Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Alpentransit muss klima- und menschenfreundlicher werden

BUND und BN legen Vorschläge für ein umfassendes Lösungspaket für den Alpentransit vor

21.09.2007

Umwelt- und Verkehrsexperten aus 4 Ländern kommen heute in Prien zusammen um ein Lösungspaket für den Alpentransit zu diskutieren

Die Transporte über die Alpen haben sich seit 1990 mehr als verdoppelt, dabei werden 2/3 aller Güter auf der Straße transportiert. Für die deutschen Alpenzubringerregionen sind damit große Probleme verbunden - im Rheintal hat der Schienenlärm ein unverträgliches Maß angenommen, in Bayern sind die Brennerzulaufrouten auf Straße und Schiene überlastet.

Diese Entwicklung ist insbesondere im sensiblen Alpenraum brisant. Hier wirken schon geringe Mengen von Schadstoffen intensiver als im Flachland. Auch der Klimawandel ist in den Alpen schneller und stärker sichtbar als in anderen Regionen. Das zieht Risiken wie Hochwasser und Bergrutsche nach sich. Der Güterverkehr wird davon künftig sehr viele stärker direkt betroffen sein. 

 

Heike Aghte, Verfasserin der Studie: „Zukünftig werden sich die Verkehrspolitiker  darauf einstellen müssen, dass erhebliche Mittel allein für die Sicherung von Verkehrswegen ausgegeben werden müssen. Wir brauchen deshalb in den Alpen besonders dringend eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene, die wesentlich bessere Kapazitäten hat.“

 

Die Experten auf dem Workshop fordern dafür unter anderem die konsequente Umsetzung des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention in Bayern, das Protokoll sieht vor, dass die Umweltbelastungen auf ein erträgliches Maß reduziert werden müssen.

 

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter: „Statt die Umsetzung des Verkehrsprotokolls voranzutreiben setzt die bayerische Landesregierung weiterhin auf den  Straßengüterverkehr- mit allen Belastungen die damit für die Bevölkerung einher gehen. Es geht nicht an, dass in den letzten Jahren im Inntal zahlreiche Messstationen für Luftqualität abgebaut wurden, statt neue zu installieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und zum Lärmschutz zu ergreifen.

 

Die Experten forderten ferner von der Bundespolitik ein Bekenntnis zum Lärmschutz an der Quelle sowie Bemühungen um eine Harmonisierung von fiskalischen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen, zum Beispiel ein einheitliches Nachtfahrverbot. 

 

Solche Programme sollten durch sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen zur Kapazitätserweiterung für das Schienennetz ergänzt werden.

 

Werner Reh: Verkehrsexperte des BUND: " Statt die knappen EU-Mittel in Megatunnelprojekte auf den ohnehin überlasteten Korridoren wie dem Brenner zu stecken, sollten sie in die schnelle alpenweite Umsetzung von  modernster Signaltechnik und Zugsicherung gesteckt werden. Das erspart Lokführer- und Fahrzeugwechsel an den Grenzen und macht die Schiene leistungsfähiger und schneller.“


Für Rückfragen_

 

Richard Mergner

Landesbeauftragter des Bundes Naturschutz

Verkehrspolitischer Sprecher des BUND

Bauernfeindstraße 23, 90471 Nürnberg

Tel. 0911-81878-25, Mobil: 0171-6394370

richard.mergner@bund-naturschutz.de

 

Viviane Raddatz

BUND Projekt “Nachhaltiger Güterverkehr”

BUND Verkehrsreferat, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin

Tel. 030-27586-484, viviane.raddatz@bund.net