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Tiere und Pflanzen

Bunte Gärten und Balkone - ohne Gift und ohne Torf

BUND Naturschutz informiert auf der Messe Freizeit und Garten in Nürnberg in Halle 10 über Nutzpflanzenvielfalt, mehr Wildnis im Garten und torffreie Erden – auch Verbot für chemische Unkrautvernichter, wie Roundup oder Vorox gefordert

28.02.2013

Zwei Millionen Familiengärten mit 137.000 Hektar Fläche gibt es in Bayern (1). Hausgärten, jedoch auch  Balkone, können ohne großen Aufwand, zumindest in Teilbereichen, in bunte Paradiese verwandelt werden, in denen Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten Nahrung und Lebensraum finden. „Einen Teil des englischen Einheitsrasens in eine Blumenwiese umwandeln oder nektarreiche einheimische Sträucher und Balkonpflanzen auswählen ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt“, betont Richard Mergner, BN Landesbeauftragter, „wichtig ist die Blütenvielfalt, die die Insekten anlockt.“

Der BN appelliert auch an die Haus- und Balkongärtner, nur noch torffreie Blumenerden zu verwenden, um der weiteren europaweiten Zerstörung dieses wichtigen Lebensraums Einhalt zu gebieten. „Moorschutz bedeutet Natur- und Klimaschutz“, so Mergner, „und deshalb hat der Bund Naturschutz jetzt auch die Mitmachaktion: -Torf tötet -  ins Leben gerufen, und hat die  Hersteller von torffreien Erden aufgelistet (2)“. 

Gärtnern  funktioniert am besten ohne Gift. „Im Garten und am Haus sollten Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) eigentlich tabu sein“, fordert Marion Ruppaner, BN Landwirtschaftsreferentin. Neuere Untersuchungen belegten, dass glyphosathaltige Herbizide, die in großen Mengen in der Landwirtschaft (3), jedoch auch in deutschen Gärten (4) eingesetzt werden, erhebliche Risiken aufweisen. „Der BN fordert daher ein generelles Verbot glyphosathaltiger Herbizide, die unter Handelsnamen wie Roundup, Vorox oder Unkrautfrei und vielen anderen Namen angeboten werden“,  so Ruppaner, und weiter: „Auf privaten Wegen oder Wegrändern am Haus ist der Einsatz chemischer Unkrautvernichtungsmittel ohnehin untersagt, damit die Verbraucher nicht nur die Artenvielfalt, sondern letztlich auch sich selbst nicht gefährden.“

Der BN hat die neu bekanntgewordenen Risiken glyphosathaltiger Herbizide in einer aktuellen Informationsschrift  für Haus- und Kleingärtner zusammengestellt.

 Kulturpflanzenvielfalt in Gefahr

 Auch bei den Pflanzen, die wir für die tägliche Nahrung nutzen und im Garten anbauen, geht die Vielfalt rapide zurück. Seit 1900 sind in Europa mehr als 90 Prozent der früher verwendeten Kulturpflanzenarten ausgestorben! „Für den Gemüsegarten empfiehlt der BUND Naturschutz deshalb, alte Sorten auszuprobieren und gibt auf der Gartenmesse ganz konkrete Tipps (5).

Eine Ausstellung am BN Stand informiert über Mais-, Kartoffel- und Tomaten- und Spinatvielfalt.

 

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin, Tel. 0911 81878-20;

Mobil am Veranstaltungstag: 0173/4466553

 

Anmerkungen:

(1)     Angaben zu Gärten in Bayern siehe: Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau:  www.lwg.bayern.de/gartenakademie/42582/linkurl_0_2.pdf 

(2)     <link fakten artenbiotopschutz moore gaertnern-ohne-torf.html>www.bund-naturschutz.de/fakten/artenbiotopschutz/moore/gaertnern-ohne-torf.html 

(3)     http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/roundup-und-gentechnik-pflanzen/fakten-zu-roundup-und-glyphosat.html: 4000-7000 t Glyphosat in Deutschland 2010 in Landwirtschaft und Kleingärten 

(4)     http://www.vz-nrw.de/Haus-Garten: bis zu  500 Tonnen Pestizide kommen in deutschen Kleingärten zum Einsatz.  

(5)     <media 49518>www.bund-naturschutz.de/fileadmin/download/landwirtschaft/BN-informiert-Garten-ohne-Gift_02-2013.pdf</media> 

(6)     Tipps zu alten Gemüsesorten, wie man den Rasen in eine Wiese verwandelt oder zu den Gefahren spezieller  Herbizidanwendung können  auf der BN Internetseite abgerufen werden:

<link fakten landwirtschaft garten.html>www.bund-naturschutz.de/fakten/landwirtschaft/garten.html