BN ehrt Alois Glück mit der bayerischen Naturschutzmedaille
Alois Glück, ehemaliger Abgeordneter und Präsident des Bayerischen Landtags, ist seit über 50 Jahren Mitglied im BUND Naturschutz in Bayern. Er hat sich über dieses seltene Mitgliedschaftsjubiläum hinaus zahlreiche Verdienste im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes erworben und beeinflusste seit den 1970er Jahren stark die Umweltpolitik der Bayerischen Staatsregierung. Der BN-Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger nannte diesbezüglich in seiner Laudatio beispielhaft den auch von Alois Glück auf den Weg gebrachten Beschluss des Bayerischen Landtags zum Schutz der Bergwälder von 1984: „Lange bevor wir wussten, wie massiv der Klimawandel unsere Wälder bedroht, hat Alois Glück erkannt, dass die bayerischen Bergwälder dringend saniert und konsequent geschützt werden müssen. So haben Sie den sogenannten Bergwaldbeschluss herbeigeführt, wonach es grundsätzlich keine Rodungen mehr in Bergwäldern für Freizeiteinrichtungen geben soll. Eine weitsichtige und kluge Entscheidung, ohne die die Situation im Alpenraum heute noch dramatischer wäre, als sie jetzt ist. Sie waren auch der erste bayerische Landespolitiker, der nicht nur konsequent die Schaffung eines eigenen Ausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen mit anschob, sondern 1974 bis 1988 dann auch der erste Vorsitzende dieses Gremiums wurde.“
Alois Glück ging in seiner Dankesrede auch auf die Gründung des bayerischen Umweltministeriums ein: „Auch dem BUND Naturschutz in Bayern ist es zu verdanken, dass die Zusammenhänge im Naturhaushalt, die Bedeutung der Artenvielfalt und die Erkenntnisse der Ökologie ins politische Bewusstsein gelangten. Durch den Widerstand der wachsenden Naturschutzbewegung, allen voran des Bund Naturschutz, wurde Naturschutz und Umweltschutz zunehmend auch ein Konfliktthema in der politischen Debatte. Die Politik musste darauf reagieren. Deshalb wurde 1970 in Bayern das Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen gegründet, Es war nicht nur das erste Umweltministerium in Deutschland, sondern auch das erste in Europa und weltweit.“
Beate Rutkowski, Vizevorsitzende des BN und Kreisgruppenvorsitzende aus Traunstein betonte in ihrer Begrüßung das Wirken des Preisträgers vor Ort: „Alois Glück hat auch direkt vor Ort viel bewegt. So war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Geigelstein in den Chiemgauer Alpen 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. In seiner unverwechselbaren diplomatischen Art hat er dabei zwischen den verhärteten Fronten der Befürworter und Gegner vermittelt und den Geigelstein vor diversen Bergbahnprojekten bewahrt.“
Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagte zum Abschied: „In Alois Glücks Zeit als Parlamentarier oder auch als Leiter des runden Tisches nach dem Volksbegehren Artenvielfalt haben wir vom BUND Naturschutz immer die Gewissheit gehabt: Da sitzt jemand, dem die bayerische Natur wirklich am Herzen liegt. Dafür ein besonderer Dank!“
Die Bayerische Naturschutzmedaille wird seit dem ersten Europäischem Naturschutzjahr 1970 an Persönlichkeiten und Organisationen verliehen, die sich in herausragender Weise für den Natur- und Umweltschutz verdient gemacht haben.