gefährdet die Energiewende und bedroht zudem Trinkwasser und Naturschutzgebiete. Helfen Sie mit, diesen klimapolitischen Irrsinn zu stoppen!

Zwischen Lech und Ammersee möchte die Firma Genexco mit dem kanadischen Investor MCF ein Gasfeld ausbeuten und dafür mehr als 3000 Meter tief bohren. Das Bergamt, das Hubert Aiwangers Wirtschaftsministerium unterstellt ist, hat dafür eine Probebohrung in der Gemeinde Reichling erlaubt – direkt neben einem Trinkwasser- und zwei Naturschutzgiebeten, ohne Umweltverträglichkeitsprüfung.

Währenddessen schreitet die Klimakrise voran und trifft auch Bayern immer stärker. Die Keller der Betroffenen des Juni-Hochwassers sind kaum getrocknet. Jetzt wieder in die Förderung und Nutzung einer fossilen und extrem klimaschädlichen Energie wie Erdgas einzusteigen, beschleunigt das Klimachaos noch. Stattdessen sollte Bayern verstärkt in die Energie- und Wärmewende investieren! Der Freistaat hat sich außerdem dazu verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu sein.

Bei dieser umweltpolitischen Rolle rückwärts von Hubert Aiwanger machen wir nicht mit. Wir protestieren sowohl vor Ort als auch auf politischer Ebene gegen die Gasbohrung, gemeinsam mit einer örtlichen Bürgerinitiative und weiteren Umweltverbänden.

Schließen Sie sich an und zeigen Sie Hubert Aiwanger die rote Karte für seinen rückwärtsgewandten Klima-Irrsinn. Setzen Sie sich mit uns gegen einen Rückfall Bayerns in fossile Zeiten und für eine klimafreundliche Zukunft ein.


Rückfall in fossile Zeiten: die Planung am Ammersee

Unter dem Ort Reichling wird die vergleichsweise geringe Menge von 300 bis 500 Millionen Kubikmetern Erdgas vermutet. Die Firma Genexco aus dem Ruhrgebiet, die kanadischen Investoren gehört, möchte das Gasfeld ausbeuten.

Bereits im September 2022 erlaubte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger dem Unternehmen Genexco bei Reichling im Landkreis Landsberg am Lech die Suche nach dem klimaschädlichen Brennstoff.

Im Juni 2024 hat das dem Aiwanger-Ministerium unterstellte Bergamt konkret eine Erkundungsbohrung mit einem 40 Meter hohen Bohrturm genehmigt. Der Aufbau des Bohrplatzes ist im Oktober 2024 gestartet.

Energiepolitik von vorgestern

„Dieses Projekt ist völlig aus der Zeit gefallen. Bayern muss schnellstmöglich klimaneutral werden, das führen uns auch die immer häufigeren Extremwetter-Ereignisse deutlich vor Augen. Wir müssen unsere Energie darauf verwenden, den Gasverbrauch zu senken, statt neue Quellen zu erschließen und nicht noch mehr zu verbrennen!“
Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter

Weitere Gas-Projekte in der Region am Ammersee und außerdem im Landkreis Miesbach könnten folgen. Dort hat das Ministerium im Juni die „Bergbauerlaubnis“ für das Gasfeld "Mühlleite" gewährt. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hofiert die Gaskonzerne, bei der Genehmigung für Reichling erklärte er, man stehe „weiteren Anträgen offen gegenüber“.

Auch anderswo in Deutschland wollen manche Unternehmen und Politiker wieder in die Förderung von fossilem Gas einsteigen. Damit wenden sie sich gegen die Energiewende und befördern die weitere Klimaerhitzung. Es droht ein Dammbruch, den wir aufhalten müssen.


Gas heizt die Klimakrise an

Das verheerende Hochwasser im Juni 2024 zeigte überdeutlich, wohin die Klimakrise führt, wenn wir weiter fossile Stoffe wie Erdgas verbrennen und CO2 freisetzen. Wir müssen deshalb dringend aus den fossilen Energien aussteigen, erneuerbare Energien nutzen und Energie einsparen. Bayern hat sich zudem verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu sein. Jetzt stattdessen wieder auf die Ausbeutung eines fossilen Energieträgers zu setzen und den CO2-Ausstoß zu fördern, ist paradox.

Niemand braucht weiteres Gas. Die zwischen Lech und Ammersee verfügbare Gasmenge ist so gering, dass sie sich leicht einsparen lässt. Es ersetzt auch kein Gas aus LNG-Terminals, wie Befürworter der Gasbohrung behaupten, sondern wird zusätzlich genutzt. Jedes neue Gasprojekt verstärkt nur den CO2-Ausstoß und verschlimmert die Klimakrise.


Gasbohrung gefährdet Trinkwasser und Naturschutzgebiete

Die Bohrung liegt nahe an zwei Naturschutzgebieten von europäischem Rang: Die Lech-Auen sind nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt, das „Mittlere Lechtal“ ist europäisches Vogelschutzgebiet.

Hier leben viele seltene Arten wie Orchideen, Kammmolch und Gelbbauchunke, Schwarzmilan und Uhu. Auch die Uferbereiche des Bachrunzelbachs sind geschützt. Die sensiblen Areale reichen bis zu 150 Meter an die Bohrstelle heran. Lärm, Abgase und eine Verunreinigung des Wassers drohen, das Naturidyll zu zerstören.

In unmittelbarer Nähe liegt außerdem ein Trinkwasserschutzgebiet. Hier befinden sich die Trinkwasserquellen der Gemeinde Reichling, der Bohrplatz ist nur 225 Meter hangaufwärts geplant. An vielen Stellen am Hang tritt Wasser aus und fließt in das Bett eines Baches, der hangabwärts zum Lech und zu dem Pumpwerk fließt, das das Wasser für die Bürger*innen von Reichling fördert – zum Kochen, Duschen und Trinken.

Was, wenn Chemikalien, versickerndes Lagerstättenwasser oder giftiger Bohrschlamm das Trinkwasser verunreinigen? Die Bürger*innen wehren sich gegen diese Gefahr, sie haben sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, auch der Gemeinderat und der CSU-Landrat stellen sich gegen die Gasbohrung. Das zuständige Bergamt ordnete indes nicht einmal eine Umweltverträglichkeitsprüfung an.


Gasförderung hat keinen Nutzen für die Region

Das Projekt bringt der Region keinen Nutzen, aber viele Risiken.

  • Arbeitsplätze gibt es nur während des Baus.
  • Gewerbesteuer fällt vor allem am Unternehmenssitz an, nicht in der Region.
  • Auch das Land Bayern hat nichts davon, weil es auf eine Förderabgabe verzichtet.
  • Reichling hat kein Gasnetz, das geförderte Gas kann vor Ort also nicht genutzt werden.
  • Im Gegenzug gefährdet die Gasförderung Natur und Trinkwasser.
  • Bohrtürme am Ammersee schaden dem Tourismus.
  • Es gibt viel Baustellenverkehr.
  • Der CO2-Ausstoß bei der Verbrennung des Gases heizt die Klimakrise weiter an.

Was wir tun - vor Ort und in ganz Bayern

Der Widerstand gegen Aiwangers Bohrprojekt wächst – vor Ort und in ganz Bayern. Örtliche Grundstücksbesitzer, Greenpeace, Fridays for Future und BUND Naturschutz demonstrieren gemeinsam bei der geplanten Bohrstelle. Mehrere Bürgermeister*innen sowie der CSU-Landrat wenden sich ebenfalls gegen die Gasausbeutung. Das macht Hoffnung, die Gasbohrung noch stoppen zu können.

Darüber hinaus sind wir auf vielen Ebenen aktiv:

  • Wir organisieren immer wieder Infoveranstaltungen und Protestaktionen vor Ort.
  • Wir beraten und unterstützen die Betroffenen in der Region.
  • Wir prüfen Klagen gegen das Projekt.
  • Wir führen beständig Gespräche mit Politiker*innen.
  • Wir gehen intensiv in die Medien, um auf die geplante Gasförderung aufmerksam zu machen.

Was wir fordern: Klimaziele einhalten, Gasbohrungen stoppen

Die Ausbeutung von Gas muss sofort gestoppt werden. Wir wollen Klima, Natur und Trinkwasser schützen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger darf die Geschäftsinteressen internationaler Gasfirmen nicht über den Schutz unserer Heimat und das Wohl der Bevölkerung auf dem Land stellen.

Wir fordern von Hubert Aiwanger:

  • Stoppen Sie die laufenden Gasprojekte in Reichling und Holzkirchen.
  • Erheben Sie eine Förderabgabe auf fossiles Gas, um die Ausbeutung und Verbrennung teurer zu machen.
  • Passen Sie das bayerische Landesentwicklungsprogramm so an, dass im Freistaat keine weiteren Gasbohrungen mehr ermöglicht werden.
  • Legen Sie einen Plan vor, wie Bayern bis 2035 unabhängig von Erdgas wird.
  • Machen Sie mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien wie Erdwärme und Windkraft.