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Nationalpark im Steigerwald gefordert Deutschland und Bayern müssen Ihre Buchenwälder besser schützen

Im Rahmen einer sehr gut besuchten, bundesweiten Tagung in Ebrach im Steigerwald zum Thema „Naturerbe Buchewälder“ diskutierten über 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland über einen besseren Schutz der Buchenwälder. Im Vorfeld der weltweiten UN-Artenschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn gewinnt die Frage an Bedeutung, inwieweit Deutschland seiner Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt gerade in den Laubwäldern nachkommt. Die Ergebnisse und Diskussionen der Tagung haben deutlich gezeigt, dass gerade eine deutliche Ausweitung der Schutzgebiete mit ungenutzten Laubwäldern unersetzlich für den Artenschutz ist.

 

11.04.2008

Die Bundesrepublik Deutschland und die Bundesländer haben ihre Verantwortung für den Erhalt der Buchenwälder als nationales und  zugleich Welt–Naturerbe zwar erkannt, sind in der Umsetzung bislang aber sehr zögerlich. Die bestehenden Buchenwald–Nationalparks und Naturwaldreservate/-zellen sind gute Ansätze, aber vom Flächenumfang ist dies insgesamt erheblich zu wenig, um den internationalen Verpflichtungen nachzukommen.

 

Die Nationale Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung geht bei den Zielvorgaben für Waldschutzgebiete in die richtige Richtung. Danach sollen 5 % der Wälder bzw. 10 % der öffentlichen Wälder der natürlichen Entwicklung überlassen werden, um das Überleben der Reste der anspruchsvollen Arten alter Laubwälder zu gewährleisten. Die Umsetzung ist allerdings weitgehend Ländersache, in Bayern wird dies z.B. überhaupt nicht umgesetzt.

 

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Deutschland e.V. und des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN), fordert deshalb, dass die bayerische Staatsregierung die Nationale Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung für den Schutz der Buchenwälder unterstützt und damit einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz des Lebensraumes Buchenwald im eigenen Land leistet. „Die überaus große Resonanz auf unsere Tagung sehen wir als klares Signal an die verantwortliche Politik, sich beim Schutz der Buchenwälder zu engagieren. Deutschland muss bei der UN-Artenschutzkonferenz als Gastgeberland selbst vorbildhaft handeln, damit auch die großen Waldländer wie Brasilien oder Russland den Schutz ihrer für das Überleben der Menschheit unverzichtbaren Wälder sichern“, so Weiger.

 

Der BUND/BN-Vorsitzende ist optimistisch, die Kritiker zu überzeugen, dass ein Nationalpark im Nordsteigerwald – nur Staatswaldflächen – ein Segen für die Region sein wird.

 

Weil bestimmte Arten nur in unbewirtschafteten Wälder überleben können und weil deutschlandweit ökologische Defizite bei der Bewirtschaftung der Laubwälder, auch in den Schutzgebieten, auftreten, beschlossen die Teilnehmer mit großer Mehrheit, eine Resolution zum besseren Schutz der Buchenwälder auf den Weg zu bringen. Diese wird sich an die Politiker auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen richten, damit diese den Schutz unserer Buchenwälder als nationalen Auftrag endlich ernst nehmen.

 

 

Ralf Straußberger

BN Waldreferent

0171/7381724