Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Klimakiller Allgäu-Airport gefährdet Klimaschutz-Vorzeigeregion Allgäu

Erörterungstermin zum Ausbau des Allgäu-Airports

10.01.2012

„Der am Allgäu-Airport betriebene Billigflugverkehr zerstört die vielen Klimaschutzbemühungen in der Region“ kommentiert Reiner Krieg, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu das Ausbauvorhaben des Allgäu-Airports, das eine Verdreifachung der Passagierzahlen zum Ziel hat.
Am 10. und 11. Januar 2012 findet der Erörterungstermin zum Infrastukturausbau und Betriebszeitenverlängerung des Allgäu-Airports in Memmingerberg statt. An diesen Tagen haben die Einwender die Möglichkeit ihre Argumente mit der Genehmigungsbehörde, dem Luftamt Südbayern zu erörtern.
Der Bund Naturschutz in Bayern, der eine umfassende Stellungnahme zum Planungsverfahren abgegeben hat (siehe www.bund-naturschutz.de/verkehr) kritisiert v.a. die völlig fehlende Berücksichtigung der massiven Klimawirksamkeit des Flugverkehrs im Ausbauverfahren. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Menschheit im 21. Jahrhundert“ so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben. „Klimaschutz ist kein abstraktes Thema für internationale Konferenzen, sondern muss vor Ort umgesetzt werden.“
Des weiteren bemängelt der BN, dass die Lärmschutzbedürfnisse der umliegenden Bevölkerung nicht ausreichend gewürdigt werden.
„Der Antrag ist nicht genehmigungsfähig“, resümiert Prof. Dr. Lutz Eiding, renommierter Fachanwalt für Verwaltungsrecht und ausgewiesener Experte im Luftverkehrsrecht, der den Bund Naturschutz, die Bürgerinitiative „Bürger gegen Fluglärm“, die Gemeinde Westerheim und einige Privateinwender in dem Verfahren vertritt.

Das Allgäu hat sich als Klimaschutz-Vorzeigeregion einen Namen gemacht: Energieberatung, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden, Ausbau Erneuerbarer Energien wurden in vielen Gemeinden vorbildlich umgesetzt. Doch diese Leistungen könnten mit einem Schlag durch den Ausbau des Allgäu Airports zunichte gemacht werden. Würden die mit den Ausbau prognostizierten Fluggastzahlen erreicht, würde allein der Flugverkehr vom und zum Allgäu Airport das Klimabudget aller Einwohner der Landkreise Unterallgäu, Oberallgäu und Lindau aufbrauchen, wenn man die Ziele der Bundesregierung von zwei Tonnen CO2 pro Person als Klimabudget-Berechnungsgrundlage annimmt.
Denn die Klimawirksamkeit des Luftverkehrs ist nach Angaben des internationalen Klimarates IPCC um 2-4 mal höher als der Klimaeffekt von erdoberflächennahen CO2-Emissionen.

Gerade durch den Billigflugverkehr, der am Flughafen Memmingerberg ausgeübt wird, wird nach Untersuchungen im Auftrag der Bundesregierung eine zusätzliche Nachfrage von Flugverkehr in einer Höhe von 25% - 40% des Aufkommens ausgelöst (Flughafenkonzept der Bundesregierung 2009, S.19f.). D.h. 25 – 40% der Fluggäste würden ohne dieses Angebot entweder Schiene oder Straße benutzen oder überhaupt nicht verreisen.

Skandalös ist das Vorhaben der bayerischen Staatsregierung, den Ausbau des Allgäu-Airports auch noch mir einem Millionenbetrag zu subventionieren.


Für Rückfragen:
Thomas Frey
Bund Naturschutz Regionalreferat Schwaben
089-548298-64 oder 0160-95501313
Thomas.frey@bund-naturschutz.de


Bild: Mitglieder des Bund Naturschutz und der Bürger gegen Fluglärm stellen die zum Fenster hinausgeworfenen Staatssubventionen für den Ausbau des Flughafens zu Lasten von Klima und Bürgern symbolisch dar.