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Gefährliches Milliardengrab

Bund Naturschutz protestiert gegen Inbetriebnahme
des Atom-Forschungsreaktors FRM II in Garching

09.06.2004

Umweltbedrohung und Milliardengrab zugleich ist nach Ansicht des Bund Naturschutz (BN) der Atomforschungsreaktor FRM II in Garching bei München, der dieser Tage in Betrieb geht.

Der BN-Landesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger nannte diesen Reaktor eines der wenigen Projekte, bei dem die Bayerische Staatsregierung nicht spart, sondern ihr Geld mit vollen Händen hinauswirft.

Skandalös sei schon die Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt gewesen, als die Kosten von 160 Mio. DM auf eine Milliarde DM anschwollen. Dies ging vor allem zu Lasten des bayerischen Steuerzahlers und der bayerischen Bildungspolitik. Den Gipfel der Unverfrorenheit aber nannte Weiger die Tatsache, dass sich der wissenschaftliche Direktor des Reaktors, Prof. Winfried Petry mit dem ohnehin hohen und seit Jahren feststehenden Betriebsetat von 10 Mio. Euro nicht zufriedengeben will, sondern gleich noch 100 bis 150 % mehr fordert. Und das zu dem Zeitpunkt, wo die Bayerische Staatsregierung bei Bildung und Jugendarbeit, bei Forst- und Landwirtschaft bis über die Schmerzgrenze einspart.

Bis heute blieb trotz vielfacher Anfragen die TU München als Bauherr eine ernstzunehmende Antwort schuldig, wozu denn diese teure und riskante Forschungsanlage nötig sei.

Die Bayerische Staatsregierung hat durch ihres stures Beharren auf dem überholten Reaktorrezept mit Nutzung atomwaffenfähigen Urans nicht nur für die Kostenexplosion sondern auch für die immense Gefährdung des Münchner Ballungsraumes die Verantwortung zu tragen.

Der Bund Naturschutz hatte sich von Anfang an gegen diese riskante Anlage vor den Toren Münchens gewehrt. Die steigende Terrorgefahr und die nach wie vor ungelöste Entsorgung geben dem Bund Naturschutz recht. Der Reaktor FRM II macht den Ballungsraum München international erpressbar.