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Delegiertenversammlung 2022: Natur statt Pestizide – Keine Rolle rückwärts in der Agrarwende!

Die Delegierten des BUND Naturschutz haben auf der Delegiertenversammlung 2022 in Memmingen den Leitantrag zur Agrar- und Ernährungswende verabschiedet. Nach einer Online- und Hybridveranstaltung in den vergangenen beiden Jahren hatten sich die über 200 Delegierten erstmals wieder in Präsenz getroffen. Gastrednerin der Veranstaltung war Dr. Manuela Rottmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

22.05.2022

Die drohenden Aufweichungen wichtiger Errungenschaften zum Umbau der Agrarpolitik waren das Hauptthema der diesjährigen Delegiertenversammlung (DV) in Memmingen. Die Delegierten, die die rund 261.000 BN-Mitglieder vertreten, stimmten einem entsprechenden Leitantrag geschlossen zu. Darin geht es vor allem um die drohende Aufweichung bei den so genannten ökologischen Vorrangflächen, auf denen wieder Ackerbau betrieben werden soll.

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner dazu: „Der schreckliche Krieg in der Ukraine darf nicht dazu missbraucht werden, um Naturschutzflächen zu opfern. Forderungen nach deren Umpflügen gefährden die Artenvielfalt, sind aber nur ein marginaler Beitrag zur Ernährungssicherheit. Erforderlich sind vielmehr eine bessere Finanzierung der weltweiten Bekämpfung des Hungers und die längerfristige Reduktion des Tierbestands. Hunger in der Welt ist kein Erzeugungs- sondern ein Verteilungsproblem. Hierin liegt unsere Verantwortung, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. “

Gastrednerin Manuela Rottmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, unterstrich in ihrem Vortrag mit dem Titel „Die agrarpolitischen Weichenstellungen der neuen Bundesregierung“: „Das Leitbild des ökologischen Landbaus wird derzeit massiv in Frage gestellt. Dabei ist er weniger verletzlich und krisenfester als der konventionelle Landbau.“ Rottmann machte in diesem Zusammenhang klar, dass die Bundesregierung den Green Deal der EU nicht in Frage stellt.

Die Delegierten verabschiedeten außerdem zwei Resolutionen (siehe Anhang):

  • Schluss mit Atomkraft – Energiewende jetzt!
  • Für eine zukunftsfähige und energiesparende Mobilität: Tempolimit, Straßenbaumoratorium und Priorität für Mobilität zu Fuß, mit Rad, Bahn und Bus in Bayern und auf Bundesebene durchsetzen

Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu Helmut Scharpf erklärte: „Wir freuen uns, dass wir die Delegierten bei uns in Memmingen begrüßen durften und alles so reibungslos ablief. Es war schön, dass es die Corona-Lage zugelassen hat, sich endlich mal wieder persönlich zu treffen.“ Scharpf wurde auf der DV mit der BN-Naturschutzmedaille ausgezeichnet, unter anderem für seine unermüdliche Arbeit im Bereich der Erneuerbaren Energien.

Außerdem mit der Naturschutzmedaille ausgezeichnet wurden: Der Vorsitzende der Kreisgruppe Augsburg Johannes Enzler. Der 64-Jährige ist seit 50 Jahren im BN aktiv und hat im Raum Augsburg Flächen für den Naturschutz angelegt. Joachim Stiba, der 1989 die Ortsgruppe Erkheim gegründet hat und bis 2017 deren Vorsitzender war. Stibas Herzensthema ist die Umweltbildung und Kindergruppen, außerdem ist er sehr engagiert im Artenschutz (u.a. Bachmuscheln, Weißstorch, Wildkatze). Der Freundeskreis Riedberger Horn mit Barbara Schäffeler, Martin Simon, Katharina Simon, Ethelbert Babl, Hans-Jürgen-Richter und Julia Wehnert. Der Freundeskreis hatte mit seiner unermüdlichen Arbeit einen großen Anteil daran, dass die umstrittene Skischaukel nicht gebaut wurde.