- Home ›
- Themen ›
- Ökologisch leben ›
- Verkehr und Reisen ›
- Elektrofahrräder
Elektrofahrräder
Gefälle und Rückenwind auf Abruf – ein Radlertraum scheint wahr geworden: Aber richtig öko sind Elektrofahrräder nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Es gibt zwei Grundtypen elektrisch aufgerüsteter Fahrräder: die flotten E-Bikes mit "Gasgriff" und Geschwindigkeiten bis 45 km/h. Sie gelten aber als Mofas und erfordern Kennzeichen und Führerschein. Pedelecs dagegen bieten lediglich Tretkraftverstärkung und gehen als normale Fahrräder durch, sofern der Zusatzschub bei 25 km/h endet.
Praxistauglichkeit und Ökobilanz hängen bei beiden Typen stark vom Akku ab. Wegen der hohen Energiedichte kommen meist Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Doch nach wenigen hundert Ladezyklen, im Alltagsbetrieb also nach ein bis zwei Jahren, muss Ersatz her. Das belastet nicht nur das Budget mit rund drei Cent pro Kilometer, sondern auch das Klima: Die Herstellung des Akkus schlägt mit etwa so viel Kohlendioxid zu Buche wie 500 bis 1000 Kilometer Autofahren. Umso sorgfältiger sollte man den Energiespeicher behandeln und Herstellerangaben beachten. Bestehen Sie beim Kauf auf eine garantierte Mindestlebensdauer von zwei Jahren oder mindestens 500 Ladezyklen.
Technikprobleme bei Elektrofahrrädern vermeiden
Da der Markt relativ jung ist, sind Reklamationen häufig, selbst im hochpreisigen Segment. Da hilft nur eins: Tests lesen, vergleichen und – für den Ernstfall – das Rad bei einem erfahrenen Händler möglichst in der Nähe kaufen, damit Reparaturen schnell abgewickelt werden können. Besonders wichtig ist ausgiebiges Probefahren. Der erste Wow-Effekt überdeckt sehr leicht die großen auch sicherheitsrelevanten Unterschiede. Manche Motoren neigen etwa zum Nachlaufen – was bei plötzlich auf Rot umschaltenden Ampeln ebenso gefährlich werden kann wie unterdimensionierte Bremsen. Sowohl Vor- als auch Nachteile hat die "Rekuperation": Die Rückgewinnung von Bremsenergie ist nur bei Nabenmotoren möglich, nicht aber beim fahrtechnisch weit günstiger liegenden Motor am Tretlager. Von Bausätzen zum Nachrüsten normaler Fahrräder ist eher abzuraten: Bremsen und Rahmen könnten durch die höhere Belastung überfordert werden.
Die Ökobilanz von Elektrofahrrädern
Nach zehn oder zwanzig flotten Kilometern erfrischt am Arbeitsplatz ankommen – das hat schon was. Ebenso wie ein entspannter Kindertransport oder eine lockere Einkaufsrunde mit Fahrradanhänger. Umweltfreundlich wird der Spaß aber erst, wenn er tatsächlich Autofahrten oder gar den Autokauf selbst überflüssig macht. Wer Pedelecs und Co als Bequem-Ersatz fürs Normalrad nutzt oder nur als zusätzliches "Genussrad", schadet der Umwelt und seiner körperlichen Fitness eher.
Zudem sollte man den zuweilen heiklen Geräten mit einer gewissen technikaffinen Neugier und Sorgfalt gegenübertreten. Wer schon bisher streikende Rücklichter als Schicksal hinnimmt, sollte eher die Hände davon lassen. Sonst wird aus dem E-Rad schnell ein Stehrad – mit garantiert negativer Öko-Bilanz.
Das haben Sie von den E-Bikes
Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land können Elektrofahrräder ein idealer Begleiter im Alltag sein: In Hinblick auf die Fahrtkosten sind sie kaum zu schlagen, gerade in zugeparkten Städten kann man sich die nervenaufreibende Suche nach einem Autostellplatz ersparen, kommt auf Kurzstrecken schneller ans Ziel, man macht keinen Lärm, stößt keinen Feinstaub oder Kohlenstoffdioxid aus, ist an der frischen Luft und hält sich ganz nebenbei fit und gesund, das spricht doch für sich...
Zehn Tipps zum Elektro-Radeln
- Kaufen Sie Ihr E-Bike nur beim Fachhändler.
- Dynamischer Antrieb: Der Motor sollte durch die Pedalkraft gesteuert werden können.
- Manche Pedelecs eignen sich nicht für stärkere Steigungen, fragen Sie deshalb vor dem Kauf nach.
- Fahrradakkus sind Gefahrgut: Achten Sie auf das BATSO-Sicherheitssiegel.
- Der Akku sollte auch getrennt vom Fahrrad geladen werden können und zum Diebstahlschutz abschließbar sein.
- Verwenden Sie zum Laden Ökostrom.
- Schützen Sie Lithium-Ionen-Akkus vor Frost und praller Sonne.
- Stellen Sie Ihr Fahrrad möglichst bei Raumtemperaturen von 10 – 15 °C unter – dies verlängert das Akkuleben.
- Entsorgen Sie ausgediente Akkus nur über den Händler.
- Und vor allem: Verwenden Sie E-Fahrräder nur als Ersatz fürs Auto.