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Gerichtsurteil zu „die faire Milch“ absurd – Bund Naturschutz (BN) bewertet Projekt des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter(BdM) als transparent und wegweisend für Partnerschaft von Naturschutz und Landwirtschaft im konventionellen Milchmarkt

11.04.2011

Der Bund Naturschutz zeigt sich erstaunt über das Erstinstanzurteil am Landgericht Landshut, das den Milchbauern des BdM vorwirft, sie würden für „die faire Milch“ keinen fairen Preis erhalten. „Dieses Urteil ist absurd“, so Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN und des BUND, „denn das Projekt wurde von den Landwirten aufgebaut , um gerechte Erzeugerpreise zu erzielen.“ Die  Fütterung ohne Gentechnisch veränderte Sojabohnen, mit viel Wiesenfutter und wenig Mais und Getreide sorge für eine hohe Milchqualität mit verbessertem Omega 3 Fettsäureanteil. Dies biete auch Umweltvorteile. Für jeden Liter Milch, der als faire Milch vermarktet werden könne, erhält der landwirtschaftliche Betrieb 40 Cent und damit einen kostendeckenden Preis, eines der  wichtigen Argumente, warum umweltbewusste Verbraucher die faire Milch nachfragen. Dass nur Milch, die unter dem Label der fairen Milch auch vermarktet werden könne, den Mehrpreis erzielen könne, sei klar und nie anders kommuniziert worden. Der BN sieht die Klage der „Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs“, einem Verein der sich u.a. zur Förderung gewerblicher Interessen großer  Lebensmittelkonzerne gegründet hat, deswegen auch als „Versuch das kleine Pflänzchen eines neuen Vermarktungsmodells der Milcherzeuger kaputt zu machen. Wir stehen als Bund Naturschutz und BUND solidarisch hinter den Bemühungen der Milchbauern, die den breitem gesellschaftlichen Konsens suchen, und  die mit der Marke „die faire Milch“ auch klimawirksame Produktionsbeschränkung und  Qualitätskriterien für Verbraucherschutz und Umwelt bieten“, so Weiger.

Zu Beginn des Projektes im Januar 2010 hatte der BN die Verbraucher aufgefordert, die neue faire Milch nachzufragen, um damit einen Beitrag zur Sicherung der bayerischen Kulturlandschaft zu leisten.

Die Qualitätsmarke „faire Milch“, welche über REWE und Tegut-Märkte in Süddeutschland vertrieben wird konnte Ihren Absatz seit Beginn vor gut einem Jahr nahezu vervierfachen, eine Ausweitung der Produktpalette auf Frischmilch und Butter sind nach wie vor in der Planung. Weitere Milchviehbetriebe stehen schon auf der Warteliste der Milchverwertung Süd, dem Vermarktungsorgan der Milchbauern.

Das Qualitätskonzept der fairen Milch sieht unter anderem vor:

  • kein gentechnisch verändertes Kraftfutter oder sonstiges gentechnisch verändertes Futter im Betrieb einzusetzen
  • nur in Europa erzeugte Futtermittel zu verwenden (Verzicht auf Sojaschrot und Maiskleber)
  • nur max. 1.500 kg Konzentratfutter pro Kuh einzusetzen
  • den Silomaisanteil auf maximal 30 % in der Ration zu begrenzen
  • mindestens 60 % der Futterfläche als Grünland zu nutzen
  • alle Futterkomponenten zu dokumentieren und den Nachweis der Konzen­tratfuttermengen zu führen
  •  eine Hoftorbilanz zur Beurteilung der Nährstoffflüsse im Einzelbetrieb zu führen
  • sich an Maßnahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms oder Vertragsnaturschutzprogramms zu beteiligen oder ein gleichwertiges Projekt für den Naturschutz umzusetzen.

 

Mehr Infos unter: www.die-faire-milch.de

 

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner

BN Landwirtschaftsreferentin
Tel. 0911-81878-20