Bayerns größte Naturschutzaktion beginnt
In den nächsten 1-2 Wochen rechnet der Bund Naturschutz (BN) damit, dass die etwas höheren Temperaturen Frösche, Kröten und Molche aus den Winterverstecken locken. Bayernweit rund 6.000 freiwillige Helfer bauen deshalb jetzt die ersten Amphibienzäune auf, um auch dieses Jahr ca. 700.000 Amphibien bei ihrer Frühjahrswanderung vor dem Straßentod zu retten. Für die Hauptwanderphase Mitte März, wenn in Bayern dann Amphibienzäune auf einer Länge von insgesamt 260 Kilometern stehen, sucht der BN aktive Helfer!
Die diesjährige Frostperiode mit erst allmählich auftauenden Böden führt dazu, dass die ersten Grasfrösche, Erdkröten und Molche etwas später als in den letzten Jahren auf ihre Wanderung gehen werden. In Bayern sind derzeit 1333 Amphibienwanderwege bekannt, die Straßen kreuzen. Nur etwa ein Drittel der Wanderwege sind mit Amphibientunneln und fest installierten Leitsystemen ausgestattet, an denen die Amphibien selbst die Straße gefahrlos unterqueren können. So bleibt vielerorts nur das Aufstellen von Amphibienzäunen und das mühsame Absammeln per Hand übrig und damit der ehrenamtliche Rettungseinsatz von 6.000 Bürgern - der größten Arten- und Tierschutzaktion Bayerns.
„Ohne diese Hilfe haben viele Amphibien kaum eine Chance, zahlreiche Populationen sind bereits ausgerottet. Bitte helfen Sie bei den Kreis- und Ortsgruppen des BN mit, damit der Laichzug der Lurche nicht zum Leichenzug wird!“, so Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN.
Der Bund Naturschutz bietet zudem jedem die Möglichkeit, auf der BN-Internetseite www.amphibien.bund-naturschutz.de Straßenabschnitte mit überfahrenen Amphibien zu melden. So werden dieses Jahr bereits mehrere Straßenabschnitte, die im letzten Jahr von aufmerksamen Bürgern gemeldet wurden, besser geschützt.
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung: Ulrike Geise, BN Amphibienspezialistin, Tel. 09386/90161, ulrike.geise@bund-naturschutz.de / Dr. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN, Tel. 0911/81878-19, kai.frobel@bund-naturschutz.de