"Otterbahn frei!" für deutsch-tschechisches Gewässernetz
Mitwitz. Otterbahn frei! Der Startschuss für das Projekt "Otterbahnen nach Oberfranken" der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO) fiel heute im Wasserschloss Mitwitz. Dr. Marcel Huber, Staatssekretär des bayerischen Umweltministeriums, eröffnete gemeinsam mit Hubert Weinzierl, Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Wilhelm Wenning, Regierungspräsident von Oberfranken und Vorsitzender der Oberfranken Stiftung, sowie Sebastian Schönauer, stellvertretender Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern, das deutsch-tschechische Projekt. Alle vier Projektförderer erhielten aus der Hand von Projektleiterin Dr. Katrin Ruff goldbesprühte Ottertrittsiegel als Symbol dafür, dass Fischotter in Oberfranken bald wieder Spuren hinterlassen werden.
"Durch Mitteleuropa klafft eine riesige Verbreitungslücke, die den Artbestand der stark gefährdeten Otter in eine östliche und eine westliche aufspaltet", erklärte Ruff. "Das Projekt Otterbahnen nach Oberfranken soll die tschechischen Fischotter über Oberfranken nach Luxemburg und Belgien lotsen." Durch das "Grüne Band Europa" des BUND, einer der Kooperationspartner des Projektes, wird der Korridor außerdem in Nord-Süd-Richtung vernetzt.
Die tschechischen Naturschutzbehörden und die Tschechische Otterstiftung seien eng in das Projekt eingebunden. Dr. Kai Frobel, 1. Vorsitzender der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken, betonte: "Der Fischotter ist nicht nur Symbol für einen nachhaltigen Gewässerschutz, er wird auch zum Botschafter für grenzüberschreitenden Naturschutz!"
Das Projekt Otterfranken starte sogleich in großen Schritten, kündigte Ruff an: Die Projektwebseite www.otterfranken.de wurde gerade online gestellt. Die Tagung "Gewässerentwicklung und Lebensraumkorridore für und mit der Leittierart Fischotter" findet am 06. und 7. März im bayerischen Mauth statt und wird deutsche und tschechische Fachleute zusammenführen. Dort wird auch die projektbezogene Wanderausstellung "Fischotter" in deutscher und tschechischer Sprache zum ersten Mal präsentiert.
DBU-Kuratoriumsvorsitzender Weinzierl betonte in seinem Grußwort: "Naturschutz und Artenvielfalt sind grenzüberschreitende Angelegenheiten!" Die Zerschneidung von Lebensräumen, insbesondere in Westdeutschland sowie auch in Oberfranken, habe den Otter fast gänzlich verschwinden lassen. "Wie gut, dass es im benachbarten Tschechien noch eine stabile Population gibt!" Das Projekt der ÖBO sei ein vorbildliches Modell für eine grenzüberschreitende Zusammenführung der unterschiedlichen Projektpartner aus Oberfranken und Tschechien im Interesse des Naturschutzes.