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Eichhörnchen-App - Die Ergebnisse nach fünf Jahren Datenerfassung

Dank des BN Citizen Science Projektes „Eichhörnchen in Bayern“ konnten in den letzten Jahren bedeutende Erkenntnisse über die flinken Kletterer gewonnen werden. Das Projekt mit zehntausenden Meldungen zeigt eindrucksvoll, wie erfolgreich Bürgerbeteiligung im Naturschutz sein kann. Die besten Beobachtungschancen hat man jetzt.

16.01.2025

Seit dem Projektstart im April 2020 sind über 63.000 verwertbare Meldungen über die kostenlose Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“ eingegangen, die 78.300 Eichhörnchen dokumentieren. „Dieser Datenschatz liefert eine bislang unerreichte Datengrundlage für den Schutz und das Verständnis der Eichhörnchen-Population in Bayern“, erklärt Martina Gehret, Projektleiterin des Citizen Science Projektes. „Die Beteiligung der Bürger*innen ist entscheidend, um die Vielfalt und Verbreitung dieser faszinierenden Tiere zu erfassen. Eichhörnchen sind nämlich nicht nur charmante Botschafter unserer heimischen Tierwelt, sondern auch wertvolle Indikatoren für den Zustand unserer Ökosysteme.“ 

Eichhörnchen wurden nahezu flächendeckend in allen Naturräumen Bayerns nachgewiesen – von städtischen Gärten über dichte Wälder bis hin zu ländlichen Regionen. Die Häufigkeit variiert jedoch nach Region und Lebensraumqualität. „Die Daten zeigen, dass die Verfügbarkeit von Nahrung und die regionalen Umweltbedingungen entscheidend für das Vorkommen der Eichhörnchen sind“, so Gehret. 

Um den Schutz der Eichhörnchen weiter zu verbessern, können seit Anfang 2024 auch tote Eichhörnchen über die App gemeldet werden. Bisher wurden 630 Verkehrsopfer registriert, meist an vielbefahrenen Straßen und in dicht besiedelten Gebieten. „Dies unterstreicht die Dringlichkeit, Lebensräume zu vernetzen und sichere Wanderkorridore für die Tiere zu schaffen“, so Gehret. Als begleitendes Pilot-Projekt hat der BN bereits eine Eichhörnchen-Seilbrücke in Zirndorf zwischen zwei Bäumen installiert, um die Tiere sicher über die Straße zu lotsen und die Zahl der dortigen Unfälle zu reduzieren.

Ein weiteres spannendes Ergebnis des Projektes ist die Vielfalt der Fellfarben. Fast alle Farbvarianten können in jeder Population vorkommen. Jedoch: In höheren Lagen mit Nadelwäldern sind die Tiere tendenziell dunkler gefärbt, während in laubwaldreicheren Gebieten vorwiegend rote Eichhörnchen gesichtet werden. „Diese Farbvariationen geben Aufschluss über die unterschiedlichen Lebensräume in Bayern. Über die Jahre hinweg konnten wir eine große Stabilität und nur geringe Schwankungen in der geographischen Verteilung der Farbvarianten feststellen“, erklärt Gehret. 

Da noch einige Fragen offen sind, wird die Erfassung fortgeführt, um den Schutz und die Vernetzung weiter voranzubringen. Die beste Beobachtungszeit für Eichhörnchen ist im Winter und im zeitigen Frühjahr. Da die Bäume keine Blätter tragen, sind die Tiere einfacher zu entdecken. Außerdem beginnt jetzt die Paarungszeit. Während dieser Zeit sind die Eichhörnchen besonders aktiv, da Männchen Weibchen verfolgen und sogenannte Paarungsjagden beobachtet werden können. „Die Tiere verfolgen sich die Bäume rauf und runter, doch das Weibchen bestimmt immer das Geschehen. Dabei können kurze aggressive Kämpfe zwischen mehreren Männchen stattfinden, die vom Weibchen interessiert beobachtet werden. Nach einer oft langen Werbung entscheidet sich das Weibchen dann für einen Partner“, erklärt Gehret.

Eichhörnchen beobachten und melden: hier informieren und mitmachen

Ergebnisse des Projekts für ganz Bayern, die Regierungsbezirke und die einzelnen Landkreise

Alles über EIchhörnchen in Bayern