Goldener Herbst für Grünes Band: Bund übeträgt Flächen an Thüringen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt ausdrücklich den Abschluss der Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und dem Freistaat Thüringen, die bundeseigenen Flächen im ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen mit der Zweckbestimmung Naturschutz endgültig an das Land zu übertragen. Gestern wurde die Übertragungsvereinbarung zwischen dem Bundesfinanzministerium und Thüringen im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen. Mit Blick auf den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober ein nachdrückliches Signal an die anderen Länder am Grünen Band, diesem positiven Beispiel zu folgen.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Damit wird für den Naturschutz in Deutschland nicht zuletzt auch wegen des jahrzehntelangen Einsatzes des BUND eine Vision Realität. Diese längst überfällige Übertragung ist für den langfristigen Schutz dieses Nationalen Naturerbes von enormer Bedeutung. Das Land Thüringen setzt sich hierfür beispielhaft ein. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen müssen umgehend nachziehen.“
Drohte das Grüne Band vor Kurzem noch am Finanzpoker zwischen Bund und Ländern für immer unter zu gehen, ist zumindest für Thüringen das rettende Ufer erreicht. Die Bundesregierung hatte vor über fünf Jahren die kostenlose Übertragung ihrer Flächen im Grünen Band an die Länder für Zwecke des Naturschutzes zugesagt. Im Besitz des Bundesfinanzminis-teriums befinden sich knapp 9000 Hektar Fläche. Das ist gut die Hälfte des Grünen Bandes.
Der BUND sieht im Erhalt dieses lebendigen Denkmals der Deutschen Einheit eine wichtige Zukunftsaufgabe. Der Umweltverband setzt sich seit 1989 für den Schutz des Grünen Bandes als längstem Biotopverbund durch Deutsch-land, Heimat für über 600 gefährdete Tiere und Pflanzen ein. Im nächsten Jahr feiert das Grüne Band sein 20-jähriges Jubiläum.