Kostenlose Fahrradmitnahme im Zug!
Bisher zahlen die Landratsämter eine Pauschale an den Konzern, damit jeder Bahnreisende sein Fahrrad kostenlos mitnehmen kann. Der BN fordert die Deutsche Bahn AG auf, die Verhandlungen mit den Landkreisen zur Fortführung dieses für Bayern vorbildliche Angebot nicht an unrealistische Preisforderungen zu knüpfen.
Die zehn Kreisgruppen des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) im Regierungsbezirk Schwaben sehen die kostenfreie Fahrradmitnahme in den Zügen der Deutschen Bahn AG als eine optimale und äußerst klimafreundliche Fortbewegungsart an und sind deshalb sehr verwundert, dass die Fahrradmitnahme für Bahnreisende nicht mehr wie bisher unterstützt werden soll. Die Forderungen der Bahn an die einzelnen Landkreise reicht dabei nicht selten über das 10fache des bisherigen Betrags hinaus. Das können die Landkreise jedoch nicht leisten. Die Bahn übersieht dabei den Werbeeffekt, den die Landkreise „nebenbei“ für sie erbringen.
Schwaben ist eine Tourismusregion, in der die Nachfrage nach Radwandermöglichkeiten boomt. Zum Beispiel die „Radregion Ostallgäu“, die entlang der Bahnstrecke nach Füssen optimierte Radwandermöglichkeiten anbietet und in einer Broschüre zusammengefasst hat. Hier sind sogar 40 Hotels als radfreundliche Betriebe zertifiziert. Oder das Radportal Unterallgäu, das Radferien im Unterallgäu mit 10 beschriebenen Touren oder ein 3-tägiges Radsportpaket anbietet. Oder Neu-Ulm mit dem Faltblatt „Rauf auf’s Rad“ wo ebenfalls optimale Touren präsentiert werden.
Die Aufforderung: „Umweltbewusste Radler fahren mit der Bahn an ihren Ausgangspunkt!“ auf der Homepage des Landkreises Aichach-Friedberg verweiset auf die stündlich verkehrenden Züge auf der Linie Augsburg-Ingolstadt, und darauf, dass Räder innerhalb des Augsburger Verkehrsverbundes kostenfrei mitgenommen werden können! Diesen Werbeeffekt scheint die Bahn-AG bei ihrer Kostenrechnung, die sie den Landkreisen nun auftischt, zu übersehen!
Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN, fordert: „Jeder redet übers Klima und die dramatischen Auswirkungen der Klimaerwärmung, nötig sind jedoch Taten, und zwar von jedem Einzelnen, jedem Unternehmen, jeder Kommune bis zur bayerischen Staatsregierung.“
Die Forderung einer Regelung auf Staatsebene ist nicht neu: bereits 2004 wurde von Christian Magerl, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, ein Antrag auf Übernahme dieser Leistungen gestellt, der von der CSU abgelehnt wurde. Jetzt ist wieder ein Antrag von der SPD eingebracht und in der Ausschusssitzung behandelt worden. Mit dem Bericht dazu wird im Januar gerechnet.
Aktuell laufen Verhandlungen der einzelnen Landkreise mit der Bahn. Die Allgäuer Landräte werden noch im Dezember in einem Gespräch mit DB-Regio Allgäu fordern, dass sich die Bahn an einen Vertragsabschluss ähnlich dem einiger oberbayerischer Landkreise anschließt. Dieser sei „moderat“, so Wolfgang Kühnl, stellvertretender Landrat von Ostallgäu. Die Forderungen der Bahn im nordschwäbischen Gebiet seien dagegen unbezahlbar. Sie gehen über das 10fache des Betrags hinaus, den z.B. der Landkreis Günzburg derzeit für diese Annehmlichkeit für die Bahnkunden bezahlt. „32.000 Euro gegenüber bisher etwa 2500 Euro sind für den Landkreis nicht bezahlbar“, so die Aussage des Landratsamtes, für die Bahnstrecken in den Landkreisen Unterallgäu und Günzburg.
Der BN fordert die Landkreise in Schwaben auf, sich zusammenzutun und mit einer Stimme eine für alle erfüllbare, einheitliche Regelung der Bahn zu verlangen.
Die Kreisgruppen des BN in Schwaben haben eine gemeinsame Resolution verfasst, in der sie die Bahn zu machbaren Konditionen für dieses in Schwaben vorbildliche, flächendeckende Angebot auffordert.
Für nähere Information:
Barbara Zach, Regionalreferentin Schwaben,
Fachabteilung München
Tel.: 089/548298-64
barbara.zach@bund-naturschutz.de
Anhang: siehe download-DateiResolution des Bund Naturschutz Landesverbands und aller Kreisgruppen im Regierungsbezirk Schwaben
