Der BUND Naturschutz freut sich über die Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld als wichtigen Schritt des Atomausstiegs in Bayern
"Der BUND Naturschutz war von Anfang an gegen das AKW Grafenrheinfeld. Es ist für den BUND Naturschutz sowie für mich persönlich ein Tag der Freude, dass es nun nach über 40 Jahren Kampf und Einsatz endlich vom Netz genommen wird. Seit Jahrzehnten fordern wir den Ausstieg aus der tödlichen Atomtechnologie. Der Atomausstieg, der Klimaschutz, die dezentrale Energiewende sind wesentliche Ziele, die der BUND Naturschutz mit großem bürgerlichen Engagement und Leidenschaft und vorantreibt. Die endgültige Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld am 27. Juni 2015 ist ein Erfolg und Grund zur Freude! Dieser Erfolg gibt uns Recht! Wir werden auch weiterhin vehement für das sofortige Abschalten der drei noch laufenden Atomreaktoren in Gundremmingen und Ohu / Isar kämpfen", so Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.
"Der BUND Naturschutz hatte schon in den 1970er Jahren gegen den Bau des AKWs demonstriert. Der laufende Atomreaktor in Grafenrheinfeld war über Jahrzehnte eine reale Bedrohung vor Ort, für unsere Heimat, für die Menschen, die hier leben, in und um Schweinfurt. Mit der Einstellung des Leistungsbetriebs des AKWs Grafenrheinfeld verschwindet diese Bedrohung. Darüber freuen wir uns. Wir wissen aber auch, dass noch sehr viel Arbeit und Ungewissheit vor uns liegt. Das Zwischenlager Grafenrheinfeld wird uns noch für zwei oder drei Generationen bleiben - voll mit hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen. Niemand weiß wohin mit dem Atommüll. Wir fordern daher von der bayerischen Staatsregierung die mangelnde Sicherheitslage dieses Zwischenlagers endlich zur Kenntnis zu nehmen, zu analysieren und dann nachzurüsten", erläutert Edo Günther, Vorsitzender der Kreisgruppe Schweinfurt des BUND Naturschutz und Sprecher des bundesweiten BUND Arbeitskreises Atomenergie und Strahlenschutz.
"Die Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld wäre ohne den Jahrzehntelangen Wiederstand nicht möglich geworden! Erfolge dürfen und müssen wir feiern - denn dies ist ein Erfolg unserer beharrlichen politischen Arbeit. Was uns Sorge macht, ist das Geschachere um die Energiewende, das aktuell in der Bayerischen Staatsregierung stattfindet. Das klingt dort sehr gefährlich. Wer der den Verbleib des bayerischen Atommülls als Verhandlungsmasse bei der Umsetzung der Energiewende in Spiel bringt, läuft Gefahr, auch den Atomausstieg in Frage zu stellen. Wir werden wachsam bleiben und müssen weiter kämpfen", so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz.
Für Rückfragen:
Dr. Herbert Barthel, BUND Naturschutz in Bayern e.V., Referat Energie und Klimaschutz,
Tel. 0151 5048 9963