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Bürger und Bürgerinnen MUCken auf

Zum Beginn der Erörterung für Privat-Einwender

demonstrieren 500 Einwender gegen die 3. Bahn

12.01.2009

Rund 500 Privat-Einwender aus der Flughafen-Region Freising, Erding und Dachau haben zu Beginn der Privat-Termine klar gemacht, dass sie ihre Heimat, ihre Lebensqualität, Natur und Umwelt vehement verteidigen werden gegen diesen „Generalangriff auf unsere Heimat“ so Hartmut Binner, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses „aufgeMUCkt“. MdL Dr. Christian Magerl, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) Freising, machte zudem klar: „Bevor die Planung nicht vollständig Im Papierkorb gelandet ist, werden wir keine Ruhe geben."

AufgeMUCkt und BN appellieren an alle Privat-Einwender: „Nehmen Sie ihr Recht wahr, stellen Sie beim Erörterungstermin ihre ganz persönliche Betroffenheit dar, aber auch ihr Unverständnis über das Festhalten an der Planung trotz Wirtschafts- und Finanzkrise, trotz aktueller Einbrüche bei den Fluggastzahlen und trotz höchster politischer Bekenntnisse zum Klima- und Naturschutz. Die Experten des BN und von aufgeMUCkt stehen den Privateinwendern auch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

 

Heute, am 12.01.09 haben die Erörterungstermine gegen die geplante 3. Start- und Landebahn am Flughafen München für die fast 60.000 Privateinwender begonnen. Obwohl der Ort der Anhörungen, nämlich das Ballhausforum in Unterschleißheim, für Privatpersonen extrem ungünstig und schikanös ist, und trotz eisiger Kälte, waren etwa 500 Gegner der Startbahn gekommen, im Saal waren es anschließend sogar noch mehr. Sie alle applaudierten mit „stehendem Applaus“ den drei Sprechern von „aufgeMUCkt“, die zu Beginn vor den ersten Bürgern ihrem Ärger und ihrer Wut über die Planung und etliche Aussagen der FMG Luft machten. „Wir stehen auf, das werden Sie in den nächsten Wochen deutlich zu spüren bekommen.“ machte Binner klar.

 

„Geben Sie den Einwendungen ein Gesicht“ so forderte jüngst der Oberbürgermeister von Freising, Dieter Thalhammer, auf. „Die Damen und Herren vom Luftamt Südbayern und der FMG sollen merken, was sie der Region mit einer 3. Bahn antun.“ ergänzt Hartmut Binner. „Da können Sie sich noch so viel hinter Paragrafen, Formalien oder Ihren eigenen Studien verstecken – das wird Ihnen nichts helfen.“ Viele der Aussagen der FMG bewerten BN und aufgeMUCkt zudem als äußerst zynisch. „Zunehmende Sicherheitsrisiken und Lärm bis zur Unzumutbarkeit – ja sind wir in der Region denn weniger wert als die Münchner Stadtbevölkerung?“ brachten es Hartmut Binner und Helga Stieglmeier auf den Punkt. Die Planung ist menschenverachtend. „Was ist das für ein Leben, wenn Kinder hinter Lärmschutzfenstern eingesperrt sind, weil es draußen zu laut ist? – nur weil die Lufthansa hier mehr Geld verdienen will?“ Und: „Anstatt zu fragen: wie viel Flughafen verträgt die Region scheint FMG und Lufthansa nur zu interessieren: wie viel Region verträgt der Flughafen – das werden wir uns nicht bieten lassen.“ 

 

Seit 11.11.08 haben schon die Kommunen, Träger öffentlicher Belange und Verbände ihre Argumente vorgebracht. Allein der BN hatte in 4 vollen Tagen ein breites Spektrum an Gegenargumenten gegen die 3. Bahn gebracht und damit die Gutachter der FMG immer wieder in Erklärungsnöte gebracht. „Insbesondere bei der Bedarfsbegründung und Dimensionierung, beim Naturschutz und bei den Luftschadstoffen und Lärm hat die Planung eklatante Defizite.“ resümierte Dr. Christine Margraf, Leiterin der BN-Fachabteilung München, aus den BN-Terminen. „Klimaschutz oder die Endlichkeit des Rohstoffes Öl scheinen zudem für die FMG ein Fremdwort zu sein, Gutachten, die schon heute Überkapazitäten an den Flughäfen Europas prognostizieren, ignoriert die FMG.“

 

Der BN empfiehlt daher allen PrivateinwenderInnen, neben der persönlichen Betroffenheit durch Lärm, Luftverschmutzung, Gesundheitsgefährdung und Verlust von Natur und Heimat auch immer wieder die grundsätzlichen Fragen nach dem Bedarf und der Vereinbarkeit mit den Klimaschutzzielen zu stellen. „Wir sind gut gewappnet, haben hervorragende Argumente, und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen machen die 3. Bahn unsinniger denn je.“ – macht der BN Mut. Auch wenn Dr. Kerkloh als Chef der FMG heute versucht hat, die Einbrüche beim Luftverkehr nur als kurzzeitige „Delle“ darzustellen, die danach wieder aufgeholt würde – das widerspricht ganz klar der wirtschaftlichen Bewertung zahlreicher Wirtschaftsexperten. Der Bedarfsbegründung der FMG für die 3. Bahn ist durch die Realität längst jegliche Basis entzogen. „Fordern Sie daher bei den Anhörungen das Luftamt Südbayern auf, das Planfeststellungsverfahren einzustellen oder wenigstens erst einmal neue Bedarfs-Gutachten von unabhängigen Sachverständigen einzuholen.“ so aufgeMUCkt und BN.

 

 

Für Rückfragen und Hilfestellungen:

Dr. Christine Margraf, Leiterin Fachabteilung München
Tel. 089/54 82 98-63 / Fax: -18, christine.margraf@bund-naturschutz.de

 

und bei

den Sprechern von aufgeMUCkt: Hartmut Binner: 08161/7377 (Freising), Helga Stieglmeier: 08123/990688 (Erding), Claus Conrad: 08131/96105 (Dachau), www.keine-startbahn3.de oder Ihrer örtlichen Bürgerinitiative

ihren örtlichen BN-Kreisgruppen:
BN Freising: Tel: 08161-66099, bn.freising@t-online.de
BN Erding: Tel: 08122-13801, bn.erding@t-online.de
BN Dachau: Tel: 08131-80372, BN.Kreis.Dachau@t-online.de
BN Landshut: Tel: 0871-23748, bnkgla@landshut.org
u.a. BN-Kreisgruppen im weiteren Umfeld

 

Argumentationshilfen für die Erörterungstermine:

Argumente von „aufgeMUCkt“ gegen die Standard-Erwiderung der FMG auf die Einwendungen (November 2008): www.keine-startbahn3.de/index.php?id=92

ausführliche Stellungnahme des Bund Naturschutz im Planfeststellungsverfahren (Dezember 2007): www.bund-naturschutz.de/fakten/verkehr/flughafen-muenchen.html

auf beiden homepages auch weitere Informationen zum Erörterungstermin (genaue Termine, Hinweise des Luftamtes, Lageplan Ballhausforum etc.)

 

Pressemitteilung und Protestsong zum download