Wirtschaft und Umwelt

Güterzüge konnten ganz schön laut sein. Seit 2020 gibt es ein Gesetz zum Lärmschutz bei Güterwagen. Der Schienenlärm ist damit um bis zu zehn Dezibel zurückgegangen – der Lärm an den Trassen hat sich damit etwa halbiert.

In Flüssen und Seen starben Fische, Menschen konnten kaum mehr baden. Mit dem Abwasser-Abgabengesetz von 1976 stieg die Wasserqualität wesentlich. Das Gesetz ist ökologisch richtig und ökonomisch sinnvoll.

In Amerika fuhren schon in den 70er Jahren Autos mit Katalysator. In Deutschland lehnten Wirtschaft und Politik das erst ab. Heute sind sie auch hier selbstverständlich. Gut für Mensch und Natur!

Viele Regierungen bieten Unternehmen bei Exportgeschäften eine Risikoversicherung an - die Hermesbürgschaft. Damit können sie im Sinne des Umweltschutzes steuernd eingreifen.

Erwünschtes wird billiger, Unerwünschtes teurer: Die Ökosteuer von 1999 ist wirksam. Sie unterstützt den Klimaschutz und verbilligt den Beitragssatz zur Rentenversicherung. 

Die Massenhaltung von Hühnern bedeutet für die Tiere großes Leid. Das Kürzen des Schnabels vergrößert dieses Leid auch noch. Dabei geht es sehr gut ohne diesen leidvollen Eingriff.

Das Waldsterben in den 1970er und 1980er Jahren war dramatisch. Die Verordnung für Großfeuerungsanlagen sorgte 1983 für eine Wende. Ein Verdienst auch des BN.

Regelmäßig wird verkündet, wie viele Stunden unserer Lebenszeit wir „im Stau“ verbringen müssen. „Stauhauptstadt“ 2022 war München mit 74 Stunden. Das sind in der Früh und am Abend 11 Minuten.

An den Tankstellen sind die Benzinpreise tatsächlich sehr hoch. Doch schaut man einmal, welchen Teil seines Lohnes man für Treibstoff ausgeben muss, dann hat sich in den letzten 50 Jahren kaum etwas geändert.

Wir brauchen eine boomende Wirtschaft, denn nur so bleibt genug übrig, damit wir uns Umweltschutz leisten können. Im ersten Moment erscheint dies schlüssig – tatsächlich aber ist es falsch.

"In Deutschland hängt jeder siebte Arbeitsplatz an der Automobil-Industrie!" Ein Spruch, den Kinder oft schon in der Schule lernen. In Wirklichkeit ist es nur etwa jeder 35.

"Ohne Autobahn keine Arbeitsplätze". Die tatsächlichen Zahlen lassen jedoch keinerlei Zusammenhang zwischen der Nähe zu Autobahnen und der Beschäftigung erkennen.

„Nur wenn die Bahn schneller wird, kann sie mit dem Flugzeug konkurrieren.“ Das hören Umweltschützer oft, wenn sie einen weniger zerstörenden Trassenbau fordern.

„Die Stromkunden müssen Milliarden für die Förderung der Erneuerbaren Energien zahlen. So massiv hat es das bei der fossilen Stromerzeugung nie gegeben.“ Oft behauptet - und falsch.

„Als Exportnation können wir es uns nicht leisten, dass unsere Produkte auf dem Weltmarkt teurer werden.“ Das hört man oft als Argument gegen strengere Umweltauflagen. Aber stimmt das auch? 

Die offiziellen Prognosen für den LKW-Verkehr liegen seit Jahrzehnten systematisch zu hoch. Das nützt den Baukonzernen und schadet der Umwelt ebenso wie einer vernünftigen Verkehrspolitik.

In den 70er Jahren wurden völlig überzogene Prognosen zum Stromverbrauch erstellt. Die Folge: gigantische Überkapazitäten bei Kraftwerken, die Stromsparen und alternative Energien verhinderten. 

"Umweltschützer sind immer gegen alles. Gut, dass es auch die anderen gibt." Das hört man oft. Doch wer steckt hinter diesen Pro-Initiativen? Ein drastisches Beispiel kann man im Straßenbau studieren. 

„Nur wenn wir ein beständiges Wachstum haben, funktioniert unsere Wirtschaft. Ansonsten sinkt der Wohlstand der Menschen.“ Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Aber was sagt das BIP wirklich aus?

„Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahme für die Gemeinde. Deshalb brauchen wir Gewerbeflächen, wo immer es geht.“ Noch immer wird so gegen Umweltschützer argumentiert. Auch wenn es schon lange ganz anders ist.