Bereisung des BN-Landesvorstandes im Landkreis Haßberge am 2.6.2017
An dieser Bereisung nehmen der Landesvorsitzende des BN, Prof. Dr. Hubert Weiger, seine Stellvertreterin Doris Tropper (Erlangen), die Beisitzer Beate Rutkowski (Traunstein) und Karl Haberzettl (Salzweg/Lkr. Passau) sowie der Landesgeschäftsführer Peter Rottner und der Landesbeauftragte Richard Mergner teil.
Die Mitglieder des Landesvorstandes freuen sich darauf, bei dieser Bereisung gleich mehrere Projekte mit herausragender Bedeutung für den Umwelt- und Naturschutz in ganz Bayern kennen zu lernen.
Sie freuen sich aber ebenso auf den persönlichen Kontakt mit Vertretern der regionalen Medien, deren Berichterstattung bis heute ganz wesentlich zum Erfolg der Naturschutzarbeit des BN vor Ort beigetragen hat.
Programm:
09:30 Uhr Haßfurt: Besichtigung Power-to-Gas-Anlage
Treffpunkt : Eingang Stadtwerke Haßfurt: Augsfelder Straße 6
Führung: Norbert Zösch (Geschäftsführer)
Klimaschutz konkret: Power-to-Gas-Anlage der Stadtwerke Haßfurt
Die Greenpeace Energy eG und die Städtische Betriebe Haßfurt GmbH betreiben über eine Gesellschaft eine Power-to-Gas Anlage (PtG-Anlage) mit einem innovativen Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyseur (PEM-Elektrolyseur) der Fa. Siemens zur Erzeugung von Wasserstoff aus elektrischer Energie.
Für den Betrieb des Elektrolyseurs wird Strom aus den regenerativen Stromerzeugungsanlagen im Bilanzkreis Haßfurt genutzt, derzeit aus dem bestehenden Windpark (Erzeugung von "Windgas").
Der Elektrolyseur kann eine elektrische Eingangsleistung von bis zu 1.250 kW aufnehmen und stellt bis zu 225 m³/h Wasserstoff bei einem Ausgangsdruck von bis zu 35 bar zur Verfügung, der in einem Druckgasspeicher mit einem Fassungsvermögen von 1.750 Nm³ zwischengespeichert wird.
Der erzeugte Wasserstoff wird zu einem Anteil von maximal 5 Vol-% in das Erdgasnetz der Stadtwerk Haßfurt GmbH eingespeist, über eine zweite Einspeisung ist eine Beimischung von bis zu 10 Vol-% für die Versorgung eines Industriebetriebs möglich (Mälzerei Weyermann), der mit dem Erdgas/Wasserstoff-Gemisch Blockheizkraftwerke betreibt.
11:00 Uhr: Ortstermin Aidhausen: Innenentwicklung & Flächenschutz
Treffpunkt: am Rathaus in der Ortsmitte, Frankenstraße 31
ca. 1-stündige Führung zu Musterbeispielen von Altbestandssanierung und Innenentwicklung durch die "Hofheimer Allianz"
Führung: Bürgermeister Dieter Möhring (Aidhausen)
Beispielhaft: "Innenentwicklung & Flächenschutz vor Ort" (Hofheimer Allianz)
Angesichts der zunehmenden Leerstände in den Ortskernen und des dennoch nahezu ungebremsten Flächenverbrauches durch die Ausweisung neuer Baugebiete, haben sich im Landkreis Haßberge 7 Kommunen mit insgesamt 53 Ortsteilen zu einer "Allianz für lebendige Ortsmitten" zusammengeschlossen.
2 Leitsätze dienten als Grundlage für ihre Arbeit:
- Jeder Neubau verursacht einen Leerstand im Altort
- Bauen und Sanieren im Altort müssen billiger sein als ein vergleichbares Objekt im (Alt-)Siedlungs- bzw. (Neu-)Baugebiet.
Baustein I: Revitalisierung von Leerständen (bei 100 aktuellen/potentiellen Leerständen & 3239 Einwohnern)
- Qualifizierte Bestandserfassung
- Vermarktung von Leerständen und Baulücken
- Förderung bzw. Erleichterung von Revitalisierungsmaßnahmen
- Rücknahme von Bauplätzen
- Verknappung des Angebotes außerhalb der Ortskerne
Zwischenbilanz:
- 209 Fördermaßnahmen mit insgesamt über 1,2 Mio. € Fördersumme
- Rücknahme von 92 Bauplätzen (neue Bauplätze: 12)
Baustein II: Verhinderung künftiger Leerstände (über Dorferneuerung/ Städtebauförderung/ LeaderProjekte/ Gemeindeentwicklung)
Beispiele:
- 12 neue Dorfgemeinschaftshäuser
- 4 neue Dorfläden
Sichtbare Erfolge:
- Wanderungssaldo ab 2013 positiv;
- zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. Bayer. Staatspreis 2012)
12:30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen in Ebern Gasthaus Frankenstuben (Klein-Nürnberg 20)
14:00 Uhr: Präsentation "BiodiversitätsErlebnisweltEbern" (BEE)
Treffpunkt: Eingang zum ehemaligen Kasernengelände an der Straße Ebern - Haßfurt (St2278/Ecke Balthasar-Neumann-Straße) weitere Infos unter: www.biodiv-ebern.de
ca. 1 stündige Führung durch Dr. Klaus Mandery (1.Vors. Kreisgruppe Haßberge)
Ganzheitlicher Ansatz: "BiodiversitätsErlebnisweltEbern" (BEE)
Das Institut für Biodiversitätsorganisation (IfBI) wurde 2006 aus dem BUND Naturschutz (BN) Haßberge und Ebern heraus als gemeinnütziger Verein mit Tätigkeitsschwerpunkt Naturschutz gegründet. Dabei ging es in erster Linie nicht um den praktischen Naturschutz, der durch den BN ja bereits abgedeckt ist, sondern um die verstärkte Sammlung, Darstellung und Verbreitung von Informationen über die Arten und die Artenvielfalt.
Entwicklung und aktuelle Projekte
2006ff Unterstützung des GEO-Tags der Artenvielfalt
- Internetperformance und Eingabe der im deutschen Sprachraum im Rahmen der GEO-Tage der Artenvielfalt gesammelten Daten in die internationale Datenbank GBIF (Global Biodiversity Information Facility)
- Organisation und Betrieb des GEO-Tag-Internetportals
- Organisation eigener GEO-Tage bis hin zu 4 Hauptveranstaltungen
2011 Einzug in die Geschwister-Scholl-Str. 6 (Ebern) sowie Übernahme und Betreuung des gesamten Beifangmaterials der ehemaligen Annahmestelle für Biologisches Material des Bayerischen Landesamtes für Umwelt aus dem Schloss Steinenhausen bei Kulmbach
2012 Aufbau eines Seminarprogramms für den Bundesfreiwilligendienst
2013 Vertiefung der Kooperation mit Entomologen und Mykologen, Kooperation mit der Zoologischen Staatssammlung München und dem Bayerischen Naturschutzfonds zur Übernahme von lokalen Insektensammlungen
2014 Organisation von Spezialseminaren und Entwicklung eines gemeinsamen Umweltbildungsprogramms mit dem BN
2015 Aufbau der Regionalstelle Süd des BUND-Freiwilligenreferats
2016 Kooperation mit der Stadt Ebern im Projekt Natur und Bewegung im FFH- Gebiet "ehem. Standortübungsplatz Ebern"
2017 Bemühungen zur Etablierung einer Biodiversität Erlebniswelt Ebern (BEE) mit folgenden Elementen:
- FFH-Gebiet mit bestuntersuchter Artenvielfalt ganz Deutschlands
- Institut für Biodiversitätsinformation
- Bienengarten
- Versorgungs- und Informationsgebäude für Besucher der Einrichtungen
Für Rückfragen
Richard Mergner, BUND Naturschutz Landesbeauftragter
Tel. 0911-8187825; 0171-6394370