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Landesvorstand des Bundes Naturschutz zu Besuch im östlichen Oberfranken

Das Aus für die Fichtelgebirgsautobahn ist einer der größten Erfolge des Natur- und Umweltschutzes in Bayern

06.04.2009

Der Landesvorstand des Bundes Naturschutz verschaffte sich am 6. April auf einer Fahrt über die B 303 von Bad Berneck bis Marktredwitz und durch das zentrale Fichtelgebirge über Thierstein, Marktleuthen bis zum Waldstein bei Zell einen Überblick über die vor einer Autobahn nun absehbar gerettete Landschaft im Fichtelgebirge und den Zustand der bestehenden Bundesstraße. Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Wunsiedel, Fred Terporten-Löhner und der Geschäftsführer, Karl Paulus erläuterten den BesucherInnen vom Gipfel des Waldsteins die verhinderten Planungen und den Verlauf des Widerstandes. Bei der Weiterfahrt ging es über Gefrees zur A9.

 

"Das Ende der Neubauplanungen für die Fichtelgebirgsautobahn ist eine der großen Errungenschaften der Natur- und Umweltschutzbewegung in Bayern. Sie war nach neun Jahren Kampf nicht mehr durchsetzbar. Die Verhinderung dieser Autobahn gehört zu den großen Erfolgen wie die Rettung des Donaudurchbruches bei Kelheim, die Ausweisung der Nationalparke Berchtesgadener Land und Bayerischer Wald, die Rettung des Hafenlohrtals oder des Nürnberger Reichswaldes", so Sebastian schönauer, der Stellvertretende Landesvorsitzende des BN. "40 km Autobahn sind hier der Region erspart geblieben, über 300 Mio. € Steuergelder können in sinnvollere Projekte wie den Bahnausbau gesteckt werden. Der Kampf hat sich gelohnt. Der Freistaat muss aber jetzt auch für die Herausnahme der Trasse aus dem Bundesverkehrswegeplan und die Umschichtung der Gelder sorgen."

 

"Auch andere Prestigeprojekte wie die geplante Autobahn A 94 im Isental, die Nordanbindung des Nürnberger Flughafens oder die Autobahnplanung im Westen von Würzburg müssen nun gestoppt werden", fordert Schönauer. Es passe nicht zusammen, wenn Straßenbauminister Joachim Hermann Bayern weiter mit Straßenprojekten zerschneiden wolle während Umweltminister Markus Söder vor der Klimaänderung und dem Flächenverbrauch warne.

 

"Wir sind im Kampf für Klimaschutz und Landschaftserhalt einen guten Schritt vorwärts gekommen, weil der Freistaat nicht mehr in die falsche Richtung marschieren kann. Das ist nur gelungen, weil die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn mit der erklärten Unterstützung durch 30.000 Menschen aus dem Fichtelgebirge und ganz Bayern zusammen mit weiteren Bürgerinitiativen aus der Region, dem BN, dem LBV, den Naturfreunden und dem Fichtelgebirgsverein an einem Strang zogen. Die Menschen ganz Bayerns sind den Aktiven im Fichtelgebirge zu Dank verpflichtet", so Schönauer.

 

Für die Bevölkerung entlang der Bundesstraße B 303 durch das Fichtelgebirge fordert der Bund Naturschutz ein Lärmsanierungsprogramm. "Die Region braucht jetzt ein ökologisches Verkehrskonzept, das die Schiene für den Güter- und Personenverkehr fit macht und attraktive Angebote mit Bus und Bahn schafft", so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. "Der BN wird wachsam bleiben müssen, damit die von Innenminister Herrmann angekündigte 'Ertüchtigung' der bestehenden B 303 auch tatsächlich 'anwohnerfreundlich und umweltgerecht' erfolgt. Neubautrassen wie der sog. Z-Variante über Gefrees erteilt der BN eine klare Absage."

 

Der Bund Naturschutz und die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn rufen alle Aktiven und Sympathisanten des neunjährigen Kampfes und alle FreundInnen des Fichtelgebirges auf, am 1. Mai am Großen Waldstein im Fichtelgebirge mitzufeiern. Unter dem Titel "Das Aus für die Fichtelgebirgsautobahn - Wir feiern den Erfolg" findet um 13.30 Uhr die nunmehr neunte Veranstaltung am Tag der Arbeit am Waldsteinhaus östlich Zell (Landkreis Hof) statt.