BN sieht Charakter des Fränkischen Seenlandes durch die Pläne für Center Parcs-Ansiedlung bedroht
Der BUND Naturschutz (BN), Landesverband und Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen, unterstützen weiterhin die ursprüngliche Zielsetzung für eine naturnahe, Ressourcen schützende Entwicklung des Fränkischen Seenlandes.
„Auch wenn es dort bereits heute Tendenzen zur Überlastung von Natur und Landschaft durch den Tourismus und den Ausflugsverkehr gibt, blieb der ländliche und idyllische Charakter des Fränkischen Seenlandes bislang weitgehend erhalten. Diesen sieht der BUND Naturschutz jedoch akut bedroht, sollten die Politiker auf Kommunal- und Landesebene das Großprojekt von Center Parcs bei Langlau zulassen“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Wir kritisieren daher den Zuschlag an Center Parcs für dieses staatliche Gelände an einem solch sensiblen Standort und sehen die Sanierung der militärischen Altlasten als eine öffentliche Aufgabe, der sich der Staat nach jahrzehntelanger Nutzung nicht einfach entledigen darf.“
„Schließlich konnte sich in weiten Teilen des Geländes durch die zurückhaltende Nutzung in den letzten 40 Jahren ein von menschlichen Einflüssen unbeeinflusstes Ökosystem entwickeln, das einen eigenen Wert darstellt“, so Alexander Kohler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen. „Daher sehen wir den Flächenverbrauch und Waldverlust durch ein solches Großprojekt äußerst kritisch, zumal dabei auch im Umfeld mit umfangreichen Straßenneu- und -ausbauten zu rechnen wäre.“
BN weist Aussagen von Center Parcs Manager zurück
„Auch im Jahr 2009 hat sich der BUND Naturschutz gegen die damals geplante Ansiedlung von Center Parcs im Waldgebiet „Heide“ bei Dennenlohe im Nachbarlandkreis Ansbach zusammen mit einer Bürgerinitiative ausgesprochen. Allerdings ist die Aussage des Managers Jan Janssen falsch, dass der BN stattdessen das Muna-Gelände bei Langlau dafür vorgeschlagen habe“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN. „Richtig ist, dass der BN damals vorgeschlagen hat, anstelle des intakten Waldgebiets bereits bebaute Standorte, bei denen keine erheblichen Eingriffe zu erwarten wären, in Erwägung zu ziehen. Dies trifft auf das Muna-Gelände bei Langlau sicherlich nicht zu.“
„Das Seenland hat sich zu einem sehr erfolgreichen Erholungsgebiet entwickelt. Mit dieser Nutzung ist es schon nahe an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit und seiner Verträglichkeit mit der umgebenden Landschaft gekommen. Ein zusätzlicher Touristikanbieter mit rund 4.000 täglichen Übernachtungen würde den von den Gründern des Seenlandes beabsichtigten Charakter der Fränkischen Seenlandschaft akut bedrohen“, so Alexander Kohler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen.
Damit stellt sich der BN gegen eine Ansiedlung von Großprojekten, die der wertgebenden Kleinteiligkeit des Seenlandes widersprechen.
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Reinhard Scheuerlein
Regionalreferent
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