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Hubert Weiger als BUND-Vorsitzender wiedergewählt

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern (BN), ist bei der Bundesdelegiertenversammlung Anfang November fast einstimmig als Vorsitzender auch des Bundesverbandes BUND für weitere drei Jahre im Amt bestätigt worden.

06.11.2016

Hubert Weiger erhielt bei der Wahl 128 Ja- und eine Nein-Stimme. Mit über 570.000 Mitgliedern ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) der größte nationale Natur- und Umweltschutzverband Deutschlands. Der BUND Naturschutz in Bayern ist der bayerische Landesverband des BUND. Insgesamt hat der BUND 16 Landesverbände, seine Mitglieder sind flächendeckend in circa 2.000 Kreis- und Ortsgruppen organisiert. Der Verband ist Mitglied des internationalen Netzwerks Friends of the Earth (FoE) und hat Partnerorganisationen in rund 70 Ländern.

Wichtige Herausforderungen im Bundestagswahljahr 2017 sieht der BUND-Vorsitzende in der klimafreundlichen Ausrichtung des Verkehrs- und des Agrarsektors sowie im Naturschutz. "Die Massentierhaltung, der Grünlandumbruch und die ackerbauliche Nutzung von Moorböden verursachen große Mengen klimaschädlichen Ammoniaks, Methans und Kohlendioxids. Mittelfristig muss auf 100 Prozent der Agrarflächen in Deutschland ökologisch gewirtschaftet werden. Dies ist eine unserer Hauptforderungen an die kommende neue Bundesregierung", sagte Weiger. Auch im Verkehrsbereich, wo der CO2-Ausstoß weiter zu- statt abnehme, seien endlich wirksame Maßnahmen für mehr Klimaschutz, zur Luftreinhaltung und gegen die weitere Versiegelung von Flächen erforderlich.

Die rund 130 Delegierten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben in Vertretung von über 570.000 Mitgliedern und Unterstützern bei ihrer Jahresversammlung in Bonn zudem eine Resolution zum Weltklimagipfel in Marokko beschlossen. Darin heißt es, aus dem symbolträchtigen Schritt der Inkraftsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens erwachsen jetzt starke Verpflichtungen. „Alle Staaten müssen ihre bisherige Klimaschutzpolitik überprüfen und mit nationalen Klimaschutzplänen die notwendigen Maßnahmen liefern. Die Bundesregierung muss den Kohleausstieg umgehend einleiten und deutlich vor 2030 abschließen“. Dringend erforderlich seien gerecht unter allen Staaten aufgeteilte Maßnahmen zur drastischen Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Länder, die von Klimaschäden besonders betroffen seien, müssten finanzielle, technische und operative Hilfen erhalten. Industriestaaten wie Deutschland seien dabei besonders gefordert, da sie bislang am meisten Kohlendioxid ausgestoßen hätten.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger sagte: "Das Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens ist ein Grund zur Freude, aber nicht zum Jubeln, denn die Staaten der Welt stehen nun vor der enormen Herausforderung, die Erderwärmung tatsächlich unter 1,5 Grad zu halten. Auch in Deutschland fehlen notwendige Maßnahmen wie zum Beispiel ein Kohleausstiegsgesetz, um dieses Ziel zu erreichen. Es ist absolut unwürdig, wie einige Ministerien und das Kanzleramt versuchen, den Klimaschutzplan 2050 von Umweltministerin Barbara Hendricks zu schrumpfen. Es macht Deutschland unglaubwürdig, wenn wir auf internationaler Bühne Ja zu mehr Klimaschutz sagen, zuhause aber Kohlekraftwerke rund um die Uhr weiterlaufen und der Ausbau erneuerbarer Energien ausgebremst wird. Dass Frau Hendricks die Kohleverstromung zurückfahren will, ist notwendig und richtig. Im Klimaschutzplan 2050 muss konkret festgelegt werden, wie viele Emissionen zum Beispiel in der Landwirtschaft, im Verkehr und bei der Energieerzeugung bis wann eingespart werden müssen. Eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz hat der Stromsektor. Er muss seine CO2-Emissionen stärker reduzieren als andere Bereiche."