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Keine weitere Geldverschwendung für Transrapid

Bund Naturschutz (BN) fordert die Spitzenvertreter der Großen Koalition eindringlich dazu auf, bei ihrem Treffen in der kommenden Woche die Weichen für einen Ausstieg aus dem Münchner Transrapid-Projekt zu stellen

17.08.2007

Im Rahmen der Kabinettsklausur in der kommenden Woche im brandenburgischen Meseberg soll eine Vorentscheidung bezüglich der Realisierung der geplanten Transrapid-Strecke vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen getroffen werden. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN, appellierte daher an die Spitzenvertreter der Koalition, diesem, in vielerlei Hinsicht nicht vertretbaren Projekt endlich eine Absage zu erteilen und damit klare Verhältnisse zu schaffen. „Allein schon der nur marginale Nutzen für den Verkehr und die mangelnden Marktchancen verbieten eine Realisierung der Magnetbahnstrecke. Mindestens zwei Milliarden Euro aus Steuermitteln für eine deutsche Referenzstrecke sind angesichts global nicht vorhandener Absatzmärkte volkswirtschaftlich in keiner Weise gerechtfertigt,“ sagte Weiger. Er stellte weiterhin klar, dass der Energieverbrauch des Transrapid mindestens drei mal höher ist, als der einer alternativen Express-S-Bahn (S-Bahn 360-560 kWh, Transrapid 1.400 kWh). „Damit steht dieses Projekt auch eindeutig im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung,“ betonte Weiger.

Darüber hinaus würden dringend erforderliche Verbesserungen des gesamten öffentlichen Verkehrs in Bayern und der Ausbau des vorhandenen Schienennetzes gefährdet oder zumindest verzögert, weil notwendige Finanzmittel fehlen. Viel wichtiger als dieses Wunschprojekt weniger Befürworter und vordringlich erforderlich wäre dagegen beispielsweise die Verbesserung der Bahnmagistrale Paris-München-Bratislava im Rahmen des Transeuropäischen Netzes (TEN).

 „Priorität müssen heutzutage doch eindeutig die klimaverträglichsten Verkehrsträger erhalten und nicht die Realisierung von Luftschlössern für die deutsche Wirtschaft und einige Politiker,“ so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN. Ganz abgesehen davon ist der Bund Naturschutz aber auch der Ansicht, dass das Vorhaben nicht mit dem europäischen Naturschutzrecht zu vereinbaren ist. Das FFH-Gebiet Isarauen würde durch den Eingriff erheblich beeinträchtigt und geschädigt, was auch durch noch so viele kosmetische Garnierungen nicht ausreichend verhindert werden kann.

 Die gravierenden nachteiligen Gesamtfolgewirkungen der geplanten Transrapidstrecke sind daher nicht vertretbar. Eine volkswirtschaftliche oder verkehrspolitische Notwendigkeit ist ebenfalls nicht erkennbar. Der BN appelliert daher an die Politiker, das unnötige Milliardenprojekt endlich zu begraben und statt dessen den klima- und naturverträglichen Alternativen eine Chance zu geben.

 Für Rückfragen:

 Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN

Tel. 0911-81878-15

mobil: 0171-6394370

Kurt Schmid, Regionalreferent

Tel.: 089-548298-88