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Nr. 100 in Temelin: Atomstörfälle reißen nicht ab

Bund Naturschutz fordert die sofortige Stillegung aller Atomkraftwerke

 

02.03.2007

Nach den bedenklichen Störfällen, nach denen 2 Atomkraftwerke im schwedi-schen Forsmark abgeschaltet wurden, zeigt auch der 100. Störfall im tsche-chischen Atomkraftwerk Temelin (wenige Kilometer von Bayerns Ostgrenze entfernt) alle Kennzeichen der vorherigen Störfälle: Schlamperei, Vertuschung und die Mitteilung, dass „die Mitarbeiter zu keiner Zeit gefährdet waren“. Diesmal noch nicht.

Der Bund Naturschutz befürchtet, dass auch dann, wenn sich eine große Re-aktorkatastrophe anbahnt, zunächst vertuscht und abgewiegelt wird. Denn es geht um Millionen Euro.

Die Kritik am Verhalten in Temelin versteht der Bund Naturschutz nicht als Kritik an tschechischen Technikern und Behörden, denn in Deutschland ist es mitunter noch schlimmer.

In den Atomreaktoren Biblis A und Brunsbüttel führten Schlampereien zu we-sentlich gefährlicheren Störfällen als dem 100. in Temelin, vertuscht wurde das über Monate. Dann allerdings gab es lange unplanmäßige Stillstände in den Jahren 2002 und 2003. Die beiden Reaktoren sind um Jahrzehnte älter und maroder als Temelin, was einige Politiker aber nicht davon abhält, sich für eine Verlängerung ihrer Laufzeit einzusetzen.

Der Bund Naturschutz fordert nach dem 100. Störfall von Temelin erneut die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke. Die nächste Reaktorkatastrophe sollte man dazu nicht abwarten. Die „Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke“ des Bundesinnenministeriums bestätigt erhebliche Unfallrisiken bei deutschen Atomkraftwerken.

Stattdessen müssen sich Politiker auf die Effizienztechnik und die Erneuerba-ren Energien konzentrieren, um den drohenden Klimawandel zu bekämpfen.


gez. Prof. Dr. Hubert Weiger,
Landesvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern
gez. Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Energiereferent Bund Naturschutz

Für Rückfragen:
Energiereferent Dr. Ludwig Trautmann-Popp, Tel. 0951/51 90 609 energie@bund-naturschutz.de