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Igelhaus im Garten selbst bauen
Jedes Jahr im Herbst macht sich der Igel auf die Suche nach einem kuscheligen Plätzchen für den Winterschlaf. Doch gerade junge Igel sind dann oftmals so mit der Futtersuche beschäftigt, dass sie die Quartiersuche vernachlässigen. Helfen Sie dem stachligen Untermieter im Garten, indem Sie ihm draußen einen gemütlichen Schlafplatz herrichten.
Igel mögen es unordentlich. Damit sich unsere Stachelritter im Garten wohlfühlen, sollte dieser möglichst naturnahe Ecken besitzen. Lassen Sie herabgefallenes Laub liegen oder häufen Sie es zu Laub- und Reisighaufen zusammen. Gerne nutzen Igel auch Holz- und Steinhaufen mit Hohlräumen zum Schlafen. Außerdem lieben sie Blühflächen, dichte Hecken und Komposthaufen. Dort finden sie Nahrung und Verstecke gleichermaßen.
Möglichkeiten für den Igelunterschlupf
Der Igelschlafplatz für den Winter sollte ab Anfang Oktober im Garten aufgestellt werden, da dann bereits die ersten Igel-Männchen in den Winterschlaf gehen.
Beim Bau sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Um den stachligen Tieren einen Winterschlafplatz zu schaffen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten:
Rechen Sie die Blätter im Garten zu einem Haufen zusammen. Im nächsten Schritt stabilisieren Sie den Laubhaufen mit Reisig, Stöcken, Steinen und Totholz, damit Schnee und Regen die Igel-Unterkunkft nicht zusammenfallen lassen oder der Wind die Blätter nicht wieder davonträgt. Laubhaufen, die mit Reisig und andern Naturmaterialien stabilisiert werden, haben zudem den Vorteil, dass die Tiere, die darin einen Unterschlupf finden, gut mit Sauerstoff versorgt werden. Und optisch sind Laub-, Holz- oder Steinhaufen im Garten ein echter Hingucker.
Heben Sie im Gartenboden, am besten neben einer dichten Hecke, eine Vertiefung aus und polstern Sie die Mulde mit Laub und Moos aus.
Zum Schutz vor Wetter und Eindringlingen wird der Bau mit Reißig abgedeckt.
Wer es gerne massiv mag, stapelt Feldsteine im Quadrat auf, wobei ein kleiner Ausgang (mind. 10 x 10 cm) ausgespart wird. Der Bau wird mit einer Holz- oder Steinplatte abgedeckt. Heben Sie unter dem Haus eine kleine Grube aus und füllen Sie diese mit Sand oder Kiesel. Statt der Feldsteine können auch Ziegelsteine für den Bau verwendet werden.
Dichte Hecken haben den Vorteil, dass sie vor Wind und Wetter wunderbar schützen. Lassen Sie deshalb das Laub darunter einfach liegen. Die Igel können sich dann selbst ein passendes Winterquartier bauen.
Benjeshecken sind Totholzhecken und ein sehr beliebter Igelunterschlupf. Hierfür werden abgeschnittene Zweige von Bäumen und Sträuchern im Garten nicht entsorgt, sondern wie eine Art Mauer aufgeschichtet. Ihr Vorteil: Die Grüngutentsorgung entfällt und Sie schaffen gleichzeitig einen ökologisch sehr wertvollen Lebensraum für viele Tiere im Garten.
BAUPLAN FÜR EIN IGELHAUS
Mit unserer Bauanleitung für ein Igelhaus aus Holz schaffen Sie Ihrem stacheligen Gartenbewohner ein warmes und sichereres Quartier für den Winter, in das er jedes Jahr gerne zurückkehrt.
Schritt 1
Sägen Sie das Holz entsprechend der angegebenen Abmaße zu. An der Vorderseite (1) und der Trennwand (2) sägen Sie eine Öffnung (siehe Abb.) heraus.
Um Verletzungen des Igels zu vermeiden, sollten Sie die Sägekanten anschließend mittels Schleifpapier abrunden.
Schritt 2
Schrauben Sie die Wände im nächsten Schritt mit Holzschrauben zusammen. Tipp: Löcher mit einem kleinen Bohrer vorbohren.
Damit Regenwasser nach hinten abfließen kann, befestigen Sie die Seitewände (3) so an der Rückwand (4), dass sich jeweils die höhere Seite vorne befindet. Sind alle Außenwände fest miteinander verschraubt, wird die Trennwand (2) direkt neben dem Eingang an der Vorderseite befestigt. Der Durchschlupf in der Trennwand zeigt dabei nach hinten.
Schritt 3
Das Dach (5) wird lose aufgelegt. Nageln Sie die Holzleisten (6) an die Unterseite des Deckels, um ein Verrutschen zu verhindern. Um das Haus besser vor Regen zu schützen, können Sie zusätzlich Dachpappe oben aufbringen. Beschweren Sie das Dach nach Fertigstellung mit einem großen Stein.
Standortsuche im Garten
Der beste Platz für ein sebstgebautes Igelhaus ist eine ruhige, schattige und trockene Gartenecke. Suchen Sie einen geschützten Ort, z.B. unter Hecken, Sträuchern oder Bäumen. Im Idealfall tragen Sie die Humusschicht, auf der das Häuschen steht, ab und füllen den Bodenunterschied mit einem Sand-Kiesgemisch wieder auf. Es empfiehlt sich, das Quartier nach unten offen zu gestalten und am besten auf Bretter oder flache Steine zu stellen. Sollte es im Häuschen einmal feucht werden, kann es dadurch schneller trocknen.
Gefüllt wird der große Innenraum mit viel trockenem Laub oder alternativ mit Stroh und Heu. Stellen Sie das Häuschen dann mit der Öffnung zur wetterabgewandten Seite auf, wobei der Eingang frei zugänglich bleibt. Zusätzlich sollte das Igelhäuschen auch von außen mit viel Laub und Reisig geschützt werden. Je natürlicher und wilder, umso wohler fühlt sich der Igel.
Nach dem Winterschlaf
Hat der kleine Gartenbewohner im Frühjahr sein Quartier wieder verlassen, empfiehlt es sich, das Igelhaus gründlich mit heißem Wasser und einer Wurzelbürste, aber ohne chemische Putzmittel zu reinigen. Fühlt sich der Igel in seiner Umgebung wohl, ist er standorttreu. Aus diesem Grund sollten man das Häuschen nach dem Putzen trocken lassen und direkt wieder aufstellen. Befüllen Sie es wieder mit frischem Nistmaterial wie Laub oder Stroh. Der Austausch des alten Nistmaterials ist sehr wichtig, da sich dort häufig ungeliebte Gäste wie Flöhe und Zecken angesiedelt haben. Für den eigenen Schutz sollten deshalb immer Handschuhe getragen werden.