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Zwei der deutschlandweit dusseligsten Straßenbauprojekte kommen aus Bayern

Der BUND Naturschutz fordert das Streichen von verkehrspolitischen Todsünden in Bayern

26.02.2013

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute eine Dokumentation mit dem Titel „Das dusselige Dutzend“ mit den zwölf unsinnigsten Straßenbauvorhaben aus ganz Deutschland vorgelegt. Alle zwölf sind überteuert, überdimensioniert, beseitigten keinerlei Engpässe, bewirkten aber massive Schäden an der Natur. Zu diesen zwölf Projekten gehören in Bayern die „Main-Spessart-Autobahn“,B26n, Westtangente Würzburg sowie die B388n, Nordtangente Passau.

Die in der BUND-Dokumentation „ausgezeichneten“ Planungen B26n und B388n hält der BUND Naturschutz für besonders unsinnig, weil sie ohne verkehrliche Notwendigkeit mit Millionen Steuergeldern die Zerstörung von wertvollen Heimatlandschaften bedeuten würden.

BUND Naturschutz Landesbeauftragter Richard Mergner: „Seit vielen Jahren wird die Nordtangente Passau von der Staatsregierung und vom Passauer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Dr. Andreas Scheuer vorangetrieben. Die Befürworter haben sich bisher davor gescheut, Alternativen zu prüfen wie der Teufel vor dem Weihwasser und halten beharrlich an ihrer fachlich nicht zu rechtfertigenden Planung fest“. „Wir werden uns mit allen legalen Mitteln schützend vor das Naturkleinod Ilztal stellen“, so BN-Kreisvorsitzender Karl Haberzettl.

Die „Main-Spessart-Autobahn“, B26n in Unterfranken soll auf fast 50 Kilometern Länge mindestens dreispurig durch wertvolle Biotope, Waldflächen und Wasserschutzgebiete gebaut werden. Städtebauliche Gutachter haben amtlich festgestellt, dass durch den Neubau das vorgegebene Ziel, die Stadt Würzburg von Durchgangsverkehr zu entlasten, verfehlt wird. Trotzdem hält das Bayerische Innenministerium weiter hartnäckig an der mindestens 500 Millionen Euro teuren Fehlplanung fest und will sie auch für den Bundesverkehrswegeplan 2015 anmelden. „Wir fordern Staatsminister Joachim Herrmann auf, die B26n von der bayerischen BVWP-Wunschliste zu streichen, damit dieses Damoklesschwert nicht länger über der Region hängt“, so BN-Kreisvorsitzender Erwin Scheiner.

Die Anmeldungen für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015 sind bereits angelaufen. Der BN fordert, dass alle bis 2015 nicht im  Bau befindlichen Projekte erneut auf Bedarf und Dringlichkeit überprüft werden. Absoluten Vorrang sollen Erhaltungsinvestitionen haben. Diese müssen bundesweit um rund eine Milliarde Euro pro Jahr erhöht werden.

„Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, sich von diesen Fehlplanungen zu verabschieden und der Erhaltung der bestehenden Straßen und der Sanierung der Brücken die absolute Priorität zu geben. Vorrang müssen umweltverträgliche Verkehrsträger bekommen. In den Agglomerationen und Städten helfen nur integrierte Verkehrsentwicklungsplanungen statt immer weiter auf Straßenbau zu setzen“ so Richard Mergner. Außerdem müsse Bürgerbeteiligung früh erfolgen und dürfe kein Projekt angemeldet werden, bei dem nicht Alternativen öffentlich diskutiert wurden.

 

Link zur bundesweiten Pressemitteilung: http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/

Link zum BUND-Portal Verkehrsinfrastruktur mit weiteren Informationen zum „Dusseligen Dutzend“:http://www.mobil-statt-verplant.de/verplant_auf_einen_blick/http://www.mobil-statt-verplant.de/verplant

 

Für Rückfragen:
Richard Mergner, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz
Tel. 09 11/81878-25, richard.mergner@bund-naturschutz.de