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Geplante Autobahn im Münchner Süden (A99-Süd): Bund Naturschutz stellt bedrohte Kleinode auf Pressefahrt vor

Grüne Lunge ist keine Verkehrsfläche

02.06.2009

Auf einer Pressefahrt am Freitag stellte der Bund Naturschutz (BN) erstmals den von einer Autobahn im Münchner Süden (A99-Süd / Autobahn-Südring) bedrohten Natur-, Kultur- und Erholungsraum in seiner Gesamtheit vor. Zwischen Würmtal und Hachinger Tal präsentierte der BN herausragende Kleinode. Grubmühler Feld, uralte Eichenalleen im Forstenrieder Park, Schutzgebiet Eichelgarten, Wildbeobachtungspunkte, einmaliges Isartal oder zahllose Ausflugsgaststätten: sie alle wären von einer A99-Süd unmittelbar bedroht oder würden zerstört.

Professor Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN in Bayern: "Im Ballungsraum München gibt es kein zweites Gebiet, in dem landschaftliche Höhepunkte, kulturhistorische Schätze und Naturschönheiten dichter zusammen liegen. Diese grüne Lunge hält die Stadt München am Leben und bietet Raum zum Entspannen und Erholen für Millionen. Sie mit einer Autobahn zu zerstören wäre eine irreparable Naturzerstörung größten Ausmaßes. Der Bund Naturschutz verurteilt deshalb jeden Versuch, die Grüne Lunge als Verkehrsfläche zu entwerten. Die Menschen im Ballungsraum München brauchen diese Grüne Lunge als Lebensgrundlage und Basis der Lebensqualität."

Der Bund Naturschutz wehrt sich vehement gegen jede Forderung, im Münchner Süden eine zusätzliche Autobahn zu bauen und lehnt jede Trassenvariante sowohl unterirdisch wie oberirdisch ab. Wie der BN auf seiner Pressefahrt zeigen konnte, würde eine Autobahn den einen einmaligen Natur- und Kulturraum südlich von München unwiederbringlich zerstören. Ein siedlungsnahes Naherholungsgebiet, welches gut zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, würde entwertet. Die Autobahn würde zusätzlichen Freizeitverkehr hervorrufen und damit die Verkehrsbelastung erhöhen, anstatt bestehende Probleme zu lösen.

Abgase, Lärm und giftiger Feinstaub würden die Haupt-Frischluftschneise der Region belasten. Die Zerstückelung der bisher weitgehend intakten Wälder würde deren Funktion als Klimapuffer verschlechtern. Auch eine zukunftsfähige Siedlungs- und Verkehrspolitik in der Region wäre infolge einer Autobahn erheblich erschwert, wenn nicht unmöglich.

Die massive Zerstörung der Erholungsregion durch den Bau einer Autobahn würde kein einziges Verkehrsproblem in der Region lösen. Für die Gemeinden im Norden und Osten Münchens, welche die Autobahn wegen des vielen Verkehrs in ihrem Gebiet immer wieder gefordert haben, wäre die A99-Süd keine Lösung. Das haben aktuelle Zahlen des Verkehrsgutachters Professor Kurzak bestätigt.

"Der Bund Naturschutz fordert das sofortige Ende sämtlicher Überlegungen zum Bau einer Autobahn in dieser Region. Siedlungsnahe Erholungsräume müssen unbedingt erhalten bleiben. Wer hier Wälder rodet und Fundstätten aus der Vorzeit planiert, der kappt der Region die Lebensader" so Weiger weiter.

Der Bund Naturschutz ruft dazu auf, die derzeit laufenden Unterschriftensammlungen in den Gemeinden gegen die A99-Süd zu unterstützen und an Protestveranstaltungen gegen dieses Projekt teilzunehmen. Diese werden von BN-Gruppen, Bürgerinitiativen und zahlreichen Organisationen im Münchner Süden veranstaltet.

Außerdem weist der BN darauf hin, dass Protest-T-Shirts über www.kein-suedring.de bestellt werden können. Je T-Shirt fließen 2 Euro an den BN zur Unterstützung des Protestes gegen die Autobahn.


Ansprechpartner für Rückfragen:

Bund Naturschutz, Kreisgruppe München
Martin Hänsel
Tel. 089 / 51 56 76 76
martin.haensel@bn-muenchen.de


Bund Naturschutz, Fachabteilung München
Dr. Christine Margraf
Leiterin Fachabteilung München
Tel.: 089/54 82 98 89
christine.margraf@bund-naturschutz.de