Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Volksbegehren - Aus Liebe zum Wald"

Bestes Ergebnis für ein Volksbegehren seit sieben Jahren. 854.000 Wahlberechtigte unterstützten das Wald Bündnis
10-Prozent-Hürde aber knapp verfehlt

30.11.2004

Das Wald Bündnis Bayern sieht trotz des knappen Scheiterns an der 10-Prozent-Hürde mit dem vorliegenden Ergebnis von 9,3 Prozent ein klares Signal an die bayerische Landespolitik, die geplante "Forstreform" in wesentlichen Punkten zu korrigieren. 854.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich trotz einer beispiellosen Gegenkampagne der Staatsregierung, trotz einer unsäglichen Lügenpropaganda der Spitzen des Bayerischen Bauernverbandes und des Waldbesitzerverbandes und trotz bürgerunfreundlicher Öffnungszeiten in vielen Städten und Gemeinden für das Volksbegehren engagiert. Das Wald Bündnis Bayern und die regionalen Wald Bündnisse in allen Landkreisen und Städten werden sich weiterhin als starke Lobby gegen die drohende Privatisierung und schleichende Abkehr von der naturnahen Waldwirtschaft einsetzen.

Die Eintragungszahlen sind sehr unterschiedlich. Spitzenreiter sind Gemeinden im Spessart mit über 50 % Unterstützung. Die Regierungsbezirke Oberbayern, Mittel- und Unterfranken sowie insgesamt 30 Landkreise und sechs kreisfreie Städte erreichten über 10 Prozent. Die Ergebnisse spiegeln auch die völlig unterschiedliche Handhabung der Eintragungsmöglichkeiten wieder. Das demokratische Grundrecht auf Eintragung für das Volksbegehren wurde in vielen Städten und Gemeinden durch völlig bürgerunfreundliche Eintragungszeiten ohne mehrere Abend- oder Wochenendtermine ausgehöhlt. Als undemokratisch und skandalös kritisierten die Initiatoren auch die Untersagung von bürgerfreundlicheren Öffnungszeiten durch das bayerische Innenministerium. Der Maulkorb für Forstbeamte, das Werbeverbot im Lokalradio oder Fernsehen kostete ebenso Stimmen wie die Blockade einiger regionaler Zeitungen, die im Eintragungszeitraum entweder generell keine Leserbriefe mehr zuließen oder nur sehr reduziert mehr über das Volksbegehren berichteten. In Teilen des ländlichen Raums haben auch die Lügen des Bauern- und Waldbesitzerverbandes zum angeblichen Eingriff des Volksbegehrens in das Privateigentum die Initiatoren diffamiert. Viele Bürger haben auch den Beteuerungen der Staatsregierung vertraut, dass sich "im Wald nichts ändern" werde.

Das Wald Bündnis Bayern fordert, dass die bayerische Staatsregierung ihre Versprechungen und Absichtserklärungen der letzten Monate auch tatsächlich in den Forstreformgesetzen festschreibt. Nur mit eindeutigen Formulierungen in den Gesetzesartikeln könnte die Sicherstellung der Schutz- und Erholungsfunktionen, der Grundsatz Wald vor Wild oder die unabhängige Beratung der privaten und kommunalen Waldbesitzer glaubwürdig gesichert werden.

Die Beauftragten des Volksbegehrens danken allen Aktiven, die sich in einer beispiellosen Art und Weise trotz Regen, Schnee und Kälte völlig uneigennützig für den Wald in Bayern engagiert haben.

Für Rückfragen:
Richard Mergner, Sprecher Wald Bündnis Bayern,
Dr. Ralf Straußberger, Geschäftsführer Wald Bündnis Bayern Tel. 0911-8187825 oder 0171/6394370