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Bayerische Wiesenmeisterschaft – bunt statt Einheitsgrün!

Blumenwiesen sind voller Leben und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar. Wo es sie gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste wohl. Leider findet man bunte, standorttypische Wiesen immer seltener. Gemeinsam mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft richtet der BUND Naturschutz deshalb jährlich eine Wiesenmeisterschaft aus.

Bei der bayerischen Wiesenmeisterschaft werden die schönsten artenreichen und zugleich landwirtschaftlich genutzten Wiesen gesucht. Für die besten Flächen gibt es wertvolle Preise.


Wo? Die Wiesenmeisterschaft findet jedes Jahr in einer anderen Region Bayerns statt.

Wann? Sie wird jährlich Anfang Februar auf dieser Seite, in der lokalen Presse und der Fachpresse ausgeschrieben. Anmeldungen sind dann bis April unter www.LfL.bayern.de/Wiesenmeisterschaft möglich.

Wer? Teilnehmen können alle Landwirt*innen, die eine schöne und artenreiche Wiese bewirtschaften und landwirtschaftlich nutzen.

Wie? Eine Jury begutachtet und bewertet die Wiesen der teilnehmenden Landwirt*innen nach einem Punktesystem. Die Gewinner*innen erhalten eine Auszeichnung und einen attraktiven Sachgewinn.


Mit dem Wettbewerb wollen der BUND Naturschutz und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ein Zeichen setzen. Die Initiative soll die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Erhaltung der Kulturlandschaft bewusst machen. Es soll aber auch gezeigt werden, dass nur eine standortangepasste Nutzung artenreiche Wiesen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere bewahren kann. Es handelt es sich also um keinen „Mähwettkampf“, sondern um einen Wettbewerb der Bewirtschafter, die den Aufwuchs artenreicher Wiesen und Weiden sinnvoll nutzen und gleichzeitig wichtige Leistungen für die Allgemeinheit erbringen.

Eine bunte Blumenwiese

Wiesenmeisterschaft 2024

Die Wiesenmeisterschaft fand 2024 im Landkreis Ostallgäu statt. Bewerben konnten sich landwirtschaftliche Betriebe (Haupt-, Zu-, Nebenerwerb), die artenreiches Grünland bewirtschaften. Die Wiese oder Weide sollte blüten- und artenreich und mindestens 0,5 Hektar groß sein. Der Aufwuchs soll im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden. 28 Landwirt*innen nahmen am Wettbewerb teil. Weiter

Wiesen und Weiden gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für die Vielfalt an Pflanzen und Pflanzengesellschaften und der von ihr abhängigen Insekten- und Vogelwelt in Bayern. Grünlandschutz kann auf Dauer nur mit der Landwirtschaft, mithilfe von ausreichend dotierten Förderprogrammen und dem Prinzip “Schützen durch Nützen“ gelingen. Der BUND Naturschutz und die Landesanstalt für Landwirtschaft würdigen mit dem Projekt Wiesenmeisterschaft, das seit 2009 gemeinsam umgesetzt wird, die Leistungen bayerischer Bäuerinnen und Bauern, die sich engagiert für die Erhaltung von artenreichem Grünland einsetzen.

Mit der Wiesenmeisterschaft setzen wir ein Zeichen für echte Nachhaltigkeit und eine neue Partnerschaft von Naturschutz und Landwirtschaft. Über die Erfahrungen und Ergebnisse aus zehn Jahren Wiesenmeisterschaft haben wir eine Dokumentation veröffentlicht und außerdem unter dem Titel "Paradiese vor unserer Tür – Artenreiche Wiesen und Weiden" eine Ausstellung mit 11 Rollups erstellt, die auch ausgeliehen werden kann.

2018 hat sogar der Bayerische Rundfunk den bunt blühenden Wiesen in Bayern eine Sendung in der Reihe "Unter unserem Himmel" gewidmet – mit wunderschönen Bildern und Interviews mit unseren bayerischen Wiesenmeistern und -meisterinnen der vergangenen Jahre.

Die Wiesenmeisterschaft wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale.

Die Wiesenmeisterschaften der letzten Jahre

Die Wiesenmeisterschaft findet seit 2009 jährlich in einem anderen Naturraum Bayerns statt. Hier eine Dokumentation der Gebiete und jeweiligen Sieger*innen.

Stellvertretend für alle Wiesen, mit denen Landwirte an der Wiesenmeisterschaft 2024 teilgenommen haben, stellen wir Ihnen hier die fünf schönsten vor.

Den 1. Platz erzielte Familie Babel aus Pfronten. Die junge Landwirtsfamilie betreibt Milchviehhaltung im Nebenerwerb. Der 28 Hektar große Bio-Betrieb, bewirtschaftet ausschließlich Grünland. Die als Siegerwiese prämierte, rund 2,2 Hektar große Bergwiese „Hößles Geschön“ der Familie Babel überzeugte die Jury vor allem durch die große Artenvielfalt mit über 60 verschiedenen Blütenpflanzen. Die Erstplatzierten erhielten einen Preis im Wert von 1.000 Euro, der vom Landratsamt Ostallgäu gespendet wurde.

Der 2. Platz ging an Axel und Maria Schneider aus Pfronten. Ihr Milchviehbetrieb wird bereits seit 2008 nach den Richtlinien von Bioland bewirtschaftet. Insgesamt werden 58 Hektar Grünland bewirtschaftet. Die ausgezeichnete, ungefähr 1,8 Hektar große Wiese „Lus“ wird nur einmal jährlich nach dem 1. Juli mit viel Handarbeit gemäht und besticht durch das reiche Blütenangebot. Als Preis für den 2. Platz gab es für Herrn und Frau Schneider einen Gutschein im Wert von 500 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.

Max und Andrea Gschmeißner aus Trauchgau kamen auf den 3. Platz. Sie führen im Vollerwerb einen 79 Hektar großen Milchviehbetrieb nach den Richtlinien von Bioland. Ihre Siegerwiese „Gaisaubichl“ (1,3 ha) wird seit weit über 30 Jahren von der Familie mit Sachkenntnis und Behutsamkeit bewirtschaftet. Die Steillagen der Buckelwiese nahe des Trauchgauer Höhenweges werden erst Anfang August mit dem Motormäher gemäht. Beim Heurechen packen dann alle mit an. Die schonende Mahd erhält den außergewöhnlichen Artenreichtum und liefert wertvolles Kräuterheu, das separat als „Hofapotheke“ gelagert wird. Familie Gschmeißner erhält einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.

Den 4. Platz der Wiesenmeisterschaft 2024 teilen sich Manfred Dorn aus Obergünzburg und Michael Samenfink und Sarah Sagemann aus Oberthingau. Beide Betriebe produzieren mit Mutterkuhhaltung hochwertiges Rindfleisch, das direkt vermarktet wird. Gefallen hat die 1,1 Hektar große Weide „Eschenloh“ von Manfred Dorn vor allem durch das gut austarierte Weide-Management, das für insektenfreundliche offene Bodenstellen mit Thymian und Hornkraut sorgt, ohne dass es zu größeren Trittschäden kommt (Vertragsnaturschutz „extensive Beweidung“).

Die artenreiche Feuchtwiese „Linderspitz“ mähen Michael Samenfink und Sarah Sagemann nicht vor dem 1. Juli, im Herbst ist ein zweiter Schnitt möglich. Die 3,3 Hektar große Wiese umfasst mehrere Teilflächen, die durch Wege und Gräben gegliedert sind. Die Lage ist inmitten eines weitläufigen Waldgebietes am Nordrand des Kempter Waldes. Kennzeichnende Arten sind Wiesen-Knöterich, Mädesüß, Bach-Nelkenwurz, Kuckuckslichtnelke, Großer Wiesenkopf, Trollblume, Wiesen-Platterbse, Hornklee, Bach-Kratzdistel, Geflecktes Knabenkraut sowie weitere Arten typischer Talfeuchtwiesen.Die beiden Viertplatzierten erhielten jeweils einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro.

Alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft erhielten ebenfalls Anerkennungspreise, Urkunden und eine Liste der Pflanzenarten, die auf ihrer Wiese erfasst wurden.

2023 fand die Wiesenmeisterschaft in Zusammenarbeit mit den Öko-Modellregionen Amberg-Sulzbach und Amberg Stadt sowie Neumarkt i.d. Opf. statt. 33 landwirtschaftliche Betriebe, die eine artenreiche Wiese oder Weide bewirtschaften, haben am Wettbewerb teilgenommen. Den ersten Preis, einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 500 Euro, erhielten Norbert und Cornelia Uebler aus Riglashof in der Gemeinde Hirschbach.

Die prämierte, rund acht Hektar große Weide „Steingrube“ der Familie Uebler überzeugte die Jury vor allem durch ihre außergewöhnliche Strukturvielfalt. Die preisgekrönte Wiese in einer Terrassenlandschaft mit Mauern, Hecken und alten Obstbäumen wird mit Pinzgauer Rindern beweidet. Zu den mehr als 50 auf der Fläche gefundenen Blütenpflanzen zählen Margerite, Mittlerer Wegerich, Witwenblume, Wiesen-Salbei und mehrere Kleearten (z.B. Fadenklee).

2022 fand die Wiesenmeisterschaft in Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion und dem Landschaftspflegeverband Traunstein im Gebiet der Öko-Modellregion Waginger See  – Rupertiwinkel statt. 23 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Gewonnen haben Matthias und Rosemarie Winkler aus Ollerding, Gemeinde Tittmoning. Ihre knapp einen Hektar große, zwischen Salling und Ollerding gelegene Glatthaferwiese „Etz“ überzeugte die Jury durch ihren großen Artenreichtum und die fließenden Übergänge ins angrenzende Wäldchen. Kennzeichnende Arten der einschürigen Wiese sind Heilziest, Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Pippau, Rauer Löwenzahn, Herbst-Löwenzahn, Hornklee und Vogel-Wicke. An der sonnseitigen Terrassenkante wachsen Großer Ehrenpreis und Roß-Lauch, in der Quellflur des Grenzbachs kommt die Bach-Nelkenwurz vor.

2021 fand die Wiesenmeisterschaft in Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion Mühldorfer Land im Landkreis Mühldorf statt. 27 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Gewonnen hat Georg Kurz aus Hungeröd bei Neumarkt-Sankt Veit. Seine vier Hektar große Siegerwiese „Gareis“ liegt von drei Seiten eingeschlossen im Wolfsbergwald südöstlich von Neumarkt-Sankt Veit. Im Frühsommer gleicht sie einem bunten Teppich aus Wiesenblumen, darunter Wiesen-Glockenblume, Wiesenflockenblume, Wiesen-Margerite, Gewöhnliche Braunelle, Knolliger Hahnenfuß, Großer Wiesenknopf und Wiesenbocksbart. Charakterisch für das Tertiäre Hügelland sind Quellaustritte, wo wasserführende Schichten angeschnitten werden und zu lokalen Vernässungen führen. Mit der Trollblume kommt eine hier recht selten gewordene Feuchtwiesenart vor, die im Frühsommer für einen attraktiven gelben Blühaspekt sorgt. Zusätzlich aufgewertet wird die artenreiche Glatthaferwiese durch schön ausgeprägte Waldsäume.

2018 fand die Wiesenmeisterschaft im Donau-Isar-Hügelland statt. 25 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen. Den ersten Preis, einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 500 Euro, erhielt Andreas Strasser aus Stützenbruck bei Geisenhausen (Landkreis Landshut).

Die zweischürige Siegerwiese grenzt an ein Waldstück und ist aufgrund der umsichtigen Bewirtschaftung im Laufe der Zeit immer artenreicher geworden. Durch den späten Schnittzeitpunkt (Vertragsnaturschutzprogramm 15. Juni) können die Blumen aussamen und sich vermehren. Die Artenausstattung umfasst Frische- und Feuchtezeiger wie Wiesenschaumkraut und Großer Wiesenknopf, viele typische Wiesenarten (z.B. Flockenblume, Margerite und Hornklee) bis hin zum bei den Insekten begehrten Heil-Ziest und dem Knöllchensteinbrech als typischen Extensivierungszeiger.

2017 fand die Wiesenmeisterschaft in Stadt und Landkreis Miesbach und München statt. 31 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis, einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 500 Euro, erhielt Johann Oberhauser aus Langwied, Stadt München, der zusammen mit seiner Frau Kirsten die Siegerwiese bewirtschaftet. Es handelt sich dabei um eine Teilfläche (ca. 8 ha) der „Langwieder Heide“, die seit 1987 nicht mehr gedüngt wurde und derzeit im Kulturlandschaftsprogramm „artenreiches Grünland“ gemeldet ist. Gemäht wird meistens Anfang Juli, im Herbst zieht ein Wanderschäfer über die Heide. Die Siegerwiese ist artenreiches Extensivgrünland, Teilflächen sind Salbei-Glatthaferwiesen mit typischen Kennarten (z.B. Flockenblume, Margerite, Wiesen-Salbei, Hornklee, Wiesen-Glockenblume u.v.a.).

2016 fand die Wiesenmeisterschaft im westlichen Mittelfranken statt. 122 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielten der Schafhalter Roland Merz aus Diederstetten, Landkreis Ansbach für seine artenreiche Hangwiese sowie die Landwirtsfamilie Strauß aus Schillingsfürst, ebenfalls im Landkreis Ansbach für ihre struktur- und artenreiche Feuchtwiese.

Die ausgezeichnete Wiese von Roland Merz, „Wolfsbühlwiese“, ist 1,7 Hektar groß und zeichnet sich durch sehr wechselnde Bodenverhältnisse aus, die einen besonderen Artenreichtum bedingen. Viele Kennarten extensiver Grünlandbestände, wie etwa Flockenblume, Wiesen-Glockenblume, Margerite, Knöllchen-Steinbrech, Kuckuckslichtnelke und verschiedene Kleearten bieten auch Lebensraum für zahlreiche Schmetterlinge.

Die Siegerwiese der beiden Brüder Gerhard und Dieter Strauß eine sehr feuchte „Streuwiese“ am Ölmühlgraben nahe der Wörnitzquelle ist einen knappen Hektar groß. Die Wiese ist im Vertragsnaturschutzprogramm gemeldet und hat mit dem 1. August einen sehr späten Schnittzeitpunkt als Auflage. Auf der sehr strukturreichen Nasswiese mit Schilf kommen größere Bestände von Trollblume, Sumpfdotterblume und Schwarzer Teufelskralle vor, die in der Region leider zur Seltenheit geworden sind. Die schwierige Bewirtschaftung der Wiese mit ihren Nassstellen erfordert großes landwirtschaftliches Geschick. Die ganze Familie kümmert sich um dieses Kleinod.

2015 fand die Wiesenmeisterschaft im Spessart und im Odenwald statt. 43 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis, einen Gutschein im Wert von 500 Euro für einen Aufenthalt im Bio Hotel, erhielten Kerstin und Werner Müller aus Partenstein im Landkreis Main-Spessart. Die Mutterschafhalter (Merino-Landschafe, Heidschnucken, Suffolk) überzeugten die Jury mit der „Weickertswiese“ bei Rechtenbach, einer wichtigen Teilfläche im kooperativen Naturschutzkonzept „Weickertswiese“. Hierbei handelt es sich um die höchstgelegene Rodungsinsel im ganzen Spessart mit noch großflächigen Mager- und Feuchtwiesen. Unter den zahlreichen überregional bedeutsamen Arten auf der 0,5 Hektar großen Fläche der Müllers sind Vorkommen verschiedener Orchideen, der Arnika und der als „Orber Wicke“ bekannten Heidewicke (Vicia orobus) hervorzuheben, von der deutschlandweit nur noch drei Wuchsorte existieren. Zum Schutz der seltenen Kostbarkeiten darf die Wiese nicht gedüngt werden, außerdem darf die Mahd oder Beweidung erst nach der Samenreife in der ersten Augusthälfte erfolgen. Neben der schonenden, passgenauen Weideführung zählte auch die landschaftstypische Ausstattung (Hecken und Einzelbäume auf alten Steinwällen, welche die Grundstücksgrenze bilden) zu den Pluspunkten.

2014 fand die Wiesenmeisterschaft im Oberpfälzer Wald und im Hügelland stat. 58 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielt Josef Schmidt aus Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth. Die prämierte, etwa 1,5 Hektar große Mähweide mit landschaftsprägenden Baumgruppen ist Kern eines der anspruchvollsten Naturschutzprojekte im südlichen Steinwald. Ziel ist es, die gewachsene, submontane Kulturlandschaft durch naturschutzgerechte Bewirtschaftung zu erhalten. Josef Schmidt ist, wie er selbst gern betont, "leidenschaftlicher Naturschützer und Landwirt". Im Spagat zwischen brachfallenden Wiesen in seiner Heimat und dem ungebrochenen Trend zur Intensivierung will er beweisen, dass es zukunftsfähige Alternativen gibt. Das umfassende Betriebskonzept und die große Arten- und Lebensraumvielfalt der Grenzmühle überzeugten auch die Jury des diesjährigen Wettbewerbs. Zu den typischen Arten der selten gewordenen mageren Bergwiesen und Borstgrasrasen zählen Heide- und Pechnelke, Echter Ehrenpreis und Blutwurz, Mausohr- Habichtskraut und Rundblättrige Glockenblume.

2013 fand die Wiesenmeisterschaft im Pfaffenwinkel und im Tölzer Land statt. 31 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis, einen Gutschein im Wert von 500 Euro für einen Aufenthalt im Biohotel, erhielten Christine und Norbert Grenzebach. Die prämierte Mähweide am „Küchenbühl“ ist ein kleines Juwel. Mit über 50 verschiedenen Kräutern und Leguminosen profitiert die 0,5 Hektar große Salbei-Glattwiese von ihrer Hanglage auf dem Weßlinger Endmoränenrücken. Doch ohne das Geschick ihrer Besitzer hätte sich die Blütenfülle wohl kaum so erhalten. Auf das Geld aus dem Vertragsnaturschutzprogramm verzichtet Grenzebach aus freien Stücken; beim Schnittzeitpunkt setzt der erfahrene Landwirt ganz auf sein Fingerspitzengefühl. Gedüngt wird nur mit dem Mist, den die Tiere auf der Weide hinterlassen.

2012 fand die Wiesenmeisterschaft im Frankenwald statt. 32 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielt Jürgen Schülein aus Teuschnitz im Landkreis Kronach. Seine prämierte „Froschwiese“ trägt ihren Namen zu Recht. Die 2,3 Hektar große Fläche liegt in der weitläufigen Teuschnitz-Aue, die zweifellos zu den bayerischen Hotspots in Sachen Artenvielfalt zählt.  Charakteristisch für die Hochlagenfeuchtwiesen des Frankenwaldes ist der Wald-Storchschnabel, der im Mai und Juni mit seinen großen rot- bis blauvioletten Blüten einen unübersehbaren Farbakzent setzt. Der Bärwurz verströmt dazu seinen würzigen Duft. Die einschürige Wiese ist im Vertragsnaturschutzprogramm und darf erst ab 1. Juli gemäht werden. Mit der nachhaltigen Grünlandnutzung leistet Jürgen Schülein einen maßgeblichen Beitrag zur Erhaltung wertvoller, naturraumtypischer Lebensräume.

2011 fand die Wiesenmeisterschaft im Schwäbischen Hügelland – zwischen Donau, Lech und Iller statt. 38 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielt Franz Goßner aus Günzburg im Landkreis Günzburg. Die prämierte Goßner-Wiese „Großes Lindeck“ ist ein wichtiger Mosaikstein im Grünlandverbund Schwäbisches Donautal zwischen Neu-Ulm und Donauwörth. Landwirtschaftsverwaltung, Naturschutzbehörden und Verbände bemühen sich hier seit Jahren, die galoppierenden Grünlandverluste zu stoppen und die ökologische Vielfalt wenigstens ansatzweise wiederherzustellen. Franz Goßner, Besitzer der sechs Hektar großen Wiese, leistet für diese Ziele einen mehr als respektablen Beitrag. Aus dem artenreichen Bestand wurde bereits Mähgut für Biotopneuanlagen gewonnen.

2010 fand die Wiesenmeisterschaft in der Region Oberfränkischer Jura/Fränkische Schweiz statt. 40 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielten Norbert und Hildegard Braun aus Litzendorf-Tiefenellern (Landkreis Bamberg). Die etwa zwei Hektar große Siegerwiese ist eine Glatthaferwiese mit dem alten Flurnamen „Grenzacker“. Sie überzeugte mit ihrer Farbenpracht und dem vielfältigen Bestand, der mehr als 40 verschiedene Kräuter und Leguminosen (Schmetterlingsblütler) umfasst. Mit den Jahreszeiten wechselt die Wiese ihr Kleid und zeigt immer neue Blühaspekte. Zu den Raritäten zählen Knöllchen-Steinbrech, Silge und Wachtelweizen.

Als der Nebenerwerbslandwirt die Wiese von der Gemeinde anpachtete, musste er sie erst mühsam entbuschen, bevor er sie als Heuwiese für seine Mutterkühe nutzen konnte. Vom landschaftspflegerischen Engagement zeugen die liebevoll gepflegten Hecken auf alten Terrassen und schön ausgebildete Krautsäume am Waldrand.

2009 fand die Wiesenmeisterschaft im Bayerischen Wald statt. 33 landwirtschaftliche Betriebe haben am Wettbewerb teilgenommen.

Den ersten Preis erhielt Martin Oberneder für eine ausgewogene Kombination aus nachhaltiger Wiesennutzung und sorgsamem Umgang mit der Bodenfruchtbarkeit. "Eine Superheu für die Zufütterung" schwärmt auch Vater Max Oberneder über die artenreiche Mähwiese, die den 1. Platz belegt hat.

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