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Der Wolf in Bayern
Auch in Bayern sind wieder Wölfe zuhause. Derzeit leben sechs Rudel im Freistaat. In drei weiteren Regionen sind einzelne Wölfe sesshaft geworden. Der BN freut sich über diese Entwicklung und setzt sich für eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wolf ein.
Zehn Wolfsterritorien gibt es derzeit in Bayern. Wolfsterritorien sind Gebiete mit einem oder mehreren sesshaften Wölfen. Die Anzahl der Rudel (Paare mit Nachwuchs) hat sich auf sechs erhöht, nachdem sich im Altmühltal 2023 erstmals Nachwuchs einstellte.
Hier gibt es derzeit sesshafte Wölfe in Bayern (Stand: Oktober 2024): Allgäuer Alpen, Altmühltal, Ruda (Bayerischer Wald Nord), Manteler Forst, Grafenwöhr, Staffelsee-West, Veldensteiner Forst, Wildflecken, Hohe Rhön, Pressather Wald
- Verhalten Sie sich ruhig! Der Wolf wird sich in der Regel zurückziehen, denn Wölfe sind vorsichtige Tiere. Wolfswelpen sind allerdings neugierig und verhalten sich oft weniger vorsichtig als erwachsene Tiere.
- Sprechen Sie den Wolf an, falls er sie noch nicht bemerkt hat.
- Laufen Sie nicht schnell weg! Wenn Ihnen die Situation nicht geheuer ist, machen Sie sich bemerkbar indem sie reden, rufen und/oder in die Hände klatschen. Ziehen Sie sich dabei langsam und ruhig zurück.
- Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher!
- Wildlebende Wölfe niemals füttern! Die Tiere nähern sich sonst in der Hoffnung auf Futter öfter Menschen, was zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen kann.
Eine direkte Begegnung mit einem wildlebenden Wolf ist ein ausgesprochen seltenes und schönes Erlebnis. Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Reiter bekommen die Tiere allerdings kaum zu Gesicht. Wölfe bemerken die Menschen meist rechtzeitig und ziehen sich dann zurück. Förster, Jäger, Pilz- und Beerensammler bewegen sich dagegen oft leise durch den Wald und können dabei auf ruhende Tiere stoßen.
Nein, Wölfe sind für den Menschen nicht gefährlich. So gab es in Deutschland seit der Rückkehr des Wolfes vor etwa 20 Jahren keinen einzigen gefährlichen Vorfall. Wölfe sind zwar vor allem Fleischfresser, Menschen zählen aber nicht zu ihrer Beute. Dementsprechend verhalten sich Wölfe dem Menschen gegenüber vorsichtig und greifen nicht an.
Unfälle zwischen Mensch und Wolf kommen extrem selten vor. Weil dieses Thema Menschen weltweit immer wieder beschäftigt, hat das Norwegische Institut für Naturforschung (NINA) im Jahr 2002 weltweit dokumentierte Wolfsangriffe untersucht. Das Ergebnis: Die meisten Zwischenfälle waren auf Tollwut zurückzuführen, also auf eine Krankheit, die in Deutschland und den meisten angrenzenden Ländern keine Rolle mehr spielt. So wurden von 1950 bis 2000 in ganz Europa 59 Zwischenfälle mit Wölfen dokumentiert. In 38 Fällen war Tollwut der Grund für den Angriff, fünf davon endeten tödlich. Die meisten anderen Unfälle kamen zustande, wenn Wölfe provoziert, in die Enge getrieben, bedroht oder über einen längeren Zeitraum angefüttert wurden. Sie hatten mutmaßlich die Vorsicht vor dem Menschen verloren und aufdringliches oder dreistes Verhalten entwickelt. Vier der restlichen Unfälle endeten ebenfalls tödlich, alle durch futterkonditionierte Wölfe in Spanien in den 1960er-Jahren.
Zur heutigen Situation: Insgesamt nimmt die Wolfspopulation in Europa zu, trotzdem hat in den letzten 30 Jahren die Zahl der Unfälle abgenommen. In Rumänien, dem Land mit der stärksten Wolfspopulation (ca. 3.000 Tiere), gibt es nur einige wenige Berichte von Bissverletzungen, wenn Schäfer versucht haben, einen Wolf zu erschlagen. In Lettland und Litauen kommt es öfter zu Zwischenfällen mit halbzahmen oder entlaufenen Wölfen beziehungsweise mit Hybriden. Das sind Mischlinge aus Wolf und Hund.
Hund gefährlicher als Wolf
Auch wenn Vergleiche immer problematisch sind, wenn es um Menschenleben geht, sei angemerkt, dass sich in Deutschland laut ADAC allein im Jahr 2009 an die 2.800 Autofahrer bei Wildunfällen verletzten. 13 Menschen starben dabei – ohne dass jemand auf die Idee käme, Rehen und Wildschweinen ihr Lebensrecht abzusprechen. Und: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden in Deutschland jährlich drei bis vier Menschen durch den „besten Freund des Menschen“, den Haushund, getötet. Das Amt registrierte 30.000 bis 50.000 Bissverletzungen pro Jahr.
In Deutschland ist der Wolf seit dem Jahr 2000 wieder fester Bestandteil der Natur. Er wanderte aus Polen in die neuen Bundesländer ein. Im Monitoringjahr 2023/2024 gab es 209 Wolfsrudel in Deutschland, 46 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe (Stand: November 2024).
Schon zu Zeiten der DDR hatte es im Nordosten Deutschlands immer wieder Wolfsbesuche gegeben. Damals durfte der große Beutegreifer jedoch ganzjährig bejagt werden. Erst seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 genießt der Wolf in ganz Deutschland strengen Schutz. Zehn Jahre dauerte es danach noch, dann kamen im Jahr 2000 nach mehr als 100 Jahren endlich wieder Wolfswelpen in der Bundesrepublik zur Welt.
Nein, der Wolf ist in Deutschland immer noch gefährdet durch:
- illegale Abschüsse,
- Unfälle auf Straßen und Bahnschienen,
- Fragmentation (Zerschneidung von Lebensräumen, z.B. durch Straßen; Verinselung von Beständen).
Laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat man allein 2020 insgesamt 126 Wölfe in Deutschland tot aufgefunden. 99 davon waren Verkehrsopfer, acht wurden illegal getötet, einer mit behördlicher Genehmigung und zehn starben eines natürlichen Todes. Bei weiteren acht blieb die Todesursache ungeklärt.
Überdies ist eine Übervermehrung von Wölfen nicht möglich, weil ein standorttreues Paar keine weiteren Wölfe in seinem Revier (Territorium) duldet. Eindringende fremde Wölfe werden verjagt oder totgebissen. Häufigste natürlich Todesursache sind das Verhungern von Welpen oder Jungwölfen und Krankheiten. So regulieren Wölfe sich selbst.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat 2020 untersucht, wo in Deutschland Wölfe leben könnten. Laut dieser Studie ist davon auszugehen, dass in der Bundesrepublik für etwa 700 bis 1400 Territorien geeigneter Lebensraum vorhanden ist.
Bis ins 17. Jahrhundert hinein war der Wolf das am weitesten verbreitete Raubtier der Erde und auf der gesamten Nordhalbkugel beheimatet. Doch durch intensive menschliche Bejagung nahmen die Bestände dramatisch ab. Seinen zahlenmäßigen Tiefststand erlebte der Wolf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In vielen Gebieten West- und Mitteleuropas galt er als ausgerottet. In Bayern wurde der letzte frei lebende Wolf 1882 im Oberpfälzer Fichtelgebirge geschossen. In Deutschland traf es das letzte Tier 1904 in der Lausitz.
Wolfsverbreitung Heute
In Europa wendet sich die Situation seit etwa 45 Jahren zum Guten: Wölfe leben mittlerweile wieder in allen Ländern mit Ausnahme der Beneluxstaaten, Dänemark, Ungarn und der „Inselländer“ Irland, Island, Großbritannien, Zypern und Malta. Inzwischen gibt es in Europa wieder etwa 21.500 Wölfe. Die Populationen erstarken und einzelne Wanderer erkunden neue Lebensräume, etwa im oberbayerischen Bergland. Große Populationen gibt es im Balkangebiet, in den baltischen Ländern, den Karpaten, in Spanien und Italien. Auch in den französischen, italienischen und Schweizer Alpen gibt es wieder viele Wölfe.
Die Wiederausbreitung der Wölfe in Europa hängt vor allem mit dem strengen Schutz zusammen, den das Tier mittlerweile in Europa genießt. Die meist hohen Schalenwildbestände (Rehwild, Rotwild, Schwarzwild) sorgen außerdem dafür, dass der Tisch für den Wolf vielerorts gut gedeckt ist.
In Nordamerika lebt der Wolf heute, teilweise stark gefährdet, nur noch in Alaska, Kanada und einigen US-Bundesstaaten. In Asien kommen die meisten Wölfe in den dünn besiedelten nordrussischen Regionen, aber auch in Indien, im Iran oder Himalaja vor.
Wolfsland Bayern: Fakten und Tipps
Bayern eignet sich sehr gut als Lebensraum für Wölfe. Wölfe brauchen keine menschenleere, unberührte Wildnis. Sie brauchen lediglich genügend Beutetiere und Rückzugsräume – vielerorts in Bayern finden sie beides.
2 km
weit entfernt wittert der Wolf seine Beute
50 km/h
erreichen Wölfe im Sprint
80 km
kann ein Wolf an einem Tag zurücklegen
Erfahrungen in den benachbarten Bundesländern und europäischen Ländern zeigen, dass ein Zusammenleben von Mensch und Wolf auch in Gebieten möglich ist, die intensiv von Nutztieren beweidet werden. Voraussetzung dafür ist aber ein guter Herdenschutz – beispielsweise mit Behirtung und Herdenschutzhunden – und ein funktionierendes Entschädigungssystem.
Mit einer durchschnittlichen Tageslaufleistung von 50 Kilometern können die ersten bayerischen Wölfe jeden Winkel des Freistaats innerhalb weniger Tage erreichen. Und da es noch viele unbesetzte Reviere in Bayern gibt, ist mit einer weiteren Ausbreitung der Wölfe zu rechnen.
Steckbrief Wolf: Wissenswertes in aller Kürze
Die Wölfe in Bayern gehören mit einem Gewicht von 25 bis 35 Kilogramm eher zu den kleineren und leichteren Vertretern ihrer Art. Sie bringen damit in etwa so viel auf die Waage wie ein Schäferhund und ähneln ihm auch in der Gestalt. Die Fellfarbe kann beim Wolf stark variieren, auch zwischen den Einzeltieren eines Rudels. Die "Alpenwölfe" zeigen meist eine Mischfärbung aus Beige, Grau, Schwarz und Gelbbraun.
Steckbrief
Wolf
Ein Wolf ähnelt in der Gestalt einem kräftigen, hochbeinigen Schäferhund.
- Ohren relativ klein und dreieckig
- Gerader, buschiger Schwanz; wird meist herabhängend getragen
- Größe, Gewicht und Farbe variieren je nach Verbreitungsgebiet
- Kopf-Rumpf-Länge bei Tieren in polaren und subpolaren Regionen bis zu 160 cm; Gewicht bis zu 80 kg, im Orient nur etwa 80 cm und 20 kg; die Weibchen sind kleiner und leichter
- Färbung meist grau-braun, in Kanada auch schwarz, in der Arktis weißlich
- Häufig schwarze Schwanzspitze und dunkler Sattelfleck, oft dunkel gefärbte Beinvorderseiten
In der Natur werden Wölfe zehn bis 13 Jahre alt. Viele Wölfe sterben bereits in den ersten zwei Lebensjahren. In Gefangenschaft werden Wölfe bis zu 18 Jahre alt.
Wölfe sind dem Menschen gegenüber zwar scheu, können aber auch gut – und oft fast unbemerkt – in seiner Nähe leben. Der Wolf passt sich in seinem Lebensraum an die Aktivitäten des Menschen an: Bereiche, in denen tagsüber viele Menschen unterwegs sind, nutzt er nur nachts. Heute findet der Wolf auch in stark zersiedelten Gebieten Europas seinen Lebensraum.
Wölfe sind sehr anpassungsfähig. Sie
- leben unter arktischen Bedingungen ebenso wie in Wüsten,
- brauchen keine Wildnis,
- leben auch in der Nähe von Menschen,
- brauchen genug Beutetiere und Rückzugsräume,
- bevorzugen Grasland oder Wälder.
Wölfe stehen auf der Roten Liste und sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Ursachen für ihre Gefährdung sind vor allem:
- Illegale Abschüsse
- Unfälle auf Straßen und Bahnschienen
- Zerschneidung von Lebensräumen
- Verinselung von einzelnen Wolfsbeständen
Wölfe sind in Deutschland und Europa streng geschützt (Bundesnaturschutzgesetz, FFH-Richtlinie, Washingtoner Artenschutzübereinkommen). Sie dürfen nicht gejagt und nur mit einer behördlichen Ausnahmegenehmigung getötet werden.
Lebensweise: Wie leben Wölfe zusammen? Wie viel Platz brauchen sie?
Wölfe leben in Rudeln von drei bis acht Tieren. Das sind nicht – wie oft vermutet – wilde Jagdmeuten, sondern kleine Familienverbände. Sie setzen sich meistens aus den beiden Elterntieren sowie den diesjährigen und älteren Jungtieren zusammen. Das Elternpaar bleibt oft ein Leben lang zusammen. Auch einzelne Wölfe können in der Landschaft angetroffen werden.
Jedes Rudel beansprucht ein eigenes Territorium. In Deutschland umfasst es etwa 200 bis 350 Quadratkilometer, je nachdem, wie groß und zahlreich die Beutetiere darin sind. Es wird mit Duftmarken markiert und gegen andere Rudel verteidigt. Untereinander verständigen sich die Wölfe mithilfe einer sehr vielfältigen Körpersprache (Gestik) und dem typischen langgezogenen Heulen. Mit ihrem guten Gehör können sie das Geheul anderer Wölfe bis zu zehn Kilometer weit hören. Durch gemeinsames Heulen wird das Territorium akustisch markiert und Kontakt zu Artgenossen aufgenommen.
Was fressen Wölfe und wie jagen sie?
Das Beutespektrum unserer heimischen Wölfe reicht von Reh-, Rot- und Schwarzwild über Hasen bis hin zu Mäusen und Vögeln. Wölfe fressen …
- hauptsächlich Huftiere und Kleinsäuger, in nahrungsarmen Gegenden auch Aas und Abfälle, an der Küste Fisch,
- durchschnittlich fünf Kilogramm Fleisch pro Tag,
- nach Hungerphasen bis zu 15 Kilogramm auf einmal.
Das Beutespektrum unserer heimischen Wölfe reicht von Reh-, Rot- und Schwarzwild über Hasen und Biber bis hin zu Mäusen und Vögeln. Sie sind auf keine bestimmte Tierart spezialisiert, sondern jagen, was in ihrem Revier lebt. Der Wolf kann dabei nicht zwischen Wild- und Nutztier unterscheiden. Er sucht sich wie jedes Wildtier die am einfachsten zu jagende Nahrung. Das sind überwiegend junge, alte oder schwache Wildtiere – aber eben auch die problemlos zu erlegenden Schafe. Diese haben inzwischen so gut wie keinen Fluchtinstinkt mehr und weiden fast überall noch ohne Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe. Ein guter Herdenschutz mit Zäunen, Hirten und Hunden hilft aber, Schäden zu vermeiden.
Keine langen Verfolgungsjagden
Wölfe sehen in der Nacht sehr gut und haben einen Blickwinkel von 250 Grad. Mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn können sie Artgenossen und Beutetiere bis zu zwei Kilometer weit riechen. Wölfe jagen meist im Familienverbund, also im Rudel. Sie sind ausdauernde Läufer und auf kurzen Strecken auch sehr schnell. Ihre Beutetiere verfolgen sie aber selten weiter als wenige Hundert Meter. Haben sie dann noch keinen Erfolg, wird die Jagd abgebrochen, weil der Kraftverlust nicht mehr im Verhältnis zum Energiegewinn durch den möglichen Verzehr der Beute steht. Verfolgungsjagden über viele Kilometer sind die Ausnahme. Sie lohnen sich für den Wolf nur, wenn es sich um ein großes Beutetier handelt, an dem er mehrere Tage fressen kann.
Wie pflanzen sich Wölfe fort?
Jedes Jahr von Ende Januar bis Ende März ist bei den Wölfen Paarungszeit. War die Paarung erfolgreich, bringt das Weibchen nach etwa 62 Tagen in einer Erdhöhle, die sie selbst anlegt oder von anderen Tieren übernimmt, vier bis sieben Junge zur Welt. Die Welpen sind anfangs blind und taub und werden von der Mutter gesäugt. Nach etwa 15 Tagen öffnen sie die Augen; nach 20 Tagen beginnen sie Laute wahrzunehmen und verlassen erstmals die Höhle. Von nun an sind die Kleinen in der Lage, auch feste Nahrung zu sich zu nehmen. Allerdings säugt die Mutter sie noch bis zu einem Alter von acht Wochen. Dass Wölfe Tiere mit Familiensinn sind, zeigt sich bei der Aufzucht der Jungen. Alle Rudelmitglieder helfen dabei mit: Sie kümmern sich um Beute, verdauen sie vor und würgen sie anschließend für die Welpen wieder hervor.
Mit etwa zwei Jahren werden die jungen Wölfe geschlechtsreif. Sie müssen dann das Revier der Eltern verlassen und sich ein eigenes Territorium suchen. Dabei legen sie oft sehr weite Strecken von mehreren Hundert Kilometern zurück.
Was wir über das Verhalten von Wölfen wissen
Die Körpersprache ist bei Wölfen besonders stark entwickelt. Hier üben zwei junge Tiere das "Vokabular": Der Schnauzenbiss (links) demonstriert Dominanz oder soll vor einer Spielaufforderung (Mitte) beschwichtigen. Der hochgezogene Nasenrücken (rechts) und die aufgestellten Ohren signalisieren Angriff.
Vorsichtig, aber neugierig!
- Wölfe sind vorsichtige Wildtiere. Das gilt vor allem für einzelne Neuankömmlinge. Sie versuchen Gefahren und unberechenbare Situationen zu vermeiden, deswegen sind sie leicht einzuschüchtern und zu vertreiben.
- Wölfe sind sehr anpassungsfähig und lernen, mit der Gefahr Mensch umzugehen. So kennen etablierte Wolfsrudel nach einer gewissen Zeit auch die sicheren Passagen zwischen Siedlungsgebieten und vermeiden damit Begegnungen mit dem Menschen.
- Wölfe sind neugierig. Sie versuchen unbemerkt verschiedene Aktivitäten der Menschen zu beobachten, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Insbesondere Jungtiere vergessen ob der Neugierde manchmal die Vorsicht.
- Wölfe verteidigen ihr Revier nicht gegen Menschen. Ein Wolf oder auch ein ganzes Rudel sind keine Bedrohung für den Menschen.
- Hungrige Wölfe sind nicht gefährlicher als satte – auch im Winter nicht. Hungrige Wölfe greifen den Menschen nicht an. Er gehört nicht in ihr Beutespektrum, sondern wird als Feind wahrgenommen, dem das Tier aus dem Weg geht.
- Hunde sollten in Wolfsgebieten immer angeleint sein. Freilaufende Hunde nimmt der Wolf als Reviereindringling oder seltener auch als Paarungspartner wahr. Das kann für den Hund tödlich enden. Angeleint – und damit nah am Menschen – sieht der Wolf in Hunden keine Rivalen.