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Forstreform war Steuergeldverschwendung

Peinlicher Kreativpreis des Bundes der Steuerzahler

29.07.2009

Der Bund Naturschutz Bayern kritisiert den Bund der Steuerzahler für die Vergabe des Kreativpreises an Dr. Rudolph Freidhager, Vorsitzender der Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Während Aufsichtsrat, Belegschaft und viele Verbände den Vorstand wegen diverser Fehlgriffe kritisieren, lobe der Bund der Steuerzahler den Vorsitzenden der BaySF und wolle damit anscheinend seine damalige Befürwortung zur Zerschlagung der Forstverwaltung im Jahr 2004 rechtfertigen. „Die Preisverleihung ist mehr als grotesk, weil sich der Bund der Steuerzahler noch nie über die riesige Steuergeldverschwendung aufgrund zu hoher Wildbestände in Bayern aufgeregt hat“, so Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz. Zudem stehe eine Überprüfung der Folgen der Forstreform durch die Staatsregierung noch aus. Auch angesichts der aktuellen Berichte des Österreichischen Rechnungshofes über Millionenverluste der Österreichischen Bundesforste, für die Freidhager als Manager früher verantwortlich zeichnete, sieht der Bund Naturschutz die Preisverleihung kritisch. „Der Bund Naturschutz habe die Politik immer davor gewarnt, die Österreichischen Bundesforste als Vorbild für die Forstreform in Bayern heranzuziehen“, so Mergner.

 

Positiv sieht der BN das Eintreten der BaySF unter der Führung Freidhagers für den Grundsatz „Wald vor Wild“. Wenn dies bayernweit konsequent umgesetzt würde, würde nicht nur die Natur profitieren, weil wieder mehr Mischwälder nachwachsen könnten, sondern auch die Waldbesitzer, die dadurch erheblich finanziell entlastet würden. Nach einer vorsichtigen Schätzung müssen die Waldbesitzer in Bayern Jahr für Jahr Verbissschäden und Mehrkosten für Schutzmaßnahmen durch Schalenwild in zweistelliger Millionenhöhe hinnehmen. Für jeden Hektar Wald errechnen sich daraus Schäden, Kosten und Mehraufwendungen von 25 Euro pro Jahr. Für die 800.000 Hektar an staatlichen Wäldern im Freistaat macht dies etwa 20 Mio. Euro pro Jahr aus.

 

Der BN appelliert deshalb an Rudolph Freidhager den Kreativpreis den Förstern und Waldarbeitern zu widmen, die unter den schwierigen Bedingungen nach der Forstreform den Bürgerwald beiwirtschaften müssten.

 

Für Rückfragen: Dr. Ralf Straußberger, BN-Waldreferent, Tel. 0911/81878-22