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WASSER- UND LUFTBELASTUNG DURCH ÜBERDÜNGUNG NICHT WEGZULEUGNEN

BAYERISCHEN BAUERNVERBAND MUSS SICH DEN TATSACHEN STELLEN

13.10.2014

Der BUND Naturschutz(BN) hatte letzte Woche auf die Belastungssituation von Boden und Luft in Bayern durch zu hohe Düngergaben in der Landwirtschaft hingewiesen und sich dabei auf die Zahlen und Prognosen des Landesamtes für Umwelt in Bayern(LfU) und der Bundesregierung bezogen. Die Europäische Union hat im Juli 2014 die zweite Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland eingeleitet, weil die Nitratrichtlinie der EU unzureichend umgesetzt wird.

Bauernverbandspräsident Günther Felßner hatte die Kritik und eine Mitverantwortung der Landwirtschaft zurückgewiesen.

"Statt die Nitratprobleme zu verleugnen und Vorwürfe gegen die Naturschützer zu erheben, sollte Herr Felßner sich besser gegen agrarindustrielle Strukturen wenden und sich für eine flächengebundene Tierhaltung einsetzen", so Marion Ruppaner, Agrarreferentin des BN. "Es geht um den Schutz bäuerlicher Betriebe vor agrarindustrieller Tierhaltung, bei der mehr Tiere gehalten werden, als auf der zum Betrieb gehörigen Fläche an Gülle sinnvoll ausgebracht werden kann.

Analysen der LfU zeigten, dass in weiten Teilen Bayerns auch künftig hohe Belastungen mit Nitrat im Grundwasser bestehen, so auch in Mittelfranken. Die LfU stuft z.B. das gesamte westliche Mittelfrankens, das landwirtschaftlich geprägt ist, als Risikogebiet ein, indem auch bis 2021 keine Besserung der Nitratwerte zu erwarten ist. In Mittelfranken liegen an einem der Viertel (190) der 809 Grundwassermessstellen die Werte über 50mg Nitrat/Liter Wasser, an weiteren 264 Messstellen über 25mg Nitrat/l.

Mit der derzeit gültigen Düngeverordnung werden die ausgebrachten Nährstoffmengen nur unzureichend erfasst und begrenzt. Für Landwirte, die in Nährstoffkreisläufen denken und handeln, dürfte die von BN und Wissenschaftsseite geforderte überfällige Verbesserung der Düngeverordnung kein Problem darstellen. (Siehe auch BN- PM 98-14 vom 7.10.2014)

Für Rückfragen: Marion Ruppaner, BN-Agrarreferentin, 0911-81878 20 www.bund-naturschutz.de/themen/landwirtschaft.html