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Bund Naturschutz fordert Verzicht auf Neuzerschneidung

07.08.2008

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) hat die gestern vorgestellte landesweite Grünbrücken-Analyse des bayerischen Umweltministeriums grundsätzlich für wichtig erachtet. Die Analyse ist jedoch angesichts der Beschränkung auf 14 Autobahnen und 3 Bundesstraßen absolut unzureichend und nur eine erste Annäherung an das Problem. Auch die restlichen Bundesstraßen und insbesondere auch die Staatsstraßen und untergeordnete Straßen tragen erheblich zur Zerschneidung  bei. Allein für die Amphibien sind > 1300 Problemstellen an Straßen bekannt. Die Zerschneidung der Landschaft ist eines der größten Naturschutzprobleme und führt zur Isolierung und zum Verlust von vielen Arten. Allein der Anteil der großflächig unzerschnittenen verkehrsarmen Räume von > 100 km² hat sich von 1975 bis 2000 von 39% auf 21% der Landesfläche fast halbiert.

„Das Problem wurde nur ansatzweise betrachtet“ kritisiert Dr. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN. „Die Lösungsvorschläge der Studie sind daher nur ein Tropfen auf den heißen Stein und zur Bewältigung der Probleme völlig unzureichend.

Insbesondere beim Neubau von Straßen kritisiert der BN die damit verbundene Neuzerschneidung trotz gegenteiliger politischer Zielaussagen für den Ausbau des Biotopverbundes und den Erhalt unzerschnittener Räume. Als Beispiele führt Dr. Christine Margraf, Artenschutzreferentin für Südbayern, die geplante Fichtelgebirgsautobahn, die Westumgehung Würzburg oder die Isentalautobahn an: „Sie führen zu einer erheblichen Neuzerschneidung, die auch nicht ansatzweise durch Grünbrücken, sondern nur durch bessere Alternativen oder den völligen Verzicht vermieden werden kann.“

„Solange keinerlei Bereitschaft der Staatsregierung erkennbar ist, auf Neuzerschneidung zu verzichten, bleiben Grünbrücken nur grünes Mäntelchen“ fasst Frobel zusammen.

Für Rückfragen:

Dr. Christine Margraf, 089/548298-89, christine.margraf@bund-naturschutz.de

Dr. Kai Frobel, 0911/81878-18, kai.frobel@bund-naturschutz.de