BN fordert Überprüfung der bayerischen Atommüll-Zwischenlager
Im Januar hatte das Bundesverwaltungsgericht dem Atommüll-Zwischenlager beim Atomkraftwerk Brunsbüttel endgültig die Genehmigung entzogen. Seitdem dürfen dort keine Castor-Behälter mehr eingelagert werden. Im ursprünglichen Genehmigungsverfahren war versäumt worden, zu prüfen, ob das Lager beispielsweise einem Terroranschlag standhalten könne.
Der BN- und BUND-Vorsitzende Hubert Weiger erklärte heute: "Es ist inakzeptabel, wenn das zuständige bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nach Aufhebung der Genehmigung für eines der Zwischenlager in Brunsbüttel nun so tut, als gäbe es an den bayerischen Standorten in Gundremmingen, Ohu und Grafenrheinfeld keinerlei Sicherheitsprobleme". "Die Ministerin muss umgehend nachweisen, dass die bayerischen Zwischenlager beispielsweise gegen Terrorattacken umfangreich geschützt sind. Aus unserer Sicht müssen an allen bayerischen Standorten neue Genehmigungen für das Zwischenlagern hoch radioaktiver Brennelemente beantragt werden, die strengeren Sicherheitskriterien genügen als bisher. Bis zur Klärung der offenen Fragen dürfen keine weiteren Castor-Behälter in diese Lager gebracht werden", sagte Weiger.
Für den BUND Naturschutz ist die Darstellung der Atomaufsicht von Bund und Ländern nicht glaubhaft, es gebe trotz dem Entzug der Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel bei den Atommüll-Lagern in Bayern keine Sicherheitsprobleme. Auch wenn das dazugehörende Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig nur die Zwischenlagerung hoch radioaktiver Brennelemente in Brunsbüttel betreffe, gingen dessen Folgen weit darüber hinaus. Da alle Zwischenlager nahezu gleichzeitig geplant, genehmigt und gebaut worden seien, bestünden die oder ähnliche Defizite mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an anderen Standorten.
"Die Sicherheitsüberprüfungen müssen an allen bayerischen Atommüll-Zwischenlagern für die Öffentlichkeit und die Gerichte transparent und nachvollziehbar durchgeführt werden. Misslingt dies, dann ist das ein Beleg dafür, dass Atomenergie und Rechtstaat miteinander unvereinbar sind. Dann bleibt als Konsequenz nur das unverzügliche Abschalten der Atomkraftwerke", sagte der BUND Naturschutz Vorsitzende Weiger.
Für Rückfragen
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