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Haus und Wohnung dämmen – Türen und Fenster isolieren

Sowohl beim Neubau also auch bei der Sanierung gilt: je besser die Dämmung, desto besser der Klimaschutz. Fast die Hälfte der in Deutschland eingesetzten Energie wird für Gebäude aufgewendet – hier lohnt es sich also besonders beim Energiesparen anzusetzen: Schon wer Türen und Fenster (nachträglich) isoliert, vermeidet unnötig hohe Kosten.

Schon kleine Maßnahmen können viel bewirken: Das nachträgliche Abdichten von Tür- und Fensterrahmen verhindert, dass Wärme nach außen entweicht. Herrschen in verschiedenen Zimmern einer Wohnung oder eines Hauses unterschiedliche Temperaturen kann auch eine einfache Decke dabei helfen störenden Luftzug zu vermeiden. Selbst ungedämmte Rolllädenkästen lassen sich nachrüsten, sofern genug Platz für das Dämmmaterial im Kasten vorhanden ist.

Weitsichtige Bauherren bauen inzwischen hingegen sogenannte Passiv- oder Aktivhäuser. Da warme Luft nach oben steigt, zählt die Dämmung der oberen Geschosse zu den rentabelsten Wärmeschutzmaßnahmen. Dafür stehen Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung.


Naturdämmstoffe im Überblick

Auf dem Markt sind Holzfasern die unbestrittene Nummer eins unter den natürlichen Dämmstoffen. Nach der Zerfaserung von Schwach- und Resthölzern werden diese zu Platten verpresst. Durch die große Bandbreite an Holzfaserdämmplatten ist ihr Einsatz sehr vielseitig. So können diese neben dem Wärmeschutz auch als Schallschutz- und Akustikplatten eingesetzt werden. Zu beachten ist allerdings, dass bei der Herstellung der Platten viel Energie für das Zusammenpressen des Rohstoffs aufgebracht werden muss. Anders verhält sich bei Schütt- oder Stopfdämmungen, zum Beispiel beim Dämmstoff Zellulose, der aus zerfasertem Altpapier hergestellt wird. Hauptsächlich wird dieser für die nachträgliche Dämmung von Hohlräumen eingesetzt.  

Sollen feuchtempfindliche Bereiche gedämmt werden, bietet der Markt ein großes Sortiment an mineralischen Dämmstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Einsatzgebieten an.

Die Rohstoffe Hanf und Flachs eignen sich ebenfalls sehr gut zur Dämmung. Eine Hanfdämmung ist beispielsweise gut hautverträglich und lässt sich staubarm im Innenraum verarbeiten. Auch Dämmplatten aus Flachs sind angenehm zu verarbeiten und besitzen zudem feuchteregulierende Eigenschaften.

Das aus der Landwirtschaft anfallende Abfallprodukt Stroh kann mittlerweile als nachhaltiger und kostengünstiger Dämmstoff genutzt werden, da es durch direktes Verputzen mit Lehm als "schwer entflammbar" klassifiziert wurde. Auch Schilfrohr hat sich als Putzträger im Innenbereich bewährt, gerade im Bereich Fachwerksanierung. Stroh und Schilf sind besonders feuchtigkeitsresistent und atmungsaktiv.

Schafwolle wird durch seine Eigenschaft Schadstoffe zu binden gern bei der Sanierung von Altbauten verwendet. Das Nebenprodukt der Schaffleischproduktion kann sowohl als Hitzeschutz, aber auch als Ummantelung von Wasserrohren oder zur Trittschalldämmung eingesetzt werden.

Für die Wanddämmung im Innenraum hat sich der Rohstoff Kork etabliert, da er so gut wie keine Feuchtigkeit aufnimmt.

Unterstützung vom Staat

  • Förderprogramme und aktuelle Zinsbedingungen für Gebäudesanierungen finden Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
  • Förderanträge müssen vor Auftragsvergabe mit ausführlichen Gutachten eines Energieberaters über die jeweilige Hausbank gestellt werden.

Damit Bauwillige möglichst unbürokratisch an die richtigen Adressen der Energieberater (und damit auch an die Fördertöpfe) kommen, hat die Oberste Baubehörde mit BUND Naturschutz und Energieagenturen in allen bayerischen Landkreisen eine Anlaufstelle geschaffen. Dort können von unabhängiger Stelle die entsprechenden Adressen abgefragt werden. Für jeden Landkreis liegt eine einschlägige Liste vor.

Tipps der BN-Energielotsin