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Mehr Naturzonen im Nationalpark Bayerischer Wald

BN-Appell an die Mitglieder im Kommunalen Nationalparkausschuss - Weitere Entwaldung und massive Schäden verhindern

24.10.2019

Im Vorfeld der Entscheidungen über Naturzonenausweisungen im Nationalpark Bayerischer Wald appelliert der BUND Naturschutz in Bayern (BN) an die Mitglieder im Kommunalen Nationalparkausschuss auch die verbliebenen biomassereichen Wälder am Fuß des Falkensteins in neuen Naturzonen zu schützen. Die bislang durch die Nationalpark-Verordnung vorgegebene Borkenkäferbekämpfung führt zu massiven Bodenschäden und zur fast vollständigen Entwaldung. "Die ursprüngliche Zielsetzung der Verordnung, mit der Borkenkäferbekämpfung im Erweiterungsgebiet die Altwälder weitgehend zu erhalten und eine unerwünschte Entwicklung der Borkenkäfer zu verhindern, lässt sich vor dem Hintergrund der Klimakrise nicht mehr erreichen", so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. "Wir bitten die Nationalparkspitze und den kommunalen Nationalparkausschuss sich dafür einzusetzen, die Naturzonen so abzugrenzen, dass neben den bestehenden Kahlflächen und bereits stark aufgelichteten Wäldern auch die ausgedehnten Wälder in den Tallagen am Fuße des Falkenstein enthalten sind." Dabei sind die Randzonen in bisheriger Form beizubehalten. "Wir hielten es für schädlich für den Nationalpark, wenn nur Flächen als Naturzonen streng geschützt würden, deren Wald vorher mehr oder weniger komplett beseitigt wurde", so Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent im BN.

In Zeiten der Klimakrise Totholz im Wald belassen

Die Klimakrise führt zu derartig massiven Absterbeerscheinungen der Fichten im Bayerischen Wald, dass sogar im Privatwald immer mehr Borkenkäferfichten in den Wäldern verbleiben. Das ist im Wirtschaftswald natürlich auch ein wirtschaftlicher Schaden für den Waldbesitzer. Aber zugleich verhindert dies einen noch größeren Schaden für die Wälder und die Waldböden und eröffnet Chancen die Artenvielfalt. Es ist in dieser Klimakrisen-Situation nicht nachvollziehbar, wenn gerade im Nationalpark, der höchsten Schutzkategorie für Deutschlands Wälder, weiterhin die Fichtenwälder mit Methoden behandelt werden, die nicht mehr zeitgemäß sind. Auch die Wissenschaft fordert hier ganz klar, dass das Totholz im Wald verbleiben muss.

Für Rückfragen:

Dr. Ralf Straußberger, BN-Waldreferent, Tel 0171-738 17 22