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Tiere und Pflanzen

Lobby für Agrochemiekonzerne statt für Bauern und Verbraucher?

Bund Naturschutz kritisiert Forschungspolitik der bayerischen FDP

21.08.2009

Die in der Süddeutschen Zeitung zitierten Äußerungen des bayerischen Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch zur Agrogentechnik und seine Positionierung auf dem vom Wissenschaftsministerium kürzlich veranstalteten Gentechniksymposium stoßen beim Bund Naturschutz auf massive Kritik.

 

„Forschung muss den Menschen dienen und nicht den Kapitalinteressen der Agrochemiekonzerne“, kommentiert der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger die Forderungen Heubischs nach Freilandversuchen mit genmanipulierten Pflanzen. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich der Minister mehr um die Interessen von BASF und Co. sorge als um die bayerische Landwirtschaft und die mittelständischen Lebensmittelerzeuger. Diese seien auf Lebensmittel und Rohstoffe ohne gentechnische Verunreinigungen existenziell angewiesen. „Fortschritt heißt angepasste Pflanzenzüchtung ohne Gentechnik für eine umweltverträglichere Landwirtschaft“, so Weiger.

 

Agrogentechnik ziele dagegen auf industriellen Intensivanbau in Monokulturen. Der Bund Naturschutz fordert Heubisch auf,  die Fortschritte in der konventionellen Pflanzenzüchtung zu fördern, und beispielsweise dafür zu sorgen, dass maiswurzelbohrerresistente Maispflanzen nicht nur in Ungarn, sondern auch für Bayerns Landwirtschaft entwickelt würden. Auch im Bereich der Forschung, der Züchtung und des Anbaus von heimischen Eiweißfutterpflanzen habe Bayern große Defizite. Ertragssteigerungen könnten nach wie vor mit konventionellen Methoden sehr gut erzielt werden, ebenso wie Krankheits- und Schädlingsresistenzen, solange die gewachsene Kulturpflanzen- und Sortenvielfalt erhalten bleibt und Forschern und Züchtern zur Verfügung steht.

 

„Patentierung und Monopolisierung genetischer Ressourcen durch wenige große Konzerne führt hingegen dazu, dass Vielfalt verloren geht und Landwirte in weitere Abhängigkeit geraten“, so Weiger abschließend.

 

Für Rückfragen:

 

BN-Landesbeauftragter Richard Mergner, Tel.: 0911-8187825 u. 0171-6394370