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GEPLANTER FLUGHAFEN COBURG IST OFFENBAR VOR DEM AUS!

LUFTAMT NORDBAYERN FORDERT RÜCKNAHME DER PLANUNGEN

„NICHT GENEHMIGUNGSFÄHIG“

20.08.2015

Das Luftamt Nordbayern hat soeben ein Schreiben an die Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg gerichtet, in dem diese aufgefordert wird, den Antrag auf Planfeststellung für den Neubau bei Wiesenfeld-Meeder im Landkreis Coburg zurückzuziehen. Andernfalls wäre ein negativer Planfeststellungsbeschluss unvermeidlich.

Damit steht das seit fast genau neun Jahren vom BUND Naturschutz und Bürgerinitiativen, später zusammengeschlossen im Bündnis für die Region - gegen den Verkehrslandeplatz heftig bekämpfte Vorhaben offenbar vor dem Aus. Der BN, der gegen die flächenfressende Planung angekämpft hat, begrüßt die klare Ansage des Luftamtes. Erst vor wenigen Tagen hatte der BN eine weitere Fachstellungnahme an das Luftamt geschickt und unter Verweis auf das vom Landesamt für Umwelt bestätigte "Dichtezentrum Rotmilan" im Bereich des geplanten Standortes verwiesen und wie der Landesbund für Vogelschutz LBV die Genehmigungsfähigkeit in Frage gestellt.

"Wir sind in angespannter Hoffnung, dass das unsinnige Projekt nun endlich fällt und fordern die Projektgesellschaft auf, das Vorhaben ad acta zu legen. Richtig jubeln werden wir erst dann oder wenn das Luftamt einen ablehnenden Bescheid herausgegeben hat. Auf jeden Fall gebührt der Dank der ganzen Region der Sprecherin Dagmar Escher und ihren Mitstreitern im Bündnis für die absehbare Verhinderung einer gigantischen Fehlinvestition", so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN. "Sollte das Vorhaben scheitern, bleibt auch an Innenminister Herrmann etwas hängen, der bis zuletzt fest dazu stand, den Neubau mit Millionensubventionen zu fördern, obwohl solche Kleinflughäfen seit Jahren als Subventionsgräber gelten und die EU bereits dagegen aktiv wurde."

"Na endlich tut sich was auch auf staatlicher Ebene. Im Raumordnungsverfahren 2007 waren über 7.400 Einwendungen gegen einen Neubau eingegangen, im laufenden Planfeststellungsverfahren 4.500 Sammeleinwendungen und diverse Fachstellungnahmen des LBV, des BN, von Grundstückseigentümern, von Gemeinden wie Bad Rodach und in diesem Jahr wurde der Bürgerentscheid im Landkreis Coburg haushoch gewonnen. Das nächste Bürgerbegehren in Coburg-Stadt ist ja bereits auf dem Weg, vielleicht brauchen wir das gar nicht mehr. Zunächst wird es aber weiterlaufen müssen. Uns soll es Recht sein, wenn das Vorhaben am Rotmilan oder an ähnlichen Detailgründen scheitert", so Tom Konopka, Regionalreferent für Oberfranken.

Das Vorhaben wird vom BN, Kreisgruppe Coburg und Landesverband Bayern abgelehnt, weil es für einen Neubau eines Verkehrslandeplatzes in Neida-Wiesenfeld keinen erkennbaren und nachgewiesenen Bedarf gibt, der die Eingriffe in Schutzgüter wie Boden, Landschaft, Grundwasser, landwirtschaftliche Nutzbarkeit, Arten und Schutzgebiete und die Immissionen wie Lärm oder Schadstoffe rechtfertigen könnte. Die Region Oberfranken-West ist bereits ausreichend an den Luftverkehr angebunden. Mit dem bestehenden Verkehrslandeplatz Brandensteinsebene hat sogar Coburg einen ausreichenden Flugplatz, der nötigenfalls sogar noch weiter ertüchtigt werden könnte. Die Planung wird auch abgelehnt, weil ihre Realisierung zu enormen Eingriffen in die landwirtschaftlichen Strukturen führen würde und erhebliche Steuergelder in eine klimaschädliche Verkehrsinfrastruktur fehlinvestiert würden, die dann für nachhaltig umweltgerechte Verkehrsmittel fehlen. Darüber hinaus sind die Bau- und Planungskostenschätzungen erheblich zu niedrig angesetzt und unseriös, die Finanzierung ungesichert, die kommunale Beteiligung und staatliche Beihilfen unzulässig. Die Planung wird abgelehnt, weil erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft zu besorgen wären, die nicht oder nicht adäquat ausgeglichen würden.

Für Rückfragen
Tom Konopka, Regionalreferent für Oberfranken
Telefon 0911 81878-14, tom.konopka(at)bund-naturschutz.de