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Der Storch kann kommen

Landau/Wallersdorf: Der Storch nimmt in Bayern zu, das beobachten Vogelkundler schon seit längerem. Auch im Moosgebiet östlich von Landau werden in den letzten Jahren wieder verstärkt Weißstörche gesichtet.

03.05.2017

Landau/Wallersdorf: Der Storch nimmt in Bayern zu, das beobachten Vogelkundler schon seit längerem. Auch im Moosgebiet östlich von Landau werden in den letzten Jahren wieder verstärkt Weißstörche gesichtet. Leider waren bisher keine geeigneten Nistmöglichkeiten im Gebiet vorhanden, damit die Vögel hier brüten hätten können. Storchenspezialist Martin Maier und Franz Meindl vom Bund Naturschutz machten sich daher diesen Frühling auf die Suche nach einem geeigneten Standort. Es war nicht ganz einfach, denn Störche sind bei ihrem Nest wählerisch. Sie wollen hoch hinaus, einen freien Anflug möglichst gegen die Hauptwindrichtung, freie Sicht zu den Nahrungsbiotopen und natürlich genug Futterangebot in der Nähe. Der Sichtkontakt zum Horst ist den Vögeln besonders in der Brutzeit wichtig, damit sie dem brütenden Partner bei Gefahr möglichst schnell helfen können. Fündig wurden sie am Biohof Unger zwischen Kleegarten und Wallersdorfermoos. Das alte Mühlengebäude eignet sich hervorragend zur Installation eines Horstes. Bei der Familie Unger rannten sie mit ihrer Anfrage offene Türen ein. Aufgrund der Biotopschaffungen des Bund Naturschutz in den letzten Jahren, noch vorhandenen Wiesen und mehreren Ausgleichsflächen ist genügend Futterangebot rund um den Horst in Form von Fröschen und Mäusen vorhanden. Mit der Umsetzung wurde umgehend angefangen. Als Baumaterial verwendete man Lärchenholz, konstruiert wurde das Nest nach den Plänen des Naturschutzbundes. Um den Horst möglichst naturnah und attraktiv für die Vögel zu machen, wurde er mit Weidenruten und Birkenreisig verkleidet. Das alles war unproblematisch und konnte ganz gefahrlos in der Werkstätte von Martin Maier im Pilstinger Moos erledigt werden. Die Hauptschwierigkeit bei der ganzen Aktion bestand darin, den schweren, großen Horst sturmsicher auf dem 18m hohen Dach  zu befestigen. Mit Leitern zu arbeiten war bei dieser Höhe viel zu gefährlich und auch nicht möglich. Die Feuerwehr konnte aus versicherungstechnischen und organisatorischen Gründen leider nicht helfen. So musste ein LKW mit Hebebühne in Landshut ausgeliehen werden. Dies war zwar kostenintensiv, Gott sei Dank konnte der Bund Naturschutz hier auf den Erlös der letztjährigen Weihnachtsspenden zurückgreifen. Die Installation in luftiger Höhe erfolgte dann durch Martin Maier und den Landauer Stadtrat Thomas Muncz.  Um die Ansiedlung zu beschleunigen, wurde zum Schluss mit weißer Farbe Kotspritzer um das Nest imitiert,  denn bereits benutzte Nester werden von Störchen lieber angenommen. Bleibt nun zu hoffen, dass die Störche das neue Nest im Wallersdorfer Moos möglichst bald finden. Die Chancen sind gut, denn auch auf dem Kamin der Brauerei Krieger in Landau sind zur Zeit immer wieder Störche zu beobachten. Wer als erster einen Storch im neuen Horst beobachtet und dies durch ein Foto belegen kann, bekommt von der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau ein Buchgeschenk.