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An Naturzone des Nationalparks Bayerischer Wald darf nicht gerüttelt werden

Am heutigen Montag tagt der Nationalparkausschuss. Der BUND Naturschutz unterstreicht dabei sein „Nein“ zu der geplanten Verkleinerung der Naturzone, um dort Borkenkäfer zu bekämpfen. Vom Nationalpark geht keine erhöhte Gefahr für umliegende Privatwälder durch den Borkenkäferbefall aus. Das bestätigt auch ein Gutachten.

22.04.2024

Die Naturzone des Nationalparks Bayerischer Wald ist das Herzstück des international anerkannten Nationalparks. Der BUND Naturschutz lehnt eine Borkenkäferbekämpfung außerhalb der Managementzone strikt ab. Im Vorfeld der heutigen Sitzung des Nationalparkausschusses unterstreicht der BN-Vorsitzende Richard Mergner: „Die Behauptung von privaten Waldbesitzern und von Staatsminister Hubert Aiwanger, vom Nationalpark Bayerischer Wald würden besondere Gefahren für den Borkenkäferbefall in den übrigen Wäldern ausgehen, ist fachlich absurd. Es sind die Auswirkungen der Klimakrise, die die Fichtenbestände in ganz Bayern dahinraffen. Sie werden vor allem dort zum riesigen Problem, wo überhöhte Wildbestände und falsche Waldbewirtschaftung den Aufbau naturgemäßer Mischwälder verhindert haben.“

Schon das Gutachten der bayerischen Landesanstalt für Wald und Forst-Wirtschaft kam vor Jahren zu dem Ergebnis, dass für den Schutz der Privatwälder vor dem Borkenkäfer das auch im Nationalparkbeirat diskutierte und in der Nationalparkverordnung niedergelegte Konzept zur Borkenkäferbekämpfung ausreichend und bis heute wirksam ist. Dieses Konzept wurde auch von den Naturschutzverbänden als Kompromiss mitgetragen und von der Nationalparkverwaltung intensiv umgesetzt. Auch die Nationalparkverwaltung hält einer Erweiterung der Managementzone aus Waldschutzgründen nicht für erforderlich.

Hintergrund ist die Ankündigung von Nationalparkleiterin Ursula Schuster, angesichts des starken Borkenkäferbefalls in Wirtschaftswäldern des Bayerischen Waldes nun im Nationalpark zwei sechs und elf Hektar große Flächen aus der Naturzone des Schutzgebiets zu nehmen und damit eine Bekämpfung des Borkenkäfers auf diesen Flächen zu ermöglichen. 

In der Naturzone gilt der Grundsatz "Natur Natur sein lassen", die Bekämpfung des Borkenkäfers und alle anderen menschlichen Eingriffe sind hier tabu, die Wälder und die Tierwelt bleiben sich in der Naturzone selbst überlassen. Im Randbereich des Nationalparks, der sogenannten Managementzone, wird der Borkenkäfer hingegen bekämpft.

Die Geschichte des ersten Nationalpark Deutschlands ist eng mit der vom BUND Naturschutz verbunden. So hat der BN schon in den 60-er Jahren entscheidend zum Entstehen des ersten deutschen Nationalparks beigetragen und sich seit seiner Gründung immer intensiv für ihn eingesetzt.

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