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Bürgerentscheid über dritte Straße von Geiselhöring nach Straubing

Bund Naturschutz (BN) setzt auf eine klare Ablehnung des Straßenbauprojekts durch die Bürgerinnen und Bürger von Geiselhöring am kommenden Sonntag und appelliert erneut an die zuständigen Behörden die Planungen für die bestehende Alternative in Angriff zu nehmen

20.11.2007

Die so genannte Regionaltrasse ist die einzig sinnvolle und akzeptable Lösung der Verkehrsprobleme für den Raum südlich und westlich von Straubing. Die eindeutigen ökonomischen und ökologischen Vorteile dieser Variante dürfen nicht länger ignoriert werden.

Kurz vor dem Bürgerentscheid in Geiselhöring zur geplanten Südumgehung, bekräftigt der BN seine Forderung, die Planungen für dieses überflüssige, Natur und Landschaft zerstörende Straßenbauprojekt zu stoppen. Zur Lösung der Verkehrsprobleme entlang der Staatsstraße 2142 sollte stattdessen endlich mit den konkreten Planungen für die Realisierung der Regionaltrasse begonnen werden.„Die Begründungen, die laut Presseberichten vor kurzem angeblich zur Genehmigung der Entwurfsplanung durch die Oberste Baubehörde und die Regierung von Niederbayern geführt haben, sind nicht nachvollziehbar“, sagte Helmut Steiniger, Mitglied des BN Landesvorstands. „Wir sind darüber aber auch deshalb enttäuscht, weil sich Ministerpräsident Beckstein bereits im August, als damaliger Bayerischer Innenminister, in der örtlichen Presse ganz klar für die flächensparende Lösung ausgesprochen hatte“, so Helmut Steiniger weiter.

Nach Einschätzung des BN würde sich durch den Ausbau und die Einbeziehung bestehender Kreisstraßen, mit einer Umgehung von Hainsbach, eine deutliche Entlastung der Anwohner an der jetzigen St 2142, inklusive Kay und Alburg, und natürlich auch in der Ortschaft Hainsbach ergeben. Durch entsprechende Verkehrslenkungsmaßnahmen ließe sich die Verkehrswirksamkeit außerdem problemlos so optimieren, dass die Belastung aller betroffenen Ortschaften deutlich reduziert würde. Eine weitere Zerstörung und Zerschneidung der bäuerlichen Kulturlandschaft in diesem Raum, sowie die unvermeidbare Vernichtung wertvollster landwirtschaftlicher Böden ist daher nicht zu rechtfertigen. „Es ist doch unbestreitbar, dass mit der Regionaltrasse eine praktisch ortsdurchfahrtsfreie Alternative existiert, man muss sie nur wollen“, betonte Andreas Molz, 1. Vorsitzender der BN Kreisgruppe Straubing-Bogen.


Der BN fordert die zuständigen Behörden deshalb mit allem Nachdruck erneut dazu auf, ihr stures Festhalten am Bau einer neuen, dritten Straße nach Straubing aufzugeben und die Planungen noch vor der Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens endgültig ad acta zu legen. „Angesichts des Klimawandels, des nach wie vor ungebremsten Artensterbens und der Notwendigkeit den Flächenverbrauch drastisch zu reduzieren, muss doch wenigstens auf derart unnötige Straßenbauten, wie im vorliegenden Fall, verzichtet werden. Noch dazu, wenn eine Alternative existiert, die deutlich umweltverträglicher ist, die verkehrstechnisch erhebliche Vorteile, auch für Straubing, bringt und die den Steuerzahler viel weniger kostet“, sagte Andreas Molz zur Verdeutlichung der BN Position.

Seine Hoffnung, dass die weitere Planung des Straßenneubaus verhindert wird, setzt der BN aber auch auf die noch ausstehende Behandlung seiner Petition im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr im Bayerischen Landtag. Bisher scheiterten alle Bemühungen zur Realisierung der Alternative auch an den straßenbaulichen Zuständigkeiten für die unterschiedlichen Straßenkategorien. Ziel der BN Eingabe ist daher die Umwidmung der Regionaltrasse zur Staatstraße und zugleich die Rückstufung der bestehenden St 2142 zwischen Geiselhöring und Straubing zur Kreisstraße. Damit ließen sich die Hauptschwierigkeiten, wie beispielsweise die Zuständigkeit für die Baulast, ganz einfach und elegant lösen. Für den Ausbau der Regionaltrasse wäre dann der Freistaat zuständig und dem Landkreis entstünden keine Koste. Ersatzweise hat der BN zusätzlich die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens beantragt, bei dem auch die Alternative beurteilt und bewertet werden müsste. „Wir appellieren daher an die beiden Berichterstatter der Petition, die Abgeordneten Konrad Kobler und Gudrun Peters,  für  die Berücksichtigung  unserer Eingabe zu plädieren. Denn von der Alternative würden eigentlich alle profitieren: Die Natur sowieso, aber auch die Anwohner, die betroffenen Landwirte, der Freistaat Bayern und die Steuerzahler. Auch für den Landkreis bzw. die Stadt Straubing wären die Vorteile offensichtlich, weil er eine bereits bestens ausgebaute Kreisstraße bekäme, die Verkehrsprobleme optimal gelöst würden und die Kreistrasse zwischen Hainsbach und Metting ohnehin dringend saniert werden muss“, erklärte Andreas Molz. Er stellte außerdem klar, dass der BN, unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids, seine Bemühungen zur Verhinderung des geplanten Straßenbauprojekts auf alle Fälle fortsetzen wird. „Aber wir hoffen natürlich sehr, dass die Bürger mit ihrer Entscheidung am kommenden Sonntag ein deutliches Signal setzen für die umweltverträglichere Lösung, die auch für die Menschen in der Region die bessere ist“.


Für Rückfragen:

Kurt Schmid
BN Regionalreferent für Niederbayern
Tel.:089/548298-63

Andreas Molz
1. Vorsitzender der BN Kreisgruppe Straubing-Bogen
Tel.: 09421/8006502