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Radeln für die Katz: Benefitz-Mountainbike-Tour zum Wohle der Wildkatze

Am heutigen „Tag der Umwelt“ fahren 11 Mountainbike-Fahrer auf den Spuren des Wildkatzenwegeplans

05.06.2012

Die Wildkatze und die Aktionen des Bund Naturschutz zu deren Schutz begeistern immer mehr Menschen. Trotz zum Teil strömenden Regens und Kälte haben sich am vergangenen Sonntag 11 Mountainbike-Fahrer auf den Weg gemacht. Sie wollen auf den Spuren des „Wildkatzenwegeplans“ vom Wildtierpark Klaushof bei Bad Kissingen ins Wildkatzendorf Hütscheroda im Nationalpark Hainich fahren. Dabei werden sie 370 Kilometer und mehr als 7.000 Höhenmeter bewältigen.

 

Die Wildkatze war Anfang des letzten Jahrhunderts in Bayern ausgestorben. Es waren 25 Jahre Zucht und Auswilderung durch den BN nötig, dass diese wilde ursprüngliche Bewohnerin unserer Wälder wieder heimisch werden konnte. Neue Untersuchungen zeigen, dass die großen Mittelgebirge Nordbayerns Spessart, Rhön und Hassberge, wieder von Wildkatzen bewohnt werden. Sicher sind diese zarten Bemühungen aber erst, wenn die Populationen untereinander und vor allem auch mit den Populationen im angrenzenden Hessen und Thüringen verbunden werden können.

 

Die Vision des BN und des BUND: Auf 20.000 km sollen Lebensräume und Verbindungslinien zwischen bestehenden und potenziellen Wäldern geschaffen werden – der „Wildkatzenwegeplan“ war geboren. An der Umsetzung dieser Vision wird seit vielen Jahren gearbeitet: Es werden Wanderkorridore aus vielen tausend Bäumen und Büschen in Agrarwüsten gepflanzt. Grünbrücken und Unterführungen sollen die Wanderwege der Katzen trotz des dichten Straßennetzes sichern. Der Schutz der Wildkatze wurde zum größten Naturschutzprojekt des BUND!

 

Als Mountainbike-Fahrer ist Andreas Ingrisch viel in der Natur unterwegs. „Die Wildkatze ist eine sehr scheue Art. Die Vorstellung, dass ich auf meinen Fahrten von einer Wildkatze beobachtet werden könnte, dass es in unserer zivilisierten Welt wilde Katzen gibt, fand ich faszinierend!“ Es entstand die Idee, die Schutzbemühungen auf eine ungewöhnliche Art zu unterstützen, nämlich durch eine Benefiz-Mountainbike Tour auf den Spuren des Wildkatzenwegplans.

 

Es wurde ein Roadbook geschrieben, das innerhalb von 7 Tagen bestehende Lebensräume der Wildkatzen, Gefährdungen und Schutzbemühungen im wahrsten Sinne des Wortes er-fahrbar machen sollte. Schnell war das Interesse auch anderer Fahrer erweckt.

 

Am 3. Juni war es soweit: Der Vorsitzende des BN Prof. Hubert Weiger, die EU Parlamentarin Dr. Anja Weisgerber und der Bürgermeister der Stadt Bad Kissingen Dr. Deeg verabschiedeten trotz strömenden Regens die Fahrer und schickten sich auf ihren Weg vom Wildpark Klaushof zum Wildkatzendorf Hütscheroda. Es ging hinauf zum Kreuzberg und in die Lange Rhön. Auch die Wasserkuppe durfte nicht ausgelassen werden: Hier leben zwar keine Wildkatzen, aber die Aussicht auf die reich strukturierte Landschaft der Umgebung zeigt deren Lebensräume. Heute geht es über den ehemaligen Grenzstreifen Richtung Thüringer Wald. Gerade der ehemalige Todesstreifen, der inzwischen zum Grünen Band, zu einer ökologischen Vernetzungslinie quer durch Europa weiterentwickelt wurde, wurde erfolgreich von den Wildkatzen erobert. Am kommenden Samstag wird die Tour am Rand des Nationalparks Hainich im Rahmen eines Festes beendet werden.

 

Hubert Weiger: „Der Schutz der Umwelt wird gerade am „Tag der Umwelt“ oft als Redefloskel missbraucht. Die Fahrer dieser Tour machen deutlich mehr: Sie schenken der Wildkatze eine Woche ihres Urlaubs. Die bisherigen Erlebnisse zeigen, dass sie damit viele Leute erreichen, dass sie wirklich zu Botschaftern der Wildkatze geworden sind!“

 

 

Nähere Infos:

http://www.bund-naturschutz.de/projekte/wildkatze/radeln-fuer-die-katz.html

http://www.bund-naturschutz.de/projekte/wildkatzen/seite1.html

 

 

 

Für Rückfragen:

Dr. Kai Frobel, BN-Artenschutzreferent

Tel. 0911-81878-19, kai.frobel@bund-naturschutz.de

 

Ulrike Geise, Projektkoordinatorin Wildkatze in Bayern

Tel: 09386/90161, ulrike.geise@bund-naturschutz.de