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Zuviel Feinstaub in Augsburg – Auch NO2-Grenzwerte 2010 deutlich überschritten – Umweltverbände fordern besseren Umwelt und Gesundheitsschutz durch Verbesserung des Nahverkehrs und Verschärfung der Umweltzone!

Dieselruß und NO2 schaden Gesundheit und Klima – Um die Gesundheit der Bürger und das Klima besser zu schützen, muss die Stadt Augsburg reagieren und dringend wirksame Maßnahmen zur weiteren Ruß- und NO2-Reduzierung ergreifen.

30.05.2011

Bereits 30-mal wurde im Jahr 2011 der Feinstaub-Tagesmittelwert von 50 µg/m³ PM10 an der Messstelle ’Königsplatz’ überschritten, erlaubt für das ganze Jahr sind maximal 35 Überschreitungen. Darüber hinaus wurde im Jahr 2010 der für Stickstoffdioxid(NO2) erlaubte Jahresmittelwert von 40 µg/m³ deutlich überschritten, der Wert für die Messstelle ’Karlsplatz’ lag bei 54 µg/m³. Augsburg muss seine Bemühungen zur Luftverbesserung intensivieren, um nicht weiterhin die Gesundheit der Augsburger Bürger unnötig aufs Spiel zu setzen. Dies stellten heute Vertreter des Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Rahmen einer Pressekonferenz der Kampagne ’Rußfrei fürs Klima’ klar. Zugleich wurde auf die enormen klimatischen Folgen des Dieselrußes hingewiesen, der zu einer deutlich spürbaren Erwärmung in der Arktis führt und damit zum Klimawandel beiträgt.
Der Plan, die dritte Stufe der Umweltzone frühestens 2013 einzuführen, sei vor diesem Hintergrund nicht genug. Über eine schnellere Verschärfung und eine Ausweitung der Umweltzone müsse sich die Stadt Augsburg Gedanken machen. Es sei nicht konsequent, dass die Hauptverkehrsachsen, welche die Umweltzone begrenzen, nicht in diese einbezogen würden. Untersuchungen hätten gezeigt, dass eine möglichst große Umweltzone, die als Einfahrbedingung die grüne Plakette voraussetze, deutliche Effekte für die Verbesserung der Luftqualität habe.
Dr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsberater, erläuterte dies an Zahlen aus Berlin. Dort seien seit der Einführung der dritten Stufe der Umweltzone, mit Zufahrt nur für grüne Plaketten zum 01.01.2010, bereits 58 Prozent weniger Dieselrußpartikel gegenüber dem Trend ohne Umweltzone und 40 Prozent weniger gegenüber der 1.Stufe, mit Fahrerlaubnis auch für gelbe und rote Plaketten, gemessen worden.

 „Eine möglichst große Umweltzone hat einen doppelten Effekt“
, weiß Friedrich. “Durch die Verminderung von Dieselrußemissionen hilft sie, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und das Klima zu schonen.“ Er forderte deshalb in Augsburg, wie in Berlin, Leipzig und Hannover, die Umstellung der Anforderung für die Umweltzonen auf die grüne Plakette.
Thomas Frey, Regionalreferent Schwaben des Bund Naturschutz in Bayern, fordert eine Verbesserung der Angebote des Öffentlichen Verkehrs. Dass die drittgrößte Stadt Bayerns kein funktionierendes Stadt-Umland-Konzept für die S-Bahn hat, sei nicht zu verstehen. „Wenn Augsburg die Luft für seine Bürger wirklich verbessern will, ist die Schaffung eines als solches erkennbaren S-Bahn Netzes mit engerer Taktung unumgänglich. Auch die Reaktivierung stillgelegter Strecken und die Schaffung zusätzlicher Haltestellen muss ernsthaft diskutiert werden.“ Wenn die Bewohner des Umlandes anstatt des Autos künftig die Bahn nutzten, wäre eine Hauptquelle des Stadtverkehrs vermieden.
Auf einen weiteren Emittenten von Dieselruß in Augsburg geht Barbara Göppel, Projektmanagerin der Deutschen Umwelthilfe, ein. Auch die in der Augsburger Innenstadt eingesetzten Baumaschinen seien ein nicht zu unterschätzendes Problem. „Augsburg braucht eine verbindliche Filterpflicht zum Einsatz von Baumaschinen und –fahrzeugen, wie sie andere Städte bereits beschlossen haben. Denn Baumaschinen sind für 30% der Feinstaubemissionen verantwortlich.“ Durch eine Filterpflicht könne die Luft in der Innenstadt deutlich verbessert werden, da Baumaschinen oft unter hoher Belastung und den ganzen Tag genutzt würden. Sollte Augsburg in nächster Zeit keine Maßnahmen zu Luftverbesserung ergreifen, seien auch rechtliche Schritte möglich. „Wir unterstützen alle betroffenen Bürger, die mit juristischen Schritten ihr Recht auf saubere Luft durchsetzen wollen.“, so Göppel abschließend.

Ansprechpartner:

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte,
axel.friedrich.berlin@googlemail.com, Tel. 0152/29483857

Thomas Frey, Regionalreferent Schwaben BN Bayern,
thomas.frey@bund-naturschutz.de, Tel. 0160-95501313

Barbara Göppel, Projektmanagerin Deutsche Umwelthilfe,
goeppel@duh.de, Tel. 030 2400867 74, Mobil: 0170/7686923

Die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ wird getragen von den deutschen Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, Naturschutzbund NABU, Verkehrsclub Deutschland VCD und Deutsche Umwelthilfe DUH. Ziel der Kampagne ist es, die Klimawirkung von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur Rußminderung einzufordern.  www.russfrei-fuers-klima.de